- Konrad Jarausch
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Konrad Hugo Jarausch (* 14. August 1941 in Magdeburg) ist ein deutsch-amerikanischer Historiker und ehemaliger Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jarausch studierte an der University of Wisconsin und in Princeton. Anschließend lehrte er zunächst an der University of Missouri, Columbia, und ist seit 1983 Lurcy Professor for European Civilization an der University of North Carolina at Chapel Hill. Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte führten ihn wiederholt nach Deutschland (Saarbrücken, Göttingen, Bielefeld, Leipzig und Potsdam). Von 1998 bis 2006 leitete er zusammen mit Christoph Kleßmann bzw. Martin Sabrow das nach der Wiedervereinigung neu gegründete Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam.
Jarausch ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Mitgliedschaften und Herausgeberschaften
Jarausch war bzw. ist Vorsitzender mehrerer Fachgesellschaften (German Studies Association, Conference Group for Central European History) sowie Herausgeber bzw. Redaktionsmitglied von Fachzeitschriften (Zeithistorische Forschungen, Jahrbuch für Universitätsgeschichte, Historisch-Sozialwissenschaftliche Forschungen, History of Higher Education Annual, Central European History, German Studies Review, History of Education Quarterly). Außerdem ist er Senior-Editor des elektronischen Historiker-Netzwerks H-Soz-u-Kult.
Werke
- The Four Power Pact, 1933, Madison 1966.
- The Enigmatic Chancellor: Bethmann Hollweg and the Hubris of Imperial Germany, 1856–1921. New Haven 1973.
- (Hrsg.): Quantifizierung in der Geschichtswissenschaft - Probleme und Möglichkeiten, Düsseldorf 1976.
- Students, Society and Politics in Imperial Germany: The Rise of Academic Illiberalism, Princeton, 1982.
- (Hrsg.): The Transformation of Higher Learning, 1860-1930, Stuttgart und Chicago 1983.
- Deutsche Studenten 1800–1970. Frankfurt am Main 1984.
- mit Gerhard Arminger und Manfred Thaller: Quantitative Methoden in der Geschichtswissenschaft. Eine Einführung. Darmstadt 1985.
- mit Wilhelm Heinz Schröder (Hrsg.): Quantitative History of Society and Economy: Some International Studies, Berlin 1987.
- The Unfree Professions: German Lawyers, Teachers and Engineers, 1900–1950. New York 1990.
- mit Geoffrey Cocks (Hrsg.): German Professions, 1800-1950, New York 1990.
- mit Larry Eugene Jones (Hrsg.): In Search of a Liberal Germany: Studies in the History of German Liberalism. Oxford 1990.
- mit Ken Hardy: Quantitative Methods for Historians: An Introduction to Research, Data and Statistics, Chapel Hill, 1991.
- mit Volker Gransow (Hrsg.): Die deutsche Vereinigung. Dokumente zu Bürgerbewegung, Annäherung und Beitritt. Köln 1991.
- (Hrsg.): Zwischen Parteilichkeit und Professionalität: Bilanz der Geschichtswissenschaft der DDR. Berlin 1991.
- mit Jörn Rüsen und Hans Schleier (Hrsg.): Geschichtswissenschaft vor dem Jahr 2000. Historiographie, Theorie und Sozialgeschichte, Hagen, 1991.
- The Rush to German Unity, New York 1994.
- mit Matthias Middell (Hrsg.): Nach dem Erdbeben. (Re-)Konstruktionen ostdeutscher Geschichte und Geschichtswissenschaft, Leipzig 1994.
- mit Volker Gransow (Hrsg.): Uniting Germany: Documents and Debates, Providence, RI 1994.
- Die Unverhoffte Einheit 1989–1990. Frankfurt am Main 1995.
- mit Hannes Siegrist (Hrsg.): Amerikanisierung und Sowjetisierung in Deutschland 1945-1970, Frankfurt a.M. 1997.
- (Hrsg.): After Unity: Reconfiguring German Identities, 1990-1995, Oxford 1997.
- mit Martin Sabrow (Hrsg.): Weg in den Untergang. Der innere Zerfall der DDR. Göttingen 1999.
- (Hrsg.): Dictatorship as Experience: Towards a Socio-Cultural History of the GDR, New York 1999.
- mit Rüdiger Hohls (Hrsg.): Versäumte Fragen. Deutsche Historiker im Schatten des Nationalsozialismus. Stuttgart, München 2000.
- mit Hans-Hermann Hertle u. Christoph Kleßmann (Hrsg.): Mauerbau und Mauerfall. Ursachen - Verlauf - Auswirkungen, Berlin 2002.
- mit Martin Sabrow (Hrsg.): Die Historische Meistererzählung. Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945, Göttingen 2002.
- mit Martin Sabrow (Hrsg.): Verletztes Gedächtnis. Erinnerungskultur und Zeitgeschichte im Konflikt. Frankfurt am Main u.a. 2002.
- mit Michael Geyer (Hrsg.): Shattered Past. Reconstructing German Histories, Princeton u.a. 2003.
- Die Umkehr, Deutsche Wandlungen 1945–1995. München 2004, ISBN 3-89331-581-0.
- mit Arnd Bauerkämper und Marcus M. Payk (Hrsg.): Demokratiewunder. Transatlantische Mittler und die kulturelle Öffnung Westdeutschlands 1945–1970, Göttingen 2005.
- mit Thomas Lindenberger (Hrsg.):Conflicted Memories: Europeanizing Contemporary Histories. New York 2007.
- mit Klaus-Jochen Arnold (Hrsg.), "Das stille Sterben …" Feldpostbriefe von Konrad Jarausch aus Polen und Russland 1939-1942. Paderborn 2008.
- (Hrsg.): Das Ende der Zuversicht? Die siebziger Jahre als Geschichte. Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-36153-5.
- mit Michael Grüttner u.a. (Hrsg.): Gebrochene Wissenschaftskulturen. Universität und Politik im 20. Jahrhundert, Göttingen 2010.
Weblinks
- Literatur von und über Konrad Jarausch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vita auf der Website des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam
- Konrad Jarausch auf der Website der UNC at Chapel Hill
- Konrad Jarausch auf der Website von H-Soz-u-Kult
- Konrad Jarausch: Fürsorgediktatur, in: Docupedia Zeitgeschichte, 11. Februar 2010
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