Reinhold Schwarz (Gynäkologe)

Reinhold Schwarz (Gynäkologe)

Reinhold Schwarz (* 25. Juli 1929 in Stuttgart) ist ein deutscher Frauenarzt und ehemaliger Direktor der Universitätsfrauenklinik Rostock.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Schwarz wurde als Sohn von Rudolf Schwarz und seiner Frau Frida Schwarz, geb. Schaffert, 1929 geboren. Er ging ab 1937 in Leipzig zur Schule legte dort 1948 auch sein Abitur ab. Von 1948 bis 1953 studierte Schwarz Medizin an der Universität Leipzig und wurde dort 1953 promoviert. Er absolvierte seine Pflichtassistenz zu großen Teilen in der chirurgischen Abteilung des Bergmannskrankenhauses Klettwitz in der Niederlausitz. 1955 begann er seine Weiterbildung an der Universitätsfrauenklinik Leipzig, welche er nach einem Wechsel 1958 an die Universität Rostock 1959 mit dem Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe abschloss. Danach wurde Reinhold Schwarz zum Oberarzt ernannt. Nach seiner Habilitation 1963 unter Helmut Kyank wurde er 1964 Dozent und Stellvertretender Klinikdirektor. 1972 schloss er eine weitere Facharztweiterbildung als Facharzt für Radiologie ab. 1974 wurde Schwarz zum Ordentlichen Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe berufen und übernahm 1993 als C4-Professor und Nachfolger von Hans Wilken das Direktorat der Rostocker Universitätsfrauenklinik, die er bis zu seiner Emeritierung 1997 leitete. Von 1978 bis 1981 lehrte er auch als Visiting Professor an der Universität Basra (Irak).

Nach der Wende war Reinhold Schwarz initiierendes Gründungsmitglied des Berufsverband der Frauenärzte in Mecklenburg-Vorpommern. Er gehörte neben Martin Link (1934-2005), Dresden, Hans-Joachim Seewald (* 1937), Jena, und Wolfgang Weise (1938-2006), Magdeburg, zu den Ersten, die sich um den Aufbau der Strukturen des Verbandes in den neuen Bundesländern bemühten. 1989 wurde Schwarz als erster Präsident der Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe der DDR frei gewählt. In dieser Funktion war er maßgeblich an der Vereinigung der ehemaligen Regionalgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe der drei Nordbezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg mit der Nordwestdeutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe zur heutigen Norddeutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe beteiligt. Diese ist eine Regionalgesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Würdigung

Reinhold Schwarz ist seit 1983 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Von 1988 bis 1993 war er wissenschaftliches Mitglied der Society of European Oncology und übte von 1993 bis 1996 die Funktion des Stellvertretenden Ärztlichen Direktors des Klinikums der Medizinischen Fakultät Rostock aus.

Weitere Ehrungen:

  • 1999 Ehrenmitglied der Norddeutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
  • 2002 Ehrenmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe

Schriften (Auswahl)

Von 1982 bis 1995 war Reinhold Schwarz Schriftleiter des Zentralblatts für Gynäkologie.

  • Helmut Kyank, Karlheinz Sommer, Reinhold Schwarz (Hrsg.): Lehrbuch der Geburtshilfe. Georg Thieme, Leipzig, 1971
  • Helmut Kyank, Reinhold Schwarz (Hrsg.): Gynäkologische Operationen. Johann Ambrosius Barth, Leipzig, 1986
  • Reinhold Schwarz, Ulrich Retzke: Gynäkologie und Geburtshilfe: eine Einführung für Studenten. Volk und Gesundheit, Berlin, 1977
  • Reinhold Schwarz: Die Geschichte der Universitäts-Frauenklinik Rostock 1887-1997: Was ist geblieben? Gynäkologisch-geburtshilfliche Rundschau 38 (1998), 151-157, doi:10.1159/000022254

Quellen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Reinhold Schwarz — ist der Name folgender Personen: Reinhold Schwarz (Gynäkologe) (* 1929), deutscher Gynäkologe Reinhold Schwarz (Politiker), deutscher Politiker (LDP/LDPD) Reinhold Schwarz (Psychoanalytiker) (1946–2008), deutscher Arzt, Psychoanalytiker und… …   Deutsch Wikipedia

  • Schwarz (Familienname) — Relative Häufigkeit des Familiennamens Schwartz in Deutschland (Stand: Mai 2010) Schwarz ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Schwarz ist ein Übername (Eigenschaftsname) nach der Haarfarbe (wie Braun, Weiß). Darüber hinaus ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Schw–Schy — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut Kyank — (* 7. Januar 1916 in Demitz Thumitz (Sachsen); † 14. Dezember 1992 in Rostock) war ein deutscher Frauenarzt. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Würdigung 3 Schrif …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Wilken — Hans (Wilhelm Friedrich) Wilken (* 6. Mai 1929 in Rostock; † 5. September 2006 ebenda) war ein deutscher Frauenarzt. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Würdigung 3 Schriften (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Weise — (* 12. März 1938 in Weimar; † 8. Mai 2006 in Magdeburg) war ein deutscher Gynäkologe, Geburtshelfer und Humangenetiker. Leben und Wirken Wolfgang Weise wuchs in seiner Geburtsstadt Weimar auf. Er studierte von 1956 bis 1962 Medizin an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Persönlichkeiten Wittenberg — Hier sind alle Persönlichkeiten der Lutherstadt Wittenberg erfasst, deren Wirken eng mit der Lutherstadt und der Universität Wittenberg verbunden ist. Dies berührt ausschließlich Persönlichkeiten, bei denen der Bezug zu Wittenberg im Lebenslauf… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Wittenberger Persönlichkeiten — Hier sind alle Persönlichkeiten der Lutherstadt Wittenberg erfasst, deren Wirken eng mit der Lutherstadt und der Universität Wittenberg verbunden ist. Dies berührt ausschließlich Persönlichkeiten, bei denen der Bezug zu Wittenberg im Lebenslauf… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Berliner Persönlichkeiten — Diese Liste enthält in Berlin geborene Persönlichkeiten. Ob sie im Weiteren in Berlin gewirkt haben ist ohne Belang. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Politiker 2 Militärangehörige …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Berlin — Diese Liste enthält in Berlin geborene Persönlichkeiten. Ob sie im Weiteren in Berlin gewirkt haben ist ohne Belang. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Politiker 2 Militärangehörige …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”