- Heinrich Schulte (Priester)
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Heinrich Schulte (* 13. Februar 1804 in Allagen; † 16. August 1891 in Paderborn) war katholischer Priester, Domkapitular und Regens des Priesterseminars in Paderborn.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schulte wurde als Sohn eines Lehrers geboren. Er studierte Theologie und Philosophie in Münster und Bonn und wurde zum Doktor der Philosophie promoviert.[1] Nach der Priesterweihe 1826 war er zunächst Kaplan und dann Pfarrer in Beverungen.[2] Von 1844 bis zu seinem Tode war er Domkapitular in Paderborn, nachdem er 1841 zum ersten selbstständigen Regens des dortigen Priesterseminars ernannt worden war.
Wirken
In seiner fast 50-jährigen Amtszeit im Domkapitel wirkte Schulte an der Wahl der Paderborner Bischöfe Franz Drepper (1845), Konrad Martin (1856), Franz Kaspar Drobe (1882 vom Papst ernannt) und Hubert Theophil Simar (1891) mit. Bei der sehr umstrittenen Wahl Konrad Martins zum Bischof 1855/56 leistete Schulte zusammen mit einer Gruppe weiterer Domkapitulare heftigen Widerstand gegen den von der Mehrheit des Domkapitels betriebenen Plan, ausschließlich nicht dem Bistum angehörige Kandidaten zur Wahl zu stellen.[3] Bei der Vorwahl unterlag Schulte jedoch, da auf ihn nur 5 der 12 Stimmen entfielen.[4] Schulte hatte Anteil an den Auseinandersetzungen mit den Altkatholiken nach dem ersten vatikanischen Konzil und im Kulturkampf mit Bismarck, als der Paderborner Bischofsstuhl nach der Flucht 1875 und dem Tod 1879 von Bischof Konrad Martin unbesetzt war.
Literatur
- Johann Kayser: Festschrift zur Feier des 25jährigen Regens-Jubiläums des hochwürdigen Herrn Heinrich Schulte - Beitrage zur Geschichte und Erklärung der Kirchenhymnen: mit besonderer Rücksicht auf das römische Brevier. Junfermann, Paderborn, 1866, VIII, 160 S.
- Friedrich Gerhard Hohmann: Domkapitel und Bischofswahlen in Paderborn von 1821-1856. Westfälische Zeitschrift (WZ) 121, 1971, S. 365-450.
- Friedrich Gerhard Hohmann: Domkapitel und Bischofswahlen in Paderborn von 1857-1892. Westfälische Zeitschrift (WZ) 122, 1972, S. 191-282.
Einzelnachweise
- ↑ Schematismus der Geistlichkeit des Bisthums Paderborn. F. Schönigh, Paderborn, 1849, S. 10.
- ↑ Wilhelm Liese: Necrologium Paderbornense, Totenbuch Paderborner Priester (1822-1930). Junfermann, Paderborn, 1934, S. 503.
- ↑ Hermann Josef Sieben (Hrsg.): Joseph Hubert Reinkens. Briefe an seinen Bruder Wilhelm (1840-1873). Eine Quellenpublikation zum rheinischen und schlesischen Katholizismus des 19. Jahrhunderts und zu den Anfängen der Altkatholischen Bewegung (Bonner Beiträge zur Kirchengeschichte 10,I-III). Böhlau, Köln, 1979, S. 718.
- ↑ Hohmann: Domkapitel und Bischofswahlen in Paderborn von 1821-1856. Westfälische Zeitschrift (WZ) 121, 1971, S. 365 ff., S. 430.
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