- Hermann Gartmann
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Hermann Gartmann (* 24. Dezember 1906 in Waldheim; † 18. März 1972 in Berlin) war ein Generalmajor der Nationalen Volksarmee der DDR.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gartmann wurde im brandenburgischen Waldheim als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er zunächst ab 1920 eine Lehre zum Eisenflechter, verdingte sich aber kurz darauf bis 1924. Danach war er bis 1928 als Hilfsfarbeiter im Baugewerbe tätig. Bereits 1925 schloss er sich dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands an und trat zwei Jahre später der KPD bei. Ab 1928 war Gartmann bis 1931 Leitungsmitglied des Militärischen Apparates der KPD im Bezirk Berlin -Brandenburg.
Wegen Agitation unter der Polizei wurde Gartmann 1931 zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt und saß diese Haft bis 1933 in der Festung Groß Strehlitz ab. Nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit arbeitete er ab 1934 zunächst wieder als Eisenflechter, später als Tabellierer. 1937 emigrierte Gartmann in die Tschechoslowakei und schloss sich im selben Jahr den Internationalen Brigaden an. Von 1939–1941 wurde er in Frankreich interniert und sodann ins Konzentrationslager Dachau überführt, wo er bis 1945 in Haft blieb.
Nach dem Krieg kehrte Gartmann wieder nach Brandenburg zurück und wirkte zunächst für die KPD, später SED als 1. Sekretär der Kreisleitung Templin. Am 1. August 1948 wurde er Angehöriger der Volkspolizei und war dabei als Stellvertreter für politische Arbeit bei der Volkspolizeilandesbehörde Brandenburg tätig. 1949 wechselte Gartmann zum Ministerium für Staatssicherheit. Zunächst leitete er dabei die Verwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft, später bis 1951 die Landesbehörde des MfS im Land Brandenburg. Am 1. März 1950 wurde er dabei zum Chefinspekteur ernannt. Anschließend bekleidete Gartmann bis 1952 das Amt eines Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit. Mit dem gemeinsamen Befehl Nr. G 1/52 des Ministeriums des Innern und des Ministeriums für Staatssicherheit stieg er am 1. August 1952 zum Chef der Hauptverwaltung Deutsche Grenzpolizei auf, die durch den gleichen Befehl nun dem Ministerium für Staatssicherheit unterstand. Gleichzeitig wurde er zum Generalinspekteur befördert. In dieser Dienststellung war Gartmann weiterhin bis 1955 Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit sowie ab 1953 auch Stellvertreter des Ministers des Inneren. Am 12. Februar wurde er dabei zum Generalmajor des MfS befördert.
Ab 1955 baute Gartmann als Stellvertreter des Ministers für Innere Sicherheit die Hauptverwaltung Innere Sicherheit (HVIS) auf. Die HVIS war die Vereinigung der Grenz-, Transport- und Bereitschaftspolizei unter einer Verwaltungsinstanz.[1]. Bereits 1957 wurden diese wieder dem Ministerium des Innern angegliedert. 1957 war er erneut Chef der Grenzpolizei. Und ab 1959 diente er als Militärattaché in Moskau. Im Anschluss leitete er ab 1961, als Kommandeur, die NVA Offiziersschule II. Im März 1964 schied er aus dem aktiven Dienst aus.
Auszeichnungen
- 1971 Vaterländischer Verdienstorden in Gold
- Kampforden der NVA in Bronze
- Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933–1945
- Hans-Beimler-Medaille
Literatur
- Torsten Diedrich, Rüdiger Wenzke: Die getarnte Armee – Geschichte der Kasernierten Volkspolizei der DDR 1952–1956, Berlin 2001, S. 898
- Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA, Berlin 2007, S. 97
- Jens Gieseke, Bernd-Rainer Barth: Gartmann, Hermann. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Belege
- ↑ Thomas Großbölting u.a. (Hrsg), Anatomie der Staatssicherheit – Geschichte, Struktur und Methoden, Berlin 1995, S. 43 (online abrufbar)
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