Hermann Dunger

Hermann Dunger

Hermann Dunger (* 2. April 1843 in Plauen; † 21. September 1912 in Dresden) war ein deutscher Sprachpurist, Germanist und Lehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dunger studierte von 1861 bis 1865 klassische Philologie an der Universität Leipzig. Im Anschluss daran war er Lehrer an der Thomasschule zu Leipzig und ging 1866 nach Dresden. Dort arbeitete er als Lehrer am Vitzthumschen Gymnasium, ab 1885 war er als Konrektor und Professor am Wettiner Gymnasium tätig.

In Folge des Ende August 1885 von Herman Riegel versandten Aufrufs zur Gründung des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins (ADSV) gründete er am 10. September 1885 in Dresden den ersten ADSV-Zweigverein. Dies gilt heute als Gründungsdatum des ADSV.

Der gebürtige Vogtländer Dunger sammelte Zeugnisse vogtländischer Dialekte. Außerdem war er um eine hohe Qualität des öffentlichen Sprachgebrauchs bemüht und errang Verdienste als Förderer der deutschen Schriftsprache.

Auszeichnungen und Ehrungen

Dunger war Ritter I. Klasse des sächsischen Zivilverdienstordens, Ritter I. Klasse des Albrechts-Ordens und Ritter des Hausordens der Wendischen Krone.[1]

Die Dungerstraße im Dresdner Stadtteil Kaditz wurde 1935 nach Hermann Dunger benannt.

Schriften

  • Die Sage vom trojanischen Kriege in den Bearbeitungen des Mittelalters und ihre antiken Quellen. Verlag F. C. W. Vogel, 1869.
  • Ueber Dialect und Volkslied des Vogtlands: ein Vortrag, gehalten zu Plauen am 3. Jan. 1870. Verlag F. E. Neupert, 1870.
  • Kinderlieder und Kinderspiele aus dem Vogtlande: eingeleitet durch einen Vortrag: Über volksthümliche Kinderpoesie. Verlag F. E. Neupert, 1874.
  • Rundâs und Reimsprüche aus dem Vogtlande: Mit 22 Vogtländischen Schnaderhüpfl-Melodien. Verlag F. E. Neupert, 1876.
  • Der vogtländische gelehrte Baur. Verlag F. E. Neupert, 1876.
  • Dictys-Septimius. Ueber die ursprüngliche Abfassung und die Quellen der Ephemeris belli Troiani. Verlag B. G. Teubner, 1878.
  • Das Fremdwörterwesen in unserer Sprache. Von Zeitfragen des christlichen Volkslebens. Verlag Gebr. Henninger, 1884.
  • Die Sprachreinigung und ihre Gegner: Eine Erwiderung auf die Angriffe von Gildemeister, Grimm, Rümelin und Delbrück. Albann'sche Buchdruckerei C. Teich, 1887.
  • (mit Ernst Lößnitzer:) Deutsche Speisekarte: Verdeutschung der in der Küche und im Gasthofswesen gebräuchlichen entbehrlichen Fremdwörter. In: Verdeutschungsbücher des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins, 4. Auflage, Verlag F. Berggold, 1900.
  • Zur Schärfung des Sprachgefühls. Verlag F. Berggold, 1906.
  • Engländerei in der deutschen Sprache. 2. Auflage, Verlag F. Berggold, 1909.
  • Die Deutsche Sprachbewegung und der Allgemeine Deutsche Sprachverein 1885-1910. Festschrift zur Fünfundzwanzigjahrfeier des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins, 10. September 1910. Verlag F. Berggold, 1910.

Literatur

  • Bernsmeier, Helmut: Der Allgemeine Deutsche Sprachverein in seiner Gründungsphase. In: Muttersprache. Jg. 87 (1977), S. 369–395.
  • Müller, Karl: Hermann Dunger: Rede zum Gedächtnis des Mitbegründers des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins, gehalten im Zweigverein Dresden, Buchdruckerei des Waisenhauses, Dresden 1912.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Richard Sachse, Karl Ramshorn, Reinhart Herz: Die Lehrer der Thomasschule zu Leipzig 1832–1912. Die Abiturienten der Thomasschule zu Leipzig 1845–1912. B. G. Teubner Verlag, Leipzig 1912, S. 3.

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