id Software

id Software
id Software, Inc.
id Software-Logo
Rechtsform Incorporated
Gründung 1. Februar 1991
Sitz Mesquite, Texas, USA
Produkte Computerspiele
Website www.idsoftware.com

id Software ist ein US-Unternehmen mit Sitz in Mesquite, Texas, das sich auf die Entwicklung von Computerspielen und Game-Engines spezialisiert hat. Der Name id (gesprochen als ein Wort und nicht, wie oft angenommen, "i.d.") kommt von der lateinischen Bezeichnung für das Es aus der Psychoanalyse[1], stand aber ursprünglich für "ideas from the deep" (damals tatsächlich "i.d." gesprochen).

id Software prägte das Ego-Shooter-Genre und entwickelte vor allem in den 1990er Jahren einflussreiche Spiele in diesem Genre: Hovertank 3D (1991), Catacomb 3D (1991), Wolfenstein 3D (1992), Wolfenstein 3D - Spear of Destiny (1992), Doom (1993), Doom II (1994), Quake (1996), Quake 2 (1997), Quake 3 Arena (1999) und Doom 3 (2004).

Außerdem hat das Unternehmen einige Ego-Shooter von anderen Entwicklerteams produzieren lassen (oder im Einverständnis publiziert): Master Levels for Doom II (1995), Final Doom (1996), Return to Castle Wolfenstein (2001) sowie Quake 4 (2005) und Enemy Territory: Quake Wars (2007).

Im Juni 2009 wurde id Software von ZeniMax Media gekauft,[2] somit ist der Spieleentwickler nicht mehr unabhängig. Alle folgenden id-Titel werden nun von ZeniMax veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Alles begann in den Büros von Softdisk, in denen John Carmack Ende September 1990 sein erster Durchbruch gelang: er hatte es geschafft, eine weich-scrollende Jump ’n’ run-Engine für den PC zu schreiben. Carmack und Tom Hall arbeiteten bis spät in die Nacht an einer Demo, in dem man das erste Level von Super Mario Bros. 3 in Carmacks neuer Engine durchspielen konnte. Da Hall nicht auch noch Mario zeichnen wollte, benutzten sie kurzerhand Grafiken aus John Romeros Dangerous Dave. Romero war auch der erste, der die Demo zu Gesicht bekam. Als dieser am nächsten Morgen zur Arbeit erschien, fand er eine Diskette mit der Aufschrift „Run me“ auf seinem Computer. Romero war begeistert, so etwas war zu dieser Zeit auf PCs noch nicht realisiert worden. Noch am selben Tag sprachen John Carmack, John Romero, Lane Roathe, Tom Hall und Jay Wilbur über die Zukunft.

In ihrer Freizeit arbeiten John Carmack, Romero und Hall zusammen mit dem Softdisk-Grafiker Adrian Carmack an einem Jump and run. Am 14. Dezember 1990 veröffentlichte Apogee ids Commander Keen: Invasion of the Vorticons als Shareware. Offiziell gegründet wurde das Unternehmen id Software am 1. Februar 1991. Die id-Gründer hatten nach dem Erfolg von Commander Keen zum 31. Januar Softdisk kollektiv verlassen, und so kam es, dass sie anfangs immer noch die monatlichen Zweispiele-Disketten für Softdisk produzierten. Zu diesen frühen Titeln von id gehören unter anderem Hovertank 3D und die Catacomb-Spiele.

Apogee veröffentlichte Commander Keen: Goodbye Galaxy! (1991) und Wolfenstein 3D (1992). id Software brach mit Apogee und veröffentlichte am 10. Dezember 1993 das heute legendäre Doom selbst als Shareware. Doom war bahnbrechend für die Entwicklung des Egoshooter-Genres.

