Rudolf Jenett

Rudolf Jenett

Rudolf Jenett (* 1914 in Russ; † 22. August 1998[1]) war Major i. G. in der Luftwaffe der Wehrmacht und später Generalmajor bei der Bundeswehr.

Werdegang

Jenett studierte nach dem Abitur im Jahr 1933 zunächst Medizin an der Universität Greifswald, entschied sich nach dem Vorphysikum aber für die Offizierslaufbahn bei der Wehrmacht.[2] Als Leutnant stellte er und Oberleutnant Horst Pulkowski mit der zweisitzigen Arado Ar 79 D-EHCR am 17. Dezember 1938 bei einem Nonstop-Flug zwischen den Städten Bengasi (Libyen) und Gaya (Indien) mit einer Strecke von 6.303 km einen neuen Langstreckenweltrekord auf, der den alten Rekord um mehr als 2.000 km übertraf. Nach weiteren Zwischenlandungen in Bangkok, auf Sumatra und Bali erreichten sie am 14. Januar 1939 Darwin und am 16. Januar 1938 Sydney in Australien. Beim Rückflug stürzte die Maschine am 10. Februar 1939 bei einem Zusammenstoß mit einem Greifvogel bei Madras ab. Jenett überlebte, Pulkowski und ein indischer Fluggast kamen dabei ums Leben.[3][4][5] Nach Verwendungen als Staffeloffizier, technischer Offizier und danach als Geschwaderadjutant beim Kampfgeschwader 27 „Boelcke“, absolvierte er als Hauptmann bis Juni 1942 die Generalstabsausbildung, Die Beförderung zum Major i. G. erfolgte während seiner Verwendung als Kommodore der Fliegergruppe z.b.V. 7 am 1. Juli 1943. Von Dezember 1943 bis Kriegsende war Jenett Erster Generalstabsoffizier (Ia) der 3. Flieger-Division.

Nach dem Krieg arbeitete Jenett zunächst als Toningenieur beim Nordwestdeutschen Rundfunk. AM 16. Februar 1956 wurde er im Dienstgrad Major in die neu aufgestellte Bundeswehr übernommen, wo er zunächst Hilfsreferent, ab 1958 dann Referent im Bundesministerium für Verteidigung war.[2] Von Dezember 1959 bis Juni 1961 war Jenett als Oberst Kommandeur des Fluganwärterregiments in Uetersen.[6]

Die Ernennung zum Brigadegeneral erfolgte in der 69. Kabinettssitzung am 20. März 1963.[7] Als Assistent des Chef des Stabes für Personal- und Verwaltungsangelegenheiten diente er von 1966 bis 1967 beim Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE). Vom 1. April 1970 bis zum 30. September 1970 war Jenett Befehlshaber des Territorialkommandos Nord[8], und in seiner letzten militärischen Verwendung bis zu seiner Versetzung in den vorläufigen Ruhestand am 30. September 1974 Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr[9]

Weblinks

  • Foto, Führungsakademie der Bundeswehr

Einzelnachweise

  1. Deaths, SHAPE-Newsletter No. 108, Dezember 1998.
  2. a b Rudolf Jenett, Munzinger.
  3. German Airmen at Sydney - One Day Flight From Win ton (englisch), The Courier-Mail, 17. Januar 1939.
  4. eichhorn.ws: Das Flugzeugarchiv, Schulflugzeug Arado Ar 79, abgerufen am 18. März 2009
  5. Arado Ar 79 Werksfilm. [1]
  6. Formationen der Luftwaffe: Lehr-, Ausbildungs- und Versuchsverbände und -einheiten (BL 14), Bundesarchiv.
  7. Protokoll zur 69. Kabinettssitzung: 1. Personalien, 20. März 1963.
  8. Territorialkommandos - Territorialkommandos Nord und Süd (BH 26), Bundesarchiv.
  9. Ehemalige Kommandeure der Führungsakademie, Führungsakademie der Bundeswehr.

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