Wohnanlage Weinbergstraße 48, 48a (Radebeul)

Wohnanlage Weinbergstraße 48, 48a

Die Wohnanlage Weinbergstraße 48, 48a liegt im Stadtteil Oberlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul, nicht weit entfernt von Haus Albertsberg beziehungsweise dem ehemaligen Bilz-Sanatorium. Es liegt innerhalb des Denkmalschutzgebiets Historische Weinberglandschaft Radebeul.^[1] Die Wohnanlage ist ein ehemaliges Weingut, bestehend aus Winzerhaus und Herrenhaus. Die unter Denkmalschutz^[2] stehenden Gebäude liegen am Fuße des ehemaligen Weinbergs, der sich heute parkartig darstellt und innerhalb dessen noch Reste der Weinbergterrassen zu sehen sind.

Beschreibung

Die Gebäude des ehemaligen Weinguts liegen direkt in der Straßenflucht der nördlichen Seite der Weinbergstraße. Das Winzerhaus liegt in der Straßenansicht links, es ist mit einem Giebel zur Straße ausgerichtet. Das Herrenhaus liegt rechts, mit einer Traufseite parallel zur Straße. Aufgrund des nach rechts abgewinkelten, hakenförmigen Grundrisses des Winzerhauses ergibt sich ein Innenhof, der durch ein Zufahrtsportal mit mächtigen Sandsteinpfeilern abgeschlossen wird.

Winzerhaus (Weinbergstraße 48)

Das ursprünglich eingeschossige, heute zweigeschossige ehemalige Winzerhaus steht über einem hakenförmigen Grundriss.

Die Giebelseite des nach Süden zeigenden Flügels mit Satteldach und Schleppgauben reicht bis zur Straßenflucht. Dort ist die rechte Gebäudeecke loggienartig mit einer Säule ausgebaut. Unter diesem Gebäudeteil befindet sich ein großen Gewölbekeller. Vor der Ecke zum quer ausgerichteten Flügen steht ein dreigeschossiger Treppenturm mit einem dreifach konkav geschweiften Helm. Zur Straße hin davor befindet sich im Obergeschoss ein Holzbalkon unter einem Schleppdach.

Im Obergeschoss des nördlich stehenden Querflügels befindet sich eine Tafel mit der Datierung auf 1836 und den Initialen W.L.H., die sich auf dem Umbau durch Wilhelm Ludwig Hofmann beziehen.

Herrenhaus (Weinbergstraße 48a)

Das dreigeschossige Gebäude (51° 6′ 37″ N, 13° 40′ 30″ O51.11034722222213.675) wurde als Landhaus mit ziegelgedecktem Walmdach errichtet. Es hat eine ältere Gesimsgliederung, ergänzt durch einen jüngeren Ornamentputz mit eingelegten roten Kacheln in der Art des Jugendstils. Die Fenster werden durch Klappläden begleitet.

Eine zweigeschossige Holzveranda steht im Innenhof.

Geschichte

„Friedrichshöhe in Oberlößnitz“^[3]. Stich vom Weingut des Kaufmanns Zembsch, li. das Winzergut, re. das Herrenhaus, davor verläuft noch die Bennostraße. In der Bildmitte li.: Haus in der Sonne, auf halber Höhe re: Weingut Weinbergstraße 48, 48a. Vor 1898

Das um 1800 errichtete Winzerhaus wurde 1836 durch seinen Besitzer, den Apotheker Wilhelm Ludwig Hofmann, umgebaut. 1865 erfolgte der Bau des Herrenhauses, welches 1882 einen Verandaanbau erhielt.

Im Jahr 1904 erfolgte der grundlegende Umbau der gesamten Baugruppe durch den aus Leipzig stammenden Kaufmann Max Ludwig Hofmann, vermutlich als Folge der durch die Reblauskatastrophe aufgelassenen Weinbergsflächen. Mit Bauantrag vom November 1903 reichte der ausführende Leipziger Architekt Adalbert Friedrich seine Entwürfe ein, nach Genehmigung 1904 erfolgte im April 1905 die Baurevision. Die Sandsteintorpfeiler stammen aus dieser Zeit.

Um 1920 wohnte dort der Architekt Martin Hammitzsch, während sein nahegelegenes Domizil Haus in der Sonne umgebaut wurde.^[4]

Literatur

• Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3. 

Einzelnachweise

1. ↑ Begründung gemäß § 21 Abs. 3 Sächsisches Denkmalschutzgesetz zur Satzung für das Denkmalschutzgebiet „Historische Weinberglandschaft Radebeul“
2. ↑ Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Große Kreisstadt Radebeul, 17. April 2008, S. 25, abgerufen am 6. November 2010 (PDF). 
3. ↑ Frank Andert: Das erste Sanatorium der Lößnitz?. in: Vorschau und Rückblick, Oktober 2008. Radebeuler Monatshefte e.V., Radebeul 2008.
4. ↑ Liselotte Schließer (Erarb.): Radebeul - Stadtführer durch Vergangenheit und Gegenwart. 1. ergänzte Auflage. Edition Reintzsch, Radebeul 2008, ISBN 978-3-930846-05-4, S. 71. 

51.11041666666713.674444444444

Koordinaten: 51° 6′ 38″ N, 13° 40′ 28″ O