Johann Baptist Sigl

Johann Baptist Sigl

Johann Baptist Sigl (* 27. März 1839 in Ascholthausen; † 9. Januar 1901 in München) war ein bayerischer Journalist und Herausgeber sowie Politiker.

Leben

Nach seinem Schulbesuch in Landshut studierte er ab 1860 an der Universität München zunächst Philosophie- und Theologie. 1862/63 trat er in das Benediktinerkloster St. Bonifaz in München ein, verließ das Kloster jedoch nach vier Monaten wieder und studierte Rechtswissenschaften. Durch Vermittlung von Daniel Bonifaz von Haneberg OSB, Abt von St. Bonifaz, erhielt er Kontakt zu dem Publizisten und Politiker Josef Edmund Jörg. 1865 wurde er Redakteur des Volksboten für den Bürger und Landmann und des Straubinger Tagblatt; er berichtete 1866 als Kriegsberichterstatter aus Böhmen.

Am 1. April 1869 gründete er die katholische Zeitung Das Bayerische Vaterland. Ihm wird der Ausdruck Saupreuß zugeschrieben. Seine anti-preußische Berichterstattung und Beleidigung von Reichskanzler Otto von Bismarck brachte ihm 1875 eine zehnmonatige Haftstrafe ein.

1871 gründete er die Katholische Volkspartei, die jedoch drei Jahre später aufgelöst wurde. 1892 engagierte er sich mit Georg Ratzinger bei der Gründung des Bayerischen Bauernbundes; seine Zeitung Bayerische Vaterland wurde offizielles Organ des Bauernbundes. 1893 bis 1899 war Sigl Reichstagsabgeordneter, und 1897 bis 1899 gleichzeitig Landtagsabgeordneter des Bauernbundes.

Er war Mitglied der katholischen bayerischen Studentenverbindung K.B.St.V. Rhaetia München.

Literatur

  • Rupert Sigl, Dr. Sigl. Ein Leben für das Bayrische Vaterland, Rosenheim 1977, ISBN 3475522012

Weblinks


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