Hartmut Mitzenheim

Hartmut Mitzenheim

Hartmut Mitzenheim (* 9. Juni 1921) ist ein deutscher evangelischer Kirchenjurist, Thüringer Oberkirchenrat und CDU-Funktionär

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Mitzenheim ist der Sohn des Thüringischen Landesbischofs Moritz Mitzenheim. Nachdem er seine Hochschulreife erlangt hatte, studierte er von 1946 bis 1948 Rechtswissenschaften in Berlin, Tübingen, Leipzig und Jena, wo er 1948 sein Staatsexamen ablegte. Von 1949 bis 1952 war er als Referendar in der Justizverwaltung des Landes Thüringen angestellt. Im Jahre 1953 wurde ihm die Leitung des Kreiskirchenamts Gera der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen übertragen – ein Amt, das er 20 Jahre innehatte. 1973 wurde er als Finanzdezernent in den Landeskirchenrat nach Eisenach berufen.[1] Seit 1976 war er juristischer Leiter dieses Gremiums und zugleich Stellvertreter des Landesbischofs. Zugleich wurde er Mitglied der Konferenz der Kirchenleitungen im Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR. Im Jahre 1986 trat er in den Ruhestand.

Als Mitglied der Thüringer Kirche war er auch in ihren Körperschaften tätig: seit 1969 als Mitglied der Bundessynode und zugleich als Vorsitzender von deren Rechtsausschuss und seit 1976 als Mitglied der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche und ihr Schriftführer.

Hartmut Mitzenheim trat 1947 der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands (CDU) bei und übte mit ihrem Mandat zahlreiche Funktionen aus: als Mitglied des Kreistages von Eisenach 1950, als Mitglied des CDU-Bezirksvorstands in Gera 1953 und seit 1963 als Abgeordneter des Bezirkstages von Gera, seit 1974 als Mitglied des CDU-Bezirksvorstands in Erfurt, seit 1976 als Mitglied des CDU-Hauptvorstands in Berlin und gleichzeitig Mitglied der Volkskammer und ihres Geschäftsordnungsausschusses.

Mitzenheim engagierte sich gleich seinem Vater auch in der Christlichen Friedenskonferenz (CFK), in deren DDR-Regionalausschuss er einige Jahre als stellvertretender Vorsitzender fungierte. Er nahm an der IV., V. und VI. Allchristlichen Friedensversammlung teil und gehörte zu deren Ausschuss zur Fortsetzung der Arbeit.

H.M. hatte einen Arbeitskontakt mit dem MfS und wurde von diesem als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) mit dem Decknamen „Hans Klinger“ geführt.[2]

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Thüringer Pfarrer-Taschenbuch 1986, hg. Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen zu Eisenach, EVA Berlin 1986, S. 269
  2. Gerhard Besier / Stephan Wolf (Hg.): 'Pfarrer, Christen und Katholiken'. Das Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR und die Kirchen, S. 879, Neukirchener 1992, ISBN 3788714166

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