Hellmuth Butenuth

Hellmuth Butenuth

Hellmuth Butenuth (* 19. Februar 1898 in Dortmund; † 20. August 1990 in Berlin) war ein deutscher Maschinenbau-Ingenieur, Automobilbauer und Firmengründer.

Nach dem Abitur studierte Butenuth seit 1920 an der Technischen Universität Hannover. Bereits 1922 erhielt er bei der Hanomag eine Anstellung als Versuchsingenieur. Hier war er an der Entwicklung des Kleinwagens Hanomag 2/10 PS Kommissbrot beteiligt. In den folgenden Jahren nahm Butenuth selbst an zahlreichen Autorennen und Langstreckenfahrten teil, um die Leistungsfähigkeit des Kleinwagens zu demonstrieren. Die Verkaufszahlen entwickelten sich positiv und in den 1920er-Jahren wurden 15.000 Wagen verkauft.[1] Ende der 1920er stieg Butenuth zum technischen Direktor und 1933 zum Leiter der Hanomag-Generalvertretung für Berlin und Brandenburg auf. Hierfür richtete er Niederlassungen in Wilmersdorf und Halensee ein.

Während des Zweiten Weltkrieges rüstete Butenuth Nutzfahrzeuge von Ford mit Dampfmotoren aus. Nach dem Krieg führte er diese Entwicklung in der 1946 gegründeten Berliner Dampfmotoren Gesellschaft fort, die bis 1952 bestand. Der von Butenuth eingesetzte Motor war ein Zweitakt-Dampfmotor. Die Befeuerung konnte mit Koks oder Steinkohle erfolgen.

Nach der Währungsreform gründete Butenuth 1948 in Spandau die Firma Econom. Die Errichtung des Werkes in Haselhorst wurde mit Mitteln aus dem Marshallplan gefördert. Ziel der Firma war die Produktion von preiswerten Lastwagen mit hoher Zugkraft. Die Produktion der Firma stieg von anfänglich ein bis zwei Kraftwagen pro Monat auf zwölf Kraftfahrzeuge pro Monat im Jahre 1952 an. In der nachfolgenden Zeit des Wirtschaftswunders konnte Butenuths Firma nicht mehr mit den Massenherstellern konkurrieren und so schloss Butenuth 1954 die Firma.

Letztendlich betrieb Butenuth viele Jahre ein Ford-Autohaus in Berlin-Spandau.

Ehrungen

1978 erhielt Hellmuth Butenuth die Ernst-Reuter-Plakette.

Belege

  1. Volker Schindler, Immo Sievers (Hrsg.): Forschung für das Auto von Morgen. Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3540741503, S. 70

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