Rudolf Joerges

Rudolf Joerges

Rudolf Joerges (* 19. Juli 1868 in Altenkirchen; † 4. Dezember 1957 in Halle an der Saale) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Leben

Rudolf Joerges, der am 19. Juli 1868 in Altenkirchen als Sohn eines Schulleiters geboren wurde, erhielt seine Vorbildung auf dem Gymnasium in Elberfeld, wo er 1887 sein Abitur absolvierte. Anschließend bezog er die Universität Bonn zum Studium der Philologie, Philosophie sowie Germanistik; später wechselte er zu den Universitäten Straßburg sowie Marburg, um später zurück nach Bonn zu kehren. Er war Mitglied der Corps Palaio-Alsatia (1888) und Guestphalia Marburg.[1]

Eine Privatschule gründete er 1896 und tätigte zwei Jahre später eine Bildungsreise durch London sowie Paris, zur „zur Vervollkommnung in der französischen und englischen Sprache“[2]. Die Bonner Universität promovierte Joerges 1901 zum Doktor phil. Nun wandte er sich dem Studium der Rechtswissenschaften zu, zunächst – seit 1905 – erneut in Bonn, dann an der Universität Halle. Das Examen für sein Referendariat legte er dort 1909 ab; im Folgejahr wurde er zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert.

Ab 1909 stand Joerges im Justiz-/Vorbereitungsdienst, außerdem fand seine Habilitation 1912 statt. Im nächsten Jahr gab er den Justizdienst freiwillig auf, um Privatdozent in Halle zu werden. Außerdem fungierte er von 1915 bis 1918 als Leiter der städtischen Reichsauskunftstelle sowie als Vorsitzender des Gewerbe- und Kaufmannsgerichtes. 1918 zum Professor befördert, wurde er nächstes Jahr nichtbeamteter außerordentlicher Professor mit Lehrauftrag für Rechtsmethodologie. Als Professor für Rechtsphilosophie, Rechtsmethodologie, für das Römische, Bürgerliche sowie Arbeitsrecht fungierte er seit 1928. Auch hatte er ein Institut für Arbeitsrecht gegründet, dessen Direktor er seit 1929 war.

Joerges Beurlaubung fand am 19. Mai 1933 mit sofortiger Wirkung statt; im September wurde er in den Ruhestand geschickt. Von 1918 bis zu seiner Beurlaubung hatte er auch eine Stelle als Vorsitzender des Schlichtungsausschusses des Staates inne, von 1922 bis 1933 war er auch Vorsitzender des Schiedsgerichts des Reichs. Erst im September 1945 konnte er zurück an die Universität und baute sein Institut wieder auf. Dekan der juristischen Fakultät war er außerdem von 1948 bis 1950; dann wurde er emeritiert.

Er war Ehrensenator der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Am 4. Dezember 1957 verstarb Joerges in Halle.

Anmerkungen

  1. Kösener Corpslisten 1960, 28, 26; 98, 122
  2. eigene Aussage, Quelle: Siehe Weblink

Weblinks


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