Wolfgang Holzgreve

Wolfgang Holzgreve

Wolfgang Holzgreve (* 15. Oktober 1955 in Möhnesee/Westfalen) ist ein deutscher Frauenarzt, Wissenschaftler und Universitätsklinikums-Manager. Er gilt als Pionier der Pränatalen Medizin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Holzgreve studierte Medizin und erlangte 1975 an der University of California, Berkeley den Grad eines Master of Science in der School of Public Health. Nach Abschluss seines Medizinstudiums an der Westfälischen Wilhelms-Universität und der Doktorarbeit absolvierte er seine Facharztausbildung an der Universitäts-Frauenklinik in Münster und von 1982 bis 1984 ein Postdoctoral Fellowship an der University of California, San Francisco in Reproduktionsgenetik. Die Facharztanerkennung für Geburtshilfe erhielt er 1985, gleichzeitig die Zusatzbezeichnungen in Humangenetik und Sportmedizin.

1986 wurde Wolfgang Holzgreve zum Privatdozenten ernannt und 1987 durch das Land Nordrhein-Westfalen als Professor auf Lebenszeit berufen. Von 1995 bis 2008 war Holzgreve Ordinarius für Geburtshilfe und Gynäkologie und Vorsteher der Universitäts-Frauenklinik Basel. 2007 erwarb Holzgreve den Titel MBA von der Lasalle University Philadelphia in deren Programm in Basel. 2008 wechselte er an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Hier war er bis zu seinem Rücktritt 2010 Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums. Seit Oktober 2010 absolviert er ein Sabbatical am Wissenschaftskolleg in Berlin/Center for Advanced Study. Wolfgang Holzgreve war oder ist Mitherausgeber der Fachzeitschriften Fetal Diagnosis and Therapy, Zeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie, Reproduktionsmedizin, Zentralblatt für Gynäkologie, Therapeutische Umschau und American Journal of Obstetrics and Gynecology (International Editor).

Patente

  • Echogener CVS Aspirationskatheter (Angiomed, Germany) „Non-invasive procedure for prenatal diagnosis of genetic anomalies“ (Patent No. 0597068)
  • European Patent No. 01811266.4: “Human Mitochondrial DNA Nucleotides as Genetic Markers in Transfusion Medicine”
  • European Patent No. 02405033.8: “Method for the Diagnosis of Chromosomal and/or Genetic Abnormalities”

Preise / Ehrungen (Auswahl)

  • 1986 Preis der European Association of Perinatal Medicine, Preis der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
  • 1989 Jahrespreis der Drs. Haackert-Stiftung zur Förderung der Pränatalen Medizin
  • 1993 “Maternité“-Preis der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin [1]
  • 1994 Aw Boon Haw Visiting Professor and der Universität Hong Kong
  • 1995 Forschungspreis der Werner G. Gehring-Stiftung
  • 2000 Professor h.c. am Yonsei Medical Research Center des Yonsei University College of Medicine
  • 2001 Liley Medal der Internationalen Gesellschaft “Fetus as a Patient”, Aufnahme in die Leopoldina [2]
  • 2004 Fellow ad eundem des Royal College of Obstetricians and Gynaecologists
  • 2005 Francis-Crick-Medaille der Internationalen Akademie für Perinatale Medizin[3], Erich-Saling-Preis der World Association of Perinatal Medicine[4]
  • 2007 Wahl zum Honorary Fellow des American Gynecological and Obstetrical Society (AGOS), Joseph-Price-Oration
  • 2008 Drs. Haackert-Medaille für Verdienste im Bereich der Pränatalen Medizin, Goldmedaille der Karls-Universität Prag, Ehrenmitglied der Westfälischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe

Mitgliedschaften / Vorsitze (Auswahl)

  • Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (gynécologie suisse) – ehemaliger Präsident[5]
  • Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin – ehemaliger Präsident[6]
  • Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin – Präsident 19. Deutscher Kongress für Perinatale Medizin[7]
  • International Society „The Fetus as a Patient“ – Vizepräsident [8]
  • World Association of Perinatal Medicine - Vorsitzender des Scientific Committee
  • European Board and College of Obstetrics and Gynecology (EBCOG) – Secretary General and Treasurer
  • Publication Committee der International Federation of Gynecology and Obstetrics (FIGO) - Präsident
  • Officer and Treasurer, International Federation of Gynecology and Obstetrics (FIGO)
  • Akkreditierter Vertreter der FIGO bei der UN und WHO in Genf

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Pränatale Medizin. Heidelberg, New York, Springer Verlag 1987
  • zus. mit P. Miny: Chorionzottendiagnostik. Weinheim, Deerfield Beach, Edition Medizin 1987
  • zus. mit C. Sohn, S. Tercanli: Ultraschall in Gynäkologie und Geburtshilfe. 2., völlig überarbeitete Auflage. Stuttgart, Thieme 2003
  • zus. mit K. Diedrich, W. Jonat, KTM Schneider: Lehrbuch der Geburtshilfe und Gynäkologie. 2. Auflage. Heidelberg, Springer-Verlag 2007

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Crede-Preis, Maternite-Preisträger, aufgerufen am 25. März 2011
  2. Mitgliederverzeichnis Leopoldina, aufgerufen am 25. März 2011
  3. Website Uni Basel, Archiv 2005, aufgerufen am 10. März 2011
  4. saling-stiftung.de, aufgerufen am 10. März 2011, unter Ehrungen und Auszeichnungen, Jahr 2003 aufgeführt
  5. Mitglieder des Vorstands, aufgerufen 12. März 2011
  6. Mitglieder des Vorstandes, aufgerufen 12. März 2011
  7. Vorstand DGPM, aufgerufen 12. März 2011
  8. Current Officers, aufgerufen 12. März 2011

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