Eberhard Wagemann

Eberhard Wagemann

Eberhard Wagemann (* 6. September 1918; † 3. Mai 2010[1]) war ein deutscher Heeresoffizier und Generalmajor der Bundeswehr.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Wagemann besuchte das Joachimsthalsches Gymnasium in Templin.[1] Im Zweiten Weltkrieg diente er im Heer der Wehrmacht. Nach dem Krieg studierte er an der Universität Göttingen Germanistik, Theologie und Geschichte, wo er auch promovierte.[2]

Bei der Bundeswehr war Wagemann in späteren Verwendungen vom 1. April 1968 bis 31. Januar 1970 Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 4[3], unter Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt wurde er im Führungsstab der Streitkräfte Unterabteilungsleiter Fü S I "Innere Führung und Personal"[4] und vom 3. Juni 1971 bis zum 30. Juni 1974 war er Kommandeur der 7. Panzergrenadierdivision in Unna[5]. In dieser Zeit lud er erstmals in der Geschichte der Bundeswehr den Vorsitzenden der IG Bergbau und Energie, seinerzeit Adolf Schmidt, ins Kasino ein.[2] In seiner letzten militärischen Verwendung war Generalmajor Wagemann bis zum 30. September 1977 Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr[6]

Wagemann wurde bereits ein Jahr vor seinem regulären Entlassungstermin in den Ruhestand versetzt, denn er galt in der SPD-Regierung wegen seines „konservativen“ Traditionsverständnisses als umstritten. Wagemann kritisierte die in der erlassenen Zentralen Dienstvorschrift 10/1 „Innere Führung“ allgemein geforderte Beteiligung Untergebener am Entscheidungsprozess mit der Besorgnis, dass es „in der Militärgeschichte des 20. Jahrhunderts Versuche zu räteartigen Ordnungen wiederholt gegeben“ habe, und diese "in Freikorps- und Bandenwesen" endeten.[7] Schon Ende Januar 1977 gab der Norddeutsche Rundfunk bekannt, dass Verteidigungsminister Georg Leber die vorzeitige Entlassung Wagemanns zum 31. März 1977 beabsichtige. Obwohl Leber dies dementierte, war eine vorzeitige Pensionierung Wagemanns aber schon zum April 1976 beabsichtigt.[2] Infolge warf Wagemann dem Minister öffentlich politische Gründe für die vorzeitig beabsichtigte Entlassung vor, weshalb der Generalinspekteur der Bundeswehr Harald Wust seinen Stellvertreter Generalleutnant Rüdiger von Reichert mit Ermittlungen wegen eines möglichen Dienstvergehens beauftragte.[7]

Mitgliedschaften

Eberhard Wagemann war Mitglied der Clausewitz-Gesellschaft und Vorsitzender der Kameradschaftlichen Vereinigung ehemaliger 67er, einem Traditionsverband der ehemaligen Angehörigen des Grenadier-Regiments 67 des Wehrmachtsheeres.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Protokoll VAJ-2010, Vereinigung Alter Joachimsthaler e.V.
  2. a b c Wirrwar um Wagemann, Die Zeit, 28. Januar 1977.
  3. Panzergrenadierbrigade 4 1956-1993 (BH 9-4), Bundesarchiv.
  4. Eberhard Wagemann, Der Spiegel 24/1971, 7. Juni 1971.
  5. 7. Panzergrenadierdivision 1958-1993 (BH 8-7), Bundesarchiv.
  6. Ehemalige Kommandeure der Führungsakademie, Führungsakademie der Bundeswehr.
  7. a b Stehend fallen, Der Spiegel 15/1977, 4. April 1977.
  8. Fern Der Heimat, Fur Die Heimat: Bildchronik Der Drei Regimenter Generaloberst Von Seeckt

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