Institut für Katechetik und Homiletik

Institut für Katechetik und Homiletik

Das Institut für Katechetik und Homiletik (IKH) war ein von der Deutschen Bischofskonferenz 1964 in München errichtetes Institut der römisch-katholischen Kirche zur Fortbildung von Religionslehrern, Pastoralassistenten und Geistlichen. Es stellte seine Arbeit 1982 ein, Nachfolger war das Institut für Kirchliche Dienste (München).[1]

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben und Tätigkeiten

Das IKH beschäftigte sich mit Fragen der Predigtlehre (Homiletik), Religionspädagogik (Katechetik) und der theologischen Erwachsenenbildung, ebenso wie mit der Forschung und Erarbeitung von Modellen und Materialien hierzu. Insbesondere bot es ein zweijähriges spezielles Fortbildungsprogrammen für Theologen und Seelsorger an.

In seiner Funktion und Bedeutung für die römisch-katholische Kirche in Deutschland entsprach es in etwa dem Comenius-Institut, das bis heute im Rahmen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) tätig ist. Zwischen beiden Instituten erfolgte bei mehreren Vorhaben eine enge Zusammenarbeit, z. B. dem Thesaurus Religionspädagogik und der Zeitschriften-Bibliographie zur Literaturdokumentation für Religionsunterricht und kirchliche Bildungsarbeit.

Ebenso kann man seine Funktion und Bedeutung mit der des Deutschen Liturgischen Instituts vergleichen, das als Einrichtung der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen der Liturgie für die römisch-katholische Kirche in Deutschland und im gesamten deutschen Sprachraum tätig ist.

Organisation

Die Trägerschaft übernahm der Deutsche Katechetenverein, die Finanzierung teilten sich der Verband der Diözesen Deutschlands, Missio Deutschland und die Bayerische Bischofskonferenz. Protektoren waren die damaligen Erzbischöfe von München und Freising, die Kardinäle Julius Döpfner und Joseph Ratzinger.

Geschichte

Das Institut wurde 1964 von der deutschen Bischofskonferenz gegründet.[2] Eine Abteilung für Homiletik (Predigtlehre) wurde von Elmar Bartsch 1966 aufgebaut, später um den Bereich theologische Erwachsenenbildung erweitert. Wichtige Mitarbeiter waren Mitglieder des Oratoriums in München und Mitglieder des homiletischen Arbeitskreises in Deutschland.

1976 gab das Institut zusammen mit dem evangelischen Comenius-Institut aus Münster den ersten gedruckten Thesaurus Religionspädagogik (s.u.) heraus.[3]

Mitglieder der Leitung des IKH

(in Auswahl)

Bekannte Lehrende

  • Hubertus Halbfas (bis 1968)[5]
  • Elmar Bartsch (1966–1971)
  • Georg Baudler (1970–1971)
  • Franz-Josef Hungs, hauptamtlicher Dozent für Erwachsenenpädagogik 1973/74
  • Heinrich Kahlefeld (1964–1973), Oratorium München
  • Heinz Rothbucher (1972–1974)[6]
  • Hermann Seifermann, Oratorium München, Fach-Hochschullehrer für Exegese des Alten Testaments und Didaktik des Bibelunterrichts an der Katholische Stiftungsfachhochschule München von 1979 bis 1990[7]
  • Hermann Stenger CSsR, hauptamtlicher Dozent für Pastoralpsychologie 1975
  • Werner Stenger (1973–1977)[8]
  • Alois Zenner (ab 1975), Lehrauftrag für Religionspädagogik (1959-1963 Leiter der Geschäftsstelle des Deutschen Katechetenvereins, 1965 bis 1981 Hauptschriftleiter der Katechetischen Blätter)
  • Günter Stachel (Lehrauftrag für Didaktik und Methodik des Religionsunterrichts 1965–1970)

Bekannte Absolventen

Literatur

Vom Institut herausgegebene Literatur

(in Auswahl)

  • Arbeitsstelle Information und Dokumentation am Institut für Katechetik und Homiletik zur Literaturdokumentation für Religionsunterricht und kirchliche Bildungsarbeit (Hrsg.): Zeitschriften-Bibliographie zur Literaturdokumentation für Religionsunterricht und kirchliche Bildungsarbeit, München 1977.
  • Karl-Heinz Hochwald, Margitta Homann, Norbert Welte. Unter Mitarbeit von: Burkhard Sulimma, Alois Zeuner: Thesaurus Religionspädagogik. Verzeichnis zur Literaturdokumentation für Forschung, Lehre, Verwaltung, Fortbildung. 2., völlig neu bearbeitete Auflage, Münster: Comenius-Institut, München: Deutsches Institut für wissenschaftliche Pädagogik; München: Institut für Katechetik und Homiletik, 1979.
  • Heinz Rothenbucher und eine Projektgruppe am Institut für Katechetik und Homiletik: Tod und Auferstehung Jesu. Hoffnung, die uns leben läßt. Modelle, Lehrerheft, Band 103, 3. Aufl. Olten 1982, ISBN 3-530-57707-3.

