- Heinrich Pohlmann
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Heinrich Pohlmann (* 24. Oktober 1839 in Scheventorf bei Iburg; † 30. August 1917 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer, der als ein Vertreter der Berliner Bildhauerschule gilt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Heinrich Pohlmann wuchs heran als Sohn eines Bauern. Während seiner Zimmermannslehre fiel einem Adjutanten des Königs von Hannover Pohlmanns Talent bei der Anfertigung von Schnitzereien auf. Er verhalf Pohlmann zu einer Förderung, die diesem von 1861 bis 1864 den Besuch der Akademie der Künste in Berlin ermöglichte. Hier wurde er Schüler von Fritz Schaper und Albert Wolff. Gefördert durch ein Stipendium des Königs von Hannover konnte Pohlmann 1866 eine Studienreise nach Italien antreten.
Zurück aus Italien machte er sich 1867 in Berlin als Plastiker selbständig und erhielt 1870 den kaiserlichen Auftrag zu einer Reiterstatuette Wilhelms I, die diesem von der Kaiserin Augusta im Marz 1871 geschenkt wurde. Weitere öffentliche Aufträge für Denkmäler und Bauplastiken folgten sowie zahlreiche für Porträts und Grabplastiken. Insbesondere die Grabplastiken fanden, vervielfältigt nach dem neuen Verfahren der Galvano-Technik, weite Verbreitung[1].
1917 starb Pohlmann 78-jährig in Berlin und wurde auf dem Alten St. Michael-Friedhof in Neukölln beigesetzt.
Viele seiner Werke wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Werk-Auswahl
- 1870/71 Reiterstatuette Wilhelms I, ein Geschenk der Kaiserin Augusta an den selben
- 1875 ff zahlreiche Grab-Monumente nach Entwürfen seiner Christusfigur sowie seiner trauernden Engel und Frauengestalten – z.B. laut Verkaufskatalog der WMF-Abteilung für Galvanoplastik, Geislingen 1919: Grabschmuck Nr. 831, 912 (unterschiedliche Kopfbedeckung lieferbar).
- 1881 Stüve-Denkmal – in Osnabrück
- 1885 Bach-Denkmal – in Köthen
- 1886 Vier Generationen Hohenzollern – einst im Hohenzollern-Museum Schloss Monbijou, verschollen
- 1894/95 Windhorst-Denkmal – in Meppen
Galerie
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Johann Carl Bertram Stüve-Denkmal in Osnabrück
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Denkmal für Johann Friedrich Naumann im Schlosspark Köthen (Anhalt)
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Denkmal für Johann Sebastian Bach in Köthen
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Denkmal für Wilhelm I., Dellbrückstraße 8, Heringsdorf
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Erbbegräbnis Runge, Südwestkirchhof Stahnsdorf
Ehrungen
- 1901 wurde er zum Königlich Preußischen Professor ernannt.
- 1972 wurde zu Ehren Pohlmanns eine Straße in Osnabrück nach ihm benannt.
Einzelnachweise
- ↑ Mona Sabine Meis: Historische Grabdenkmäler der Wupperregion. Dokumentiert und analysiert vor dem Hintergrund der Entwicklung der Sepulkralkultur, Netzpublikation in der DNB(Dokserv), S.90
Literatur
- Ethos und Pathos, Die Berliner Bildhauerschule 1786−1914, herausgegeben von Peter Bloch, Sybille Einholz und Jutta von Simson 1990 – Seite 197 ff
Weblinks
Commons: Heinrich Pohlmann – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Deutscher Bildhauer
- Hochschullehrer (Preußische Akademie der Künste)
- Person (Osnabrück)
- Geboren 1839
- Gestorben 1917
- Mann
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