- Helle Helle
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Helle Helle (* 14. Dezember 1965 in Nakskov, Lolland, eigentlich Helle Olsen) ist eine dänische Schriftstellerin. Sie lebt zusammen mit ihrer Familie im Südwesten Seelands.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Helle Helle wuchs in Rødbyhavn auf Lolland auf. Von 1985 bis 1987 studierte sie an der Kopenhagener Universität Literaturwissenschaft, ab 1989 besuchte sie die Schriftstellerschule (dän. Forfatterskolen) in Kopenhagen. Von 1990 bis 1995 arbeitete sie beim Rundfunk (Danmarks Radio).
Zwei Jahre nach Abschluss der Schriftstellerschule erschien Helle Helles Debütbuch Eksempel på liv (Beispiel von Leben), eine experimentelle Prosakomposition. In den darauffolgenden Jahren erhielt sie verschiedene Stipendien und wurde mehrfach ausgezeichnet. 1999 kam ihr erster Roman Hus og hjem (Haus und Heim) heraus, der noch im selben Jahr von Verena Reichel ins Deutsche übersetzt wurde.
Sechs Jahre später erschien nach Forestillingen om et unkompliceret liv med en mand (Die Vorstellung von einem unkomplizierten Leben mit einem Mann) ihr dritter Roman, Rødby-Puttgarden, der anders als seine Vorgänger nicht von Paarbeziehungen handelt, sondern von »Frauen ohne Männer«. Darin erzählt Helle Helle die Geschichte der Halbschwestern Tine und Jane, die zusammen mit Tines Tochter eine sehr besondere Familie bilden. In ihrem scheinbar eintönigen Leben - sie arbeiten beide auf der Fähre, die zwischen Rødby und Puttgarden verkehrt - ist der Tod ein ständiger Begleiter, während die Männer nur kommen und gehen. Für Rødby-Puttgarden wurde Helle Helle unter anderem mit dem dänischen Kritikerpreis ausgezeichnet. Ihr aktueller Roman, Ned til hundene (etwa: Zu den Hunden) erschien 2008.
Im Sommer 2010 ist Helle Helle von der Repräsentantenversammlung des Staatlichen Kunstfonds für ein lebenslanges Künstlereinkommen vorgeschlagen worden. In der Begründung heißt es: »Mit ihren meisterhaften Inszenierungen des ganz gewöhnlichen Lebens tritt Helle Helle als eine der wichtigsten dänischen Gegenwartsautorinnen hervor, wenn es um die Darstellung der Mittelschicht und der dänischen Provinz geht.«
Helle Helles Romane wurden bislang in neun Sprachen übersetzt, u. a. auch ins Französische, Niederländische, Norwegische, Schwedische, Estnische und Tschechische.[1]
Im März 2011 hat sie ihr Land auf der Pariser Buchmesse vertreten.[2]
Auszeichnungen und Stipendien (Auswahl)
- 1995 3-jähriges Stipendium der Harald Kidde und Astrid Ehrencron-Kidde-Stiftung
- 2000 Edith und Helge Rode-Stipendium
- 2003 Stipendium der Otto-Rung-Stiftung
- 2003 Beatrice-Preis der Dänischen Akademie
- 2005 (Prämierte) Nominierung für den Literaturpreis der Dänischen Bank (BG Banks Litteraturpris)
- 2005 Dänischer Kritikerpreis (Kritikerprisen) für Rødby-Puttgarden
- 2009 Per-Olov-Enquist-Preis
- 2010 Nominierung für ein lebenslanges Künstlereinkommen vom Staatlichen Kunstfond. Von Seiten des Kunstfonds erhielt sie außerdem mehrfache Arbeitsstipendien und 2005 auch eine Produktionsprämie für Rødby-Puttgarden
Werke
- Eksempel på liv (Roman), Kopenhagen 1993, ISBN 87-595-0354-8 (bisher nicht auf dt.)
- Rester (Kurzgeschichten), Kopenhagen 1996, ISBN 87-568-1365-1 (bisher nicht auf dt.)
- Hus og hjem (Roman), Kopenhagen 1999, ISBN 87-568-1534-4 (dt. Haus und Heim, dtv-TB., München 2003, ISBN 3423130644)
- Biler og dyr (Kurzgeschichten), Kopenhagen 2000, ISBN 87-568-1574-3 (bisher nicht auf dt.)
- Forestillingen om et ukompliceret liv med en mand (Roman), Kopenhagen 2002, ISBN 87-568-1696-0 (bisher nicht auf dt.)
- Min mor sidder fast på en pind, Kinderbuch (mit Lars Nørgaard), Kopenhagen 2003, ISBN 87-91192-32-3 (bisher nicht auf dt.)
- Rødby-Puttgarden (Roman), Kopenhagen 2005, ISBN 87-638-0145-0 (dt.: Rødby-Puttgarden, übers. von Flora Fink, Dörlemann Verlag, Zürich 2010, ISBN 978-3908777595)
- Ned til hundene (Roman), Kopenhagen 2008, ISBN 978-87-638-0854-5 (bisher nicht auf dt.)
- Dette burde skrives i nutid (Roman), Kopenhagen 2011, ISBN 978-87-638-1785-1 (bisher nicht auf dt.)
Weblinks
- Offizielle Website auf hellehelle.net
- Literatur von und über Helle Helle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Pressemitteilung auf buchreport.de
- Rezension zu Haus und Heim auf perlentaucher.de
- Biogramm auf litteratursiden.dk (mit Foto)
Einzelnachweise
- ↑ Offizielle Website
- ↑ Pressemitteilung der Buchmesse vom 22. Oktober 2010, abgefragt am 10. Dezember 2010
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