- Heinz Pommer
-
Heinz Pommer (* 24. März 1929 in Gera) war ein Generalmajor des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), Leiter der MfS-Bezirksverwaltung Suhl sowie Leiter des Büros der Zentralen Leitung der SV Dynamo des MfS.
Leben
Heinz Pommer wurde 1929 in Gera geboren. Sein Vater arbeitete als Heizer, seine Mutter war Hausfrau. Pommer besuchte zunächst die Volksschule und nahm im Anschluss 1943 eine Ausbildung als Bauschlosser auf. Als solcher war er bis 1946 tätig, wechselte 1947 jedoch zur Tätigkeit des Bau- und Transportarbeiters. 1948 fand er eine Anstellung bei der Inspektion Thüringen/Ost der Volkspolizei (VP). 1948 trat Pommer der SED bei. 1949/50 besuchte er die VP-Schule für Kriminalistik und wurde im Anschluss 1951 bei der Kreisdienststelle (KD) Gera des MfS eingestellt. Später wechselte er zur Abteilung IX (Untersuchungsorgan) der Länderverwaltung Thüringen und wurde dort 1952 stellvertretender Abteilungsleiter. 1954 wechselte zur Bezirksverwaltung (BV) Leipzig, wo er die Leitung der Abteilung IX übernahm. Von 1960 bis 1963 absolvierte er ein Fernstudium an der Deutschen Akademie für Staat und Recht (DASR) Potsdam und setzte dies ab 1964 an der Humboldt-Universität zu Berlin fort. 1966 erwarb er dort den Titel des Diplom-Juristen mit einer Arbeit zum Thema Die Zusammenfassung des Ermittlungsergebnisses im Schlußbericht bei Staatsverbrechen.[1] 1964 wurde er Stellvertreter Operativ des Leiters der BV Leipzig. 1973 promovierte er zusammen mit Wolfgang Schwanitz an der Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit in Potsdam-Eiche zum Dr. jur. mit einer Kollektivdissertation zum Thema Die Qualifizierung der politisch-operativen Arbeit zur Bekämpfung von feindlichen Erscheinungen unter jugendlichen Personen in der DDR.[2] 1975 wurde er zum Offizier für Sonderaufgaben ernannt und übernahm wenig später die Leitung der BV Suhl. 1980 wurde Pommer zum Generalmajor befördert und war ab 1981 erneut Offizier für Sonderaufgaben. 1982 betraute man ihn mit der Leitung des Büros der Zentralen Leitung der SV Dynamo Berlin. Damit übernahm er die Nachfolge des aus Altersgründen ausgeschiedenen Oberst Heinz Eggebrecht.[3] Neben der Leitung des SV Dynamo wurde er auch in die Sicherung des Leistungssports einbezogen und war ins DDR-Staatsdoping involviert.[4] Im Zuge der Wende in der DDR wurde Pommer im November 1989 von seiner Funktion entbunden und im Januar 1990 schließlich entlassen. Seither lebt Pommer als Rentner in Berlin-Hohenschönhausen.[5]
Literatur
- Jens Gieseke: Heinz Pommer. In: BStU: Wer war wer im Ministerium für Staatssicherheit? (PDF, 537 KB), MfS-Handbuch V/4, Berlin 1998, S. 57.
- Jens Gieseke: Pommer, Heinz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Günter Förster (BStU): Diplomarbeiten und Abschlussarbeiten an der "Juristischen Hochschule" (JHS) der Staatssicherheit in Potsdam
- ↑ Vgl. Aufstellung der an der Juristischen Hochschule des MfS durchgeführten Promotionsverfahren.
- ↑ Vgl. Ingolf Pleil: Mielke, Macht und Meisterschaft: die "Bearbeitung" der Sportgemeinschaft Dynamo Dresden durch das MfS 1978-1989, Berlin 2001, S. 263.
- ↑ Vgl. Der Spiegel 23/1995: Flirt mit Folgen - Neue Akten beweisen: Stasi-Chef Erich Mielke und Sportpräsident Manfred Ewald deckten das DDR-Staatsdoping.
- ↑ Vgl. Gratulation zum 75. Geburtstag, in: ISOR aktuell 3/2004.
Kategorien:- SED-Mitglied
- Hauptamtlicher Mitarbeiter des MfS
- Sportvereinigung Dynamo
- Deutscher
- Geboren 1929
- Mann
Wikimedia Foundation.