Heinz Peters

Heinz Peters

Heinz Peters (* 20. Jahrhundert; † unbekannt[1]) war ein deutscher Opernsänger (Bass) und Opernregisseur.

Peters war Absolvent der Folkwang Universität der Künste[2], wo er Gesang studierte. Er hatte Engagements am Staatstheater Braunschweig, am Pfalztheater Kaiserslautern und in Leverkusen.[3] Ab den 1960er Jahren war Peters festes Ensemblemitglied am Staatstheater Wiesbaden. Dort war er offiziell bis zum Ende der Spielzeit 1991/1992 als Solist und Regisseur tätig.[4]

Peters wirkte während seines Festengagements in Wiesbaden in zahlreichen Premieren und Neueinstudierungen mit. 1964 sang er den Ganymed in der Operette Die schöne Galathée mit Joseph Spelthahn (Pygmalion) und Elvira Scholz (Titelrolle) als Partnern.[5][6] Im Mai 1968 sang er unter der musikalischen Leitung von Heinz Wallberg den Graf Dominik in der Premiere der Oper Arabella.[7] Im November 1980 war er der Graf von Westmoreland in der Oper Sly oder Die Legende vom wiedererweckten Schläfer von Ermanno Wolf-Ferrari.[8] Im Januar 1982 sang er in Wiesbaden die Rolle des Hauptmanns Selva in der Premiere der Oper Die Stumme von Portici.[9] Im April 1982 folgte die Rolle des reichen Bürgers Riedinger in der Oper Mathis der Maler, in der er „für einen profunden Akzent im niveaustarken Ensemble sorgte.“[10] Im Januar 1983 übernahm er die Rolle des Ersten Priesters in der Neueinstudierung der Oper Die Zauberflöte in der Regie von Nikolaus Lehnhoff.[11] Im Juni 1983 sang er die Rolle des Yamadori in der Oper Madama Butterfly.[12] Im März 1984 sang er in Wiesbaden die komische Rolle des Schlucker in der Oper Ein Sommernachtstraum.[13] Im Januar 1985 spielte und sang er die komische Rolle des Lord Kookburn in der Oper Fra Diavolo, wo er „als Engländer gute Miene zum harmlosen Spiel machte.“[14] Im April 1985 verkörperte er die Rolle des Mr. Peachum in dem Singspiel The Beggar’s Opera. Die Zeitschrift Opernwelt schrieb hierzu: „Im Ensemble hörte man erfreuliche, doch keine überragenden Leistungen. Heinz Peters ist es zu danken, daß Niveau und Spannung aufkamen. Er sprach perfekt, obwohl er kein Schauspieler ist.“[15] Im November 1986 war er der Hausherr Benoit in einer Neueinstudierung der Oper La Bohème.[16] Im Februar 1987 sang er den Glasermeister in der Premiere von Ein Traumspiel, dem Opernerstling (Uraufführung 1965 in Kiel) des Komponisten Aribert Reimann.[17] Im März 1987 war er der Feldwebel in der Oper Simplicius Simplicissimus von Karl Amadeus Hartmann.[18] Im November 1987 sang er den Schmuggler Dancairo in einer Neuinszenierung der Oper Carmen.[19] Im November 1988 sang und spielte er den Gefängnisdirektor Frank in der Premiere der Operette Die Fledermaus.[20] Im Januar 1989 übernahm er Staatstheater Wiesbaden die Sprechrolle des Haushofmeisters in der Neueinstudierung der Oper Ariadne auf Naxos unter der musikalischen Leitung von Ulf Schirmer.[21] Im April 1989 sang er den Doktor Bartolo in der Neueinstudierung von Mozarts Oper Le nozze di Figaro, ebenfalls unter der musikalischen Leitung von Ulf Schirmer.[22] Zu Peters' letzten Premieren am Staatstheater Wiesbaden gehörte im September 1991 die Neueinstudierung von Wagners Oper Die Meistersinger von Nürnberg, in der er die Rolle des Zunftmeisters Konrad Nachtigall übernahm.[23]

Peters absolvierte auch Fernsehauftritte. Unter der Regie von Herbert Junkers gab Peters 1965 in einer Fernsehinszenierung der Oper Madama Butterfly von Giacomo Puccini an der Seite von Anneliese Rothenberger ebenfalls den Fürsten Yamadori.[24] Er trat zudem 1966 als Gast in der am 12. März jenes Jahres aufgezeichneten Fernsehshow Einer wird gewinnen gemeinsam mit Reinhold Bartel unter Darbietung von Arien aus La Bohème auf.[25]

Peters Inszenierung der Märchenoper Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck am Staatstheater Wiesbaden läuft dort bereits seit 1982.[26] Als Opernregisseur inszenierte er in Wiesbaden unter anderem auch die Opern Tosca und Schwanda, der Dudelsackpfeifer und die Operetten Wiener Blut und Der Vogelhändler.[3]

Einzelnachweise

  1. Hessisches Staatstheater Wiesbaden Künstlerisches Personal
  2. Bekannt gewordene Alumni Folkwang Universität der Künste
  3. a b OPERAdat Interpreten-Lexikon. Sänger-Lexikon, 2. Auflage, 1998
  4. Oper 1992, (Jahrbuch der Zeitschrift Opernwelt), Dokumentation, S. 116
  5. Neue Zeitschrift für Musik, 1964 (Auszüge Google Books, Auszug 1)
  6. Neue Zeitschrift für Musik, 1964 (Auszüge Google Books, Auszug 2)
  7. Ein wenig Operetten-Plüsch (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Juli 1968, S. 32/33)
  8. Sly (Aufführungskritik Orpheus, Ausgabe Nr. 1/1981, S. 46/47)
  9. Die stumme Hauptrolle (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 3/1982, S. 30)
  10. Der Kampf des Künstlers (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 6/1982, S. 48)
  11. Papageno in der Pop-Szene (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 4/1983, S. 34/35)
  12. Der Fall Butterfly (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 8-9/1983, S. 61/62)
  13. Schön, aber langweilig (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 5/1984, S. 34)
  14. Züchtig, züchtig (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 3/1985, S. 32)
  15. Verwässert (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 6/1985, S. 26)
  16. Der Chef als Pausenfüller (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 1/1987, S. 35)
  17. Überraschung mit dem jungen Reimann (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 4/1987, S. 58)
  18. Gegen Krieg, Unrecht (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 5/1987, S. 51/52)
  19. Draußen beim Kran – von Sevilla? (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 1/1988, S. 57)
  20. Man meint, eine Opera buffa zu erleben (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 2/1989, S. 44/45)
  21. Wenigstens wurde die Musik von Bild und Regie nicht gestört (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 3/1989, S. 38/39)
  22. Lohnender Vergleich zu weiterer Werk-Erkenntnis (Aufführungskritiken Mainz/Wiesbaden Opernwelt, Ausgabe Nr. 6/1989, S. 31/32)
  23. Feininger, Treppe und ein versöhnliches Ende (Aufführungskritik Opernwelt, Ausgabe Nr. 10/1991, S. 38)
  24. Madame Butterfly Oper von Giacomo Puccini Text von L. Illica und G. Giacosa theater.de
  25. Einer wird gewinnen
  26. Hänsel und Gretel Staatstheater Wiesbaden

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