Hartmut Olboeter

Hartmut Olboeter

Hartmut Olboeter (* 18. Januar 1940 in Berlin) ist ein deutscher Generalleutnant a. D., zuletzt tätig als Kommandeur des NATO Defence College in Rom.[1]

Biografie

Olboeter absolvierte 1958 in Crailsheim das Abitur und promovierte nach dem Studium der Rechtswissenschaften im Jahr 1975.[2]

Militärisch durchlief er die Laufbahn als Truppenoffizier der Luftwaffe. Im April 1989, bereits im Dienstgrad Brigadegeneral, wurde er im Bundesministerium der Verteidigung Stabsabteilungsleiter Fü L I im Führungsstab der Luftwaffe. Am 1. Dezember 1990 wurde er Kommandeur des Luftwaffenausbildungskommandos[3], vom 1. Juli 1993 bis zum bis zum 26. Januar 1996 dann Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg.[4] Im Anschluss wechselte er zurück ins Verteidigungsministerium, dieses mal als Leiter der Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten im Dienstgrad Generalleutnant.

Nachdem Ende 1997 durch das Nachrichtenmagazin Der Spiegel bekannt wurde, dass am 24. Januar 1995 während der Kommandeurszeit Olboeters in den Räumlichkeiten der Hamburger Führungsgakademie der Rechtsterrorist und Holocaustleugner Manfred Roeder auf Einladung vor etwa 25-30 Mitgliedern des Akademiestabs zum Thema Thema "Die Übersiedlung der Rußland-Deutschen in den Raum Königsberg" durch seine Organisation "Deutsch-Russisches Gemeinschaftswerk" referierte, beantragte Olboeter beim Bundesminister der Verteidigung bis zur Klärung der Frage der Dienstaufsicht die vorläufige Entbindung von seinen Aufgaben.[5][6] Verteidigungsminister Volker Rühe entsprach diesem Antrag am 8. Dezember 1997 und entband ihn vorläufig von seinen Amtspflichten.[7][8] Olboeter selbst versicherte glaubhaft, dass er erstmals am 6. Dezember 1997 durch einen Anruf des Führungszentrums der Bundeswehr von der zweifelhaften Reputation Roeders Kenntnis und damaligen Zweifeln in seinem Akademiestab erhielt. Der auf Anfrage der SPD-Fraktion zusammengerufene Untersuchungsausschuss des Verteidigungsausschusses kam Mitte 1998 diesbezüglich zum selben Ergebnis.[9] Infolge hob Verteidigungsminister Rühe die vorläufige Beurlaubung Olboeters auf.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. A new College for a new NATO, NATO Review Vol. 47/No. 3, Herbst 1999, S. 28.
  2. Dr. Hartmut Olboeter (ungarisch), Zrínyi Miklós Nemzetvédelmi Egyetem (Nationale Verteidigungsuniversität Zrínyi Miklós), Budapest.
  3. Luftwaffenausbildungskommando 1958-1993 (BL 25), Bundesarchiv.
  4. Ehemalige Kommandeure der Führungsakademie, Führungsakademie der Bundeswehr.
  5. R. Moniac: Rühe zieht Konsequenzen im Fall Roeder In: Die Welt vom 9. Dezember 1997
  6. Die schwarze Serie, Der Spiegel 51/1997, 15. Dezember 1997.
  7. Rühe zieht Konsequenzen im Fall Roeder, Welt online, 9. Dezember 1997.
  8. Vereinbarte Debatte über den Bericht des Bundesministers der Verteidigung zum Vortrag des Rechtsextremisten Manfred Roeder an der Führungsakademie der Bundeswehr im Jahre 1995
  9. Drucksache 13/11005 vom 18.06.1998, Deutscher Bundestag.

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