Literatur über das IKH

  • Brockhaus Enzyklopädie, Siebzehnte (17.) völlig neubearbeitete Auflage Band 10 (Kat - Kz), F.A. Brockhaus, Wiesbaden, 1970, Artikel Katechetik, S. 11.
  • Günter Stachel: Curriculum und Religionsunterricht. Unterweisen und Verkündigen 16, Benziger, Zürich/Einsiedeln/Köln 1971. Mit Berichten aus der Arbeit des IKH München von Renate Ausel, Konrad Breidenbach, Beate Chromik, Hans-Georg Meyer, Thomas Müller und Helmut Wagenknecht.
  • Franz Rudolf Reichert, Arbeitsgemeinschaft Katholisch-Theologischer Bibliotheken: Handbuch der kirchlichen katholisch-theologischen Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin. Saur, München/New York/London/Paris 1979, ISBN 978-3-5980-7072-3, S. 85.
  • Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus: Ordnung des Aufbaustudiums Kirchl. Dienste der Hochschule für Philosophie / Philosophische Fakultät SJ. München, KMBl II 3/1981, S. 66 - 69.
  • IKH/IKD (Hrsg.): Tätigkeitsberichte. München 1965 - 1982.
  • Franz Josef Hungs: Wie die Entwicklung des IKH/IKD dem Ende zuging. München, o.J. (nach 1982).
  • Ehrenfried Schulz: Artikel Institut für Katechetik und Homiletik (IKH). In: Norbert Mette (Hrsg.), Folkert Rickers (Hrsg.): Lexikon der Religionspädagogik. Band 1, Neukirchen-Vluyn 2001, ISBN 978-3-7887-2153-4, Spalten 869–871.
  • Anton A. Bucher: Erziehung - Therapie - Sinn. Festschrift für Heinz Rothbucher. Salzburg 2004, S. 19
  • Norbert Mette: Dialog und Kooperation zwischen den Konfessionen. In: Volker Elsenbast (Hrsg.): Wissen klären - Bildung stärken. 50 Jahre Comenius-Institut. Waxmann, Münster 2004, S. 124, 253.
  • Ehrenfried Schulz: Das „Institut für Katechetik und Homiletik“ (1964-1982) – ein Ruhmesblatt für den nachkonziliaren Aufbruch der deutschen Kirche. In: Heribert Wahl (Hrsg.): Den „Sprung nach vorn“ neu wagen. Pastoraltheologie ‚nach‘ dem Konzil. Rückblicke und Ausblicke. Studien zur Theologie und Praxis der Seelsorge, Band 80, Würzburg 2009, ISBN 978-3-429-03190-9, S. 179–194.

Die vollständigen Unterlagen über Geschichte, Arbeitsweise und Bemühungen über den Fortbestand des IKH/IKD befinden sich im Archiv des Erzbistums München und Freising und in der Bibliothek des Metropolitankapitels München.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DNB: Institut für Katechetik und Homiletik
  2. Norbert Mette: Dialog und Kooperation zwischen den Konfessionen. In: Volker Elsenbast: Wissen klären - Bildung stärken: 50 Jahre Comenius-Institut, S. 124.
  3. Norbert Mette: Dialog und Kooperation zwischen den Konfessionen. In: Volker Elsenbast: Wissen klären - Bildung stärken: 50 Jahre Comenius-Institut, S. 253.
  4. Webseite des Erzbistums München und Freising
  5. DER SPIEGEL 22/1969
  6. Vorstellung mit Lebenslauf und Publikationsliste
  7. Webseite des Erzbistums München
  8. Wolfgang Schenk: Stenger, Werner. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 1339–1342.
  9. Kurzbiografie
  10. Lebenslauf
  11. Kurzbiografie Hans Hütter
  12. Biografie Heinz Klapsing
  13. Nachruf (poln.)
  14. Kurzbiografie
  15. Biografie (ndl.)

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