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Datei:Cebit Hannover 2004.JPG
Die CeBIT (Akronym für Centrum für Büroautomation, Informationstechnologie und Telekommunikation, ursprünglich Centrum der Büro- und Informationstechnik) ist die weltweit größte Messe für Informationstechnik und findet seit 1986 jedes Frühjahr auf dem Messegelände Hannover statt. Veranstalter der CeBIT ist die Deutsche Messe AG (DMAG).
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Die Hannover Messe, abgehalten seit 1947, beherbergte bereits seit 1950 den Bereich „Büroindustrie“, der bis 1959 in puncto Ausstellerzahl auf den dritten Platz unter allen ausstellenden Industriezweigen vorrückte.[1]
1970 wurde die Halle 1 CeBIT – „Centrum der Büro- und Informationstechnik“ eingeweiht. Diese neu gebaute Halle im Nordosten des Messegeländes wurde als „weltgrößte Messehalle“ 1984 ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Sie bietet
- im Tiefgeschoss eine Garage mit Parkplätzen für rund 2.000 Aussteller,
- im Erdgeschoss eine Bruttoausstellungsfläche von 70.300 Quadratmetern und
- auf einer Dachebene 750 kleine Fertighäuser, auch Trelemente genannt.
Der größte Aussteller in der CeBIT-Halle war 1970 die Firma Olympiawerke aus Wilhelmshaven, der Marktführer der 1970er Jahre. Höhepunkt war die Neuvorstellung der Datenerfassungsmaschine Olympia Multiplex 80.
Schnell waren die Platzkapazitäten der riesigen Halle 1 erschöpft. Deshalb stellte die Deutsche Messe AG Ende der 1970er Jahre den DV-Ausstellern zusätzlich die Hallen 2 und 18 sowie Anfang der 1980er Jahre die Halle 3 zur Verfügung, doch auch diese Maßnahmen erwiesen sich bald als unzureichend. So gab die Deutsche Messe AG im November 1984 bekannt, von 1986 an jährlich eine „Hannover Messe CeBIT“ im März und eine „Hannover Messe Industrie“ vier Wochen später im April zu veranstalten.
Am 12. März 1986 wurde dann die erste CeBIT als eigenständige Messe eröffnet. Trotz einiger skeptischer Stimmen wurde diese Maßnahme ein Erfolg: 2.142 Aussteller, 334.400 Besucher. Die erfolgreiche Bilanz war in erster Linie den Anstrengungen von Jörg Schomburg zu verdanken. Überschattet wurde sie vom Tod des Computerpioniers Heinz Nixdorf auf dem Messegelände am 17. März.
Geschichte
CeBIT 1999
7.412 Aussteller stellten ihre Entwicklungen aus den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnik vor. Es kamen 698.000 Besucher. AOL kündigt eine Internet-Flatrate für Deutschland an. Intel erreicht mit dem neuen Pentium III-Prozessor die Marke von 800 MHz. Die ersten MP3-Player wurden vorgestellt und Digitalkameras mit einer Auflösung von 2 Megapixeln. Der Millennium-Bug bedroht viele ältere Systeme.
CeBIT 2000
In diesem Jahr stellen 7.515 Unternehmen aus. Es gab die Deutschland-Premiere von Windows 2000. Es ging vermehrt um die Sicherheitsfragen der drahtlosen Welt. Zum ersten Mal wird die Halle 10 im Süden des Messegeländes ebenfalls genutzt. Es gibt einen neuen Online-Service der Deutschen Messe AG: Unternehmen können ihre Pressekonferenzen live im Internet übertragen lassen.
CeBIT 2001
Es gab einen neuen Besucherrekord: 830.000 Besucher. E-Commerce wurde immer wichtiger, die neuen PCs haben 1-GHz-Prozessoren. Handys und PDAs werden internetfähig. Breitband wird genutzt, GPRS (General Packet Radio Service) und UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) sind die wichtigsten Neuerungen. Es wurden Mehrzweckgeräte gezeigt, die neben digitalem TV auch einen Internetzugang bieten.
CeBIT 2002
Die CeBIT in diesem Jahr war dadurch gekennzeichnet, dass in Folge der Terroranschläge am 11. September 2001 viele US-amerikanische Firmen und Besucher nicht angereist sind.