Anerkannte Leistungen im Bereich der 3D-Computergrafik machten den Lead Programmer von id Software, John Carmack, bekannt. Zwei Gründungsmitglieder, Tom Hall und John Romero, verließen id Software später und verfolgten eigene Karrieren als Spieleentwickler. Hall verließ das Unternehmen während der Entwicklung von Doom, da der Großteil seiner Ideen nicht im Spiel umgesetzt wurde. Romero, der entscheidenden Einfluss auf das Spieldesign von Doom und Quake hatte, wurde 1996 nach der Veröffentlichung von Quake aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit John und Adrian Carmack nahegelegt, id Software zu verlassen.

id Software machte in den Jahren um 2000 einen Großteil des Umsatzes mit der Lizenzierung der für ihre eigenen Spiele entwickelten Game-Engines an andere Entwickler. Der Preis für die Lizenzierung der Quake-III-Arena-Engine von id betrug ca. 250.000 US-Dollar pro Spieletitel. Ältere Engines wie Quake 1 und 2 kosteten 10.000 US-Dollar. Unter den Lizenzbedingungen der GNU GPL werden mittlerweile alle drei auch kostenlos zum Download angeboten.

Doom 3 wurde 2004 nach vierjähriger Entwicklungszeit veröffentlicht. Für das Spiel entwickelte id Software eigens eine neue Engine, id Tech 4. Der letzte Titel der Quake-Serie, Quake 4, wurde unter der leitenden Aufsicht von id Software von Raven Software ebenfalls auf der Doom-3-Engine (id Tech 4) entwickelt. Eine ähnliche Zusammenarbeit fand für Enemy Territory: Quake Wars statt, das von Splash Damage entwickelt wurde. Hierbei kam zum ersten Mal die MegaTexture-Technologie zum Einsatz.

Auf der Apple Worldwide Developer Conference 2008 präsentierte John Carmack erstmals die neue Engine mit dem Namen id Tech 5. Sie wird parallel für den Betrieb auf PC und Mac als auch auf den Konsolen Xbox 360 und PlayStation 3 entwickelt.

Im Oktober 2011 wurde Rage veröffentlicht, das id Software in Eigenregie entwickelte. Es handelt sich um einen Ego-Shooter mit Rennspiel-Elementen, der in einem Endzeit-Szenario angesiedelt ist. Das Spiel verfügt über eine neue Hintergrundgeschichte, die keine Bezüge zu den bisherigen Spieleserien des Entwicklerstudios herstellt. Jedoch beinhaltet Rage Anspielungen auf Wolfenstein 3D, Doom und Quake und die ersten Levels der jeweiligen Spiele sind in Rage als Easter Egg enthalten.[3] Das von id Software auf der QuakeCon 2007 erstmals offiziell präsentierte Spiel basiert auf der neuen Engine id Tech 5.

Aktuell wird auch am vierten Teil des Franchises Doom gearbeitet.

Eigenproduzierte Spiele

Koproduzierte Spiele

Spiele mit lizenzierter id-Engine

Wolfenstein-3D-Engine

  • Blake Stone (JAM Productions, 1993)
  • Operation Body Count (Capstone Software, 1994)
  • Corridor 7 (Capstone Software, 1994)
  • Rise of the Triad (Apogee Software, 1994)

Doom-Engine

Quake-Engine

  • Hexen II (Raven Software, 1997)
  • Half-Life (Valve, 1998)
  • Eternal War: Shadows Of Light (Two Guys Software, 2003)

Quake-2-Engine

Quake-3-Engine

Doom-3-Engine

Bilder

Videos

  • Doom 3 Legacy – Video aus Zusammenschnitten von Interviews (John Carmack, Todd Hollenshead, Kevin Cloud, Tim Willits, Fred Nilsson, Robert A. Duffy, …); Spielszenen (Doom, Doom 3); Trent Reznor (NiN) lobt Doom.
  • Inside id Software – Video über das Büro von id Software mit zahlreichen Bildern, Preisen, Gimmicks und Figuren.

Literatur

  • David Kushner: Masters of Doom: How Two Guys Created an Empire and Transformed Pop Culture. Random House 2003, ISBN 0-375-50524-5

Weblinks

 Commons: Id Software – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Taking its name from Freud's primal, instinct-driven face of the human psyche. http://www.idsoftware.com/business/history/
  2. http://www.zenimax.com/id.htm
  3. http://www.ign.com/wikis/rage/Easter_Eggs

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