Harburger Anzeigen und Nachrichten

Harburger Anzeigen und Nachrichten Beschreibung deutsche Tageszeitung Verlag Lühmanndruck Harburger Zeitungsgesellschaft mbH & Co. KG Erstausgabe 5. Oktober 1844 Verkaufte Auflage (IVW 3/2011, Mo-Sa) 13.883 Exemplare Chefredakteur Thomas Oldach Geschäftsführer Thorsten Römer Weblink www.han-online.de

Sitz von Verlag Lühmanndruck und Harburger Anzeigen und Nachrichten in der Harburger Rathausstraße 40 in Harburg.

Die Harburger Anzeigen und Nachrichten (HAN) sind eine Tageszeitung in Hamburg und Niedersachsen mit Sitz in Hamburg-Harburg. Sie ist die älteste noch erscheinende Tageszeitung in Hamburg, die an sechs Tagen der Woche erscheint.

Geschichte

Am 5. Oktober 1844 erschien unter der Obhut des Verlegers und Herausgebers Carl Hergeröder die erste Ausgabe der Harburger Anzeigen, gedruckt in Hergeröders Druckerei am Sand. Die Auflage steigt zunächst langsam auf lediglich 300 Exemplare. Erst nach Wegfall der Pressezensur 1848, die weder politische, amtliche oder unterhaltende Artikel erlaubte, konsolidierte sich die Zeitung nach Erweiterung der redaktionellen Inhalte.^[1]

Nach der Übernahme durch den Geheimen Kommerzienrat Georg Lühmann (1840-1912) machte die Zeitung sich einen Namen als Die Lühmannsche oder auch Lüüchmannsche.

Unter der anschließenden Regie der Familie Schröter wurde die Auflage stark gesteigert. Neben der Stadt Harburg a. d. Elbe erhielten die HAN nun auch Einzug in den Gebieten von Wilhelmsburg, Finkenwerder und den weiteren Landkreis Harburg, der mit der Umsetzung des Groß-Hamburg-Gesetzes 1937 im heutigen Niedersachsen verblieb.

2004 löste der Verlag seine Mantelredaktion auf.^[2]

An der Zeitung hält die Axel Springer AG 24,8 Prozent der Anteile.^[3] Diese Beteiligung blieb erhalten, als die Axel Springer AG im Februar 2009 ihre Minderheitsbeteiligungen an anderen Regionalzeitungen an die Verlagsgruppe Madsack verkaufte.^[4]

Zu den Kolumnisten der Zeitung gehörte der SPD-Politiker Herbert Wehner.^[5]

Inhalte, Umfang, Verbreitung

Wie die Ergänzung „und Nachrichten“ zum anfänglichen Namen von 1844 vermuten lässt, entwickelten sich die HAN vom reinen Anzeigenblatt fort zu einer Regionalzeitung, die sich nicht allein auf lokale Berichterstattung beschränkt, sondern ebenfalls über internationale Politik, Wirtschaft und Sportereignisse berichtet.

Die regionale Berichterstattung konzentriert sich auf die Länder Niedersachsen und Hamburg, mit besonderem Schwerpunkt im Verbreitungsgebiet der Zeitung. Dieses umfasst die südlich von Elbe und Norderelbe liegenden Stadtteile in Hamburg (Bezirk Harburg, Wilhelmsburg, Finkenwerder,Veddel) und in Niedersachsen den Landkreis Harburg und die Stadt Buxtehude.

Der Umfang der Zeitung liegt wöchentlich im Schnitt bei 24 Seiten im Berliner Format. Die Samstagsausgabe ist durch zusätzliche Rubriken wie Magazin umfangreicher.

Mitbewerber sind vor allem das Hamburger Abendblatt, sowie im Westen das Stader Tageblatt.

Zielgruppe

Durch die lokale Berichterstattung, die die Lücke zwischen großen Tageszeitungen und anderen Massenmedien füllt, richten sich die HAN vordergründig an alle Bewohner des Verbreitungsgebietes ab 14 Jahren.

Ein jährliches Leseförderungsprojekt (Zisch) richtet sich speziell an Schüler aller Schulformen.

HAN EXTRA

Seit 2006 erscheint zusätzlich zu den Harburger Anzeigen und Nachrichten 14-täglich jeweils donnerstags die Zeitung HAN EXTRA. Mit ausgewählten Inhalten aus den HAN sowie Anzeigenkollektiven und Sonderveröffentlichungen sollen so regionale Haushalte angesprochen werden, die nicht Stammleser der HAN sind.

Auflage

Die verkaufte Auflage liegt bei 13.883 Exemplaren.^[6] HAN EXTRA erreicht eine durchschnittliche Druckauflage von 47.750 Exemplaren.^[7]

Nach einer Studie der RegioMDS von 2006 erreichen die HAN täglich 76.000 Leser. Zwischen 1998 und 2009 hat die Zeitung mehr als ein Drittel ihrer Auflage eingebüßt.^[8]

ZiSCH - Zeitung in der Schule

Gemeinsam mit der Haspa-Stiftung und der Medienpädagogischen Schulung und Beratung (Pro Media) betreuen die HAN das gemeinsame Projekt Zisch - Zeitung in der Schule. Einmal im Jahr wird Schulen in und um Harburg Unterrichtsmaterial für praxisorientiertes Lernen mit der Tageszeitung zur Verfügung gestellt, darunter Arbeitsblätter und Folienvorlagen. Nach der Behandlung des Themas Medien in der Schule soll den Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit gegeben werden, selbst Artikel zu verfassen. Diese werden im Anschluss in loser Reihenfolge in den HAN abgedruckt.

Weblinks

• HAN - Homepage der Harburger Anzeigen und Nachrichten
• HAN EXTRA
• ZiSCH - Initiative ZiSCH (Zeitung in der Schule)

Einzelnachweise

1. ↑ Schütt: Die Chronik Hamburgs 1991, S. 225
2. ↑ Mitteilung des Bundesverbands deutscher Zeitungsverleger vom 4. September 2003
3. ↑ Horst Röper: Die Konzentration im deutschen Tageszeitungsmarkt und Clements Novellierung vom 26. Mai 2004
4. ↑ Pressemitteilung der Axel Springer AG vom 5. März 2009
5. ↑ Christian Sonntag: „Vom Sport hielt er nicht viel'“, in: Berliner Zeitung vom 26. Juli 2006
6. ↑ laut IVW, drittes Quartal 2011, Mo-Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
7. ↑ Quelle: HAN-Mediadaten 2010
8. ↑ laut IVW, Details auf ivw.eu