CeBIT 2003
2003 waren 6500 Unternehmen aus rund 60 Ländern angereist, um auf einer Fläche von 360.000 m² in 27 Hallen auszustellen. Vom 12. bis 19. März 2003 kamen 560.000 Besucher, 17 Prozent weniger als im Vorjahr, die Zahl der Geschäftsabschlüsse war dennoch um 10 Prozent höher als im Vorjahr.
Es standen vor allem Neuigkeiten rund um die kommende UMTS-Handygeneration, Mobilität und Breitbandkommunikation im Vordergrund. Ein weiteres Thema war die Sprachsteuerung, wobei besonders die Waschmaschine „Hermine“[2] von sich reden machte. IT-Sicherheit war in diesem Jahr ebenfalls ein wichtiger Schwerpunkt, ebenso der Bereich Open Source. Im Linuxpark wurden neben den neuen Distributionsversionen Knoppix 3.2 und SuSE Linux 8.2 viele Lösungen rund um den Einsatz freier Software im privaten und geschäftlichen Bereich vorgestellt.
Dabei wurden auch von der Computerzeitschrift Chip die Tops und die Flops der Messe gekürt. Die Gewinner bekamen den „CeBIT Oscar“ und die Verlierer die „CeBIT Bremse“:
„CeBIT-Oscar 2003“
- Intel mit dem „Centrino-Konzept“ für längere Akkulaufzeiten beim Notebook
- „Apple iLife“ Multimedia-Anwendungen unter einer Oberfläche
- Intellon HomePlug 1.0 für einfache Netzwerkanbindung
- Organische lichtemittierende Dioden (OLEDs)
- Microsofts Online-Spieleplattform Xbox Live
„CeBIT-Bremse 2003“
- TCPA für den Versuch, die Kontrolle über alle PCs zu erhalten
CeBIT 2004
Im Jahr 2004 präsentierten rund 6100 Aussteller aus 64 Ländern sich und ihre Produkte. Schwerpunktthemen waren Wireless LAN, Heimvernetzung, Mobiltelefone und UMTS sowie Digitalkameras.
Gemäß Aussage der Messegesellschaft seien die Erwartungen im Jahr 2004 übertroffen worden. An den sieben Messetagen kamen 510.000 Besucher nach Hannover, 10.000 mehr als man erwartete. Damit ist zwar die Gesamtbesucherzahl erneut gegenüber dem Vorjahr gesunken, die Anzahl der Besucher pro Tag aufgrund der Verkürzung um einen Tag jedoch gestiegen.
CeBIT 2005
Die CeBIT 2005 vom 10. März bis 16. März 2005 hatte mit 6270 Ausstellern einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen und hatte etwa 480.000 Besucher, davon 29 % aus dem Ausland. Eines der Schwerpunktthemen war Voice Over IP (Internettelefonie).
CeBIT 2006
Die 21. CeBIT Hannover fand von Donnerstag, 9. bis Mittwoch, 15. März 2006 statt und hatte ca. 450.000 Besucher. Ein besonderer Höhepunkt war in diesem Jahr die Endrunde des Roboking-Wettbewerbes, der in Halle 27 stattfand. Besondere Neuheiten waren der Origami-Computer und das neue Microsoft Windows Betriebssystem Vista. Schwerpunkte waren HDTV, RFID und UMTS. Aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums wurden in Halle 1 von einigen Ausstellern Geräte aus dem Jahr 1986 gezeigt, um die Fortschritte der Entwicklung deutlich zu machen.
6.300 Aussteller (3.300 aus dem Ausland aus 70 Ländern, 1.700 aus dem asiatisch-pazifischen Raum), 300.000 m². Rund 128.000 ausländische Fachbesucher, Rahmenprogramm mit rund 30 Sonderpräsentationen und 800 Vorträgen. 50 Computer- und Elektronikfachverlage, Dienstleister aus E-Publishing-Sparte, IT-Lösungen. (Börsenblatt-Online, 7. Februar 2006)
Auf der Sonderschau „Digital Living“ sollten „Lifestyle“-Produkte der Unterhaltungselektronik von rund 100 Teilnehmern vorgestellt werden. Die Digital Living ist auch eine kurzfristige Reaktion der Messe in Hannover auf die Entscheidung der Messe Berlin vom November 2005, die Internationale Funkausstellung (IFA) künftig nicht mehr nur alle zwei Jahre, sondern jedes Jahr zu veranstalten. Die neue Schau in Hannover war in einer eigenen Halle (Halle 27) untergebracht, die Privatbesucher für zehn Euro Eintritt über einen separaten Eingang erreichten. Mit CeBIT-Ticket war der Eintritt kostenlos.
