- Heinrich Graf von Coudenhove-Kalergi
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Heinrich Johann Maria von Coudenhove-Kalergi, seit 1903 Graf von Coudenhove-Kalergi (* 12. Oktober 1859 in Wien; † 14. Mai 1906 in Ronsperg), war ein österreichischer Diplomat und Weltbürger. Er entstammte dem in Böhmen ansässigen, jedoch aus dem Brabant stammenden Haus Coudenhove-Kalergi.
Leben
Nach dem Studium der Rechte und der Philosophie und anschließender Promotion führten seine Anstellungen den polyglotten Coudenhove, der 16 Sprachen, darunter auch Türkisch, Arabisch, Hebräisch und Japanisch beherrschte, nach Athen, Rio de Janeiro, Konstantinopel and Buenos Aires, später wurde er Vizebotschafter Österreich-Ungarns in Japan. Während dieser Zeit, in der er sich ausgiebig mit dem Buddhismus beschäftigte, lernte er seine spätere Frau Mitsuko (1874–1941) kennen, die er 1892 heiratete. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor, darunter der Begründer der Paneuropa-Bewegung, Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi (1894–1972), und die Schriftstellerin Ida Friederike Görres.
Eine Rückkehr nach Österreich hatte er gegenüber seiner Familie kategorisch ausgeschlossen, doch nach dem Tod seines Vaters musste er den diplomatischen Dienst quittieren, um die Verwaltung der Familienpfründe zu übernehmen, da diese per Testament an seinen noch im Kleinkindalter stehenden ältesten Sohn gefallen waren.
Auf Schloss Ronsperg, dem Sitz der Familie (heute in Tschechien gelegen), richtete er eine umfangreiche Bibliothek zu den Bereichen Philosophie, Ethik, Religion, Mystik, Kirchen- und Religionsgeschichte ein; auch eine umfangreiche Sammlung über Judentum und Antisemitismus legte er an. Die Fertigstellung einer umfangreiche Studie über das Denken, die Religionen und Kulturen Europas und Asiens scheiterte an seinem frühen Tod; mit nur 44 Jahren erlag er einem Herzinfarkt.
Seine Bibliothek ist bis heute erhalten. Sie wird vom Nationalmuseum in Prag verwaltet.
Literatur
- William M. Johnston, The Austrian Mind. An intellectual and social history, 1848–1938. University of California Press, Berkeley CA u. a. 1972, ISBN 0-520-01701-3.
Weblinks
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