CeBIT 2007
Die CeBIT Hannover fand vom 15. bis 21. März 2007 statt und hatte ca. 480.000 Besucher. Insgesamt waren 6.059 Aussteller aus 77 Ländern vertreten. Von den 6.059 Ausstellern stammten 2.748 aus Deutschland und 3.311 aus dem Ausland (größte Anzahl ausländischer Aussteller: Taiwan: 602). Die inländischen Aussteller beanspruchten für sich eine Ausstellungsfläche von 170.509 m², die ausländischen 86.042 m² (insgesamt somit: 256.551 m²). Partnerland war Russland. Eines der Schwerpunktthemen war das mobile Internet. Darüber hinaus bestand ein hohes Interesse an Navigationslösungen mittels GPS.
CeBIT 2008
Die CeBIT 2008 fand vom 4. bis 9. März 2008 statt (Dienstag bis Sonntag) und hatte ca. 495.000 Besucher. Insgesamt waren 5.845 Aussteller aus 77 Ländern vertreten. Eines der Schwerpunktthemen war Green IT; erfolgreich war auch der Versuch, weibliche Besucher am Weltfrauentag auf das Gelände zu locken. Partnerland war Frankreich. 2008 blieb erstmals seit ihrer Erbauung im Jahr 1970 die Halle 1 als Keimzelle der CeBIT geschlossen.
CeBIT 2009
Im Jahr 2009 fand die 24. CeBIT vom 3. bis 8. März (Dienstag bis Sonntag) statt. Die Zahl der Aussteller verringerte sich um etwa 1500 auf rund 4300. Der Besucherrückgang im Vergleich zum Vorjahr beträgt 20 Prozent.[3]
Partnerland war Kalifornien. Aus diesem Anlass besuchte der Gouverneur Arnold Schwarzenegger Hannover. Besondere Schwerpunkte waren die Themen Webciety und Green IT[4].Datei:CeBIT 2009 Halle 13 Panorama.jpgCeBIT 2010
Die Messe wird vom 2. bis 7. März stattfinden.
CeBIT Home
Die CeBIT Home war eine auf Produkte für den Heimanwender spezialisierte Abspaltung der CeBIT. Sie fand nur zweimal, in den Jahren 1996 und 1998, jeweils im Herbst in Hannover statt. Aufgrund der Expo 2000 sollte sie im Jahr 2000 nach Leipzig verlegt werden, wurde mangels Ausstellerinteresse jedoch abgesagt.
CeBIT-Sonderprogramme
Messejournal
Zur CeBIT sendet NDR 1 Niedersachsen auf der Frequenz 90,9 MHz täglich zwischen 8:00 und 19:00 Uhr (Freitag bis 17:00 Uhr, Samstag und Sonntag bis 17:30 Uhr) ausführliche Informationen rund um die Messe. Dazu wird das fest installierte Messestudio des NDR auf der Nordwestseite der Halle 17 genutzt.
Messeradio
Seit einigen Jahren sendet O2 zur CeBIT das Messeradio FM O2 107.4 auf der Frequenz 107,4 MHz vom Telemax. Täglich wird während der Messe 24 Stunden rund um die Uhr überwiegend über die CeBIT berichtet, sowie ein abwechslungsreicher Mix aus Musik, Entertainment, News und Business-Themen gesendet. Wegen des hohen Sendestandorts reicht der Empfang bis in den Harz, allerdings stört dort Radio Lippe, das ebenfalls auf 107,4 MHz sendet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag bei glossar.de
- ↑ Pressearchiv SPEECH EXPERTS GmbH
- ↑ Allround-PC.com: CeBIT mit 20% weniger Besuchern
- ↑ http://www.cebit.de/homepage_d
Weblinks
- Offizielle Webseite der CeBIT
- Geschichte der CeBIT Teil I, Heise online, 8. März 2006
- Geschichte der CeBIT Teil II, Heise online, 16. März 2006
- „Die Geschichte der Cebit“, Handelsblatt, 26. Februar 2008
52.3269444444449.8091666666667Koordinaten: 52° 19′ 37″ N, 9° 48′ 33″ O
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