- Johann von Venningen (Vitztum)
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Johann von Venningen († 1444) war ein Reichsritter der rechten Neidensteiner Linie der Herren von Venningen. Er war von 1422 bis zu seinem Tod Vitztum der Kurpfalz in Neustadt.
Familie
Johann von Venningen war der Sohn von Johann dem Jüngeren (auch Johann der Einäugige genannt), kurpfälzischer Faut auf dem Steinsberg. Seine Mutter war Guta von Mauer genannt von Angeloch und seine Brüder waren: Eberhard († ca. 1489), Siegfried, der Abt in Sinsheim wurde, Conrad († vor 1472), Dieter († 1446) und Ludwig, Stiftsherr in Wimpfen. Johann von Venningen war verheiratet mit Adelheid von Frauenberg. Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor: Eucharius († 1505), Johann († 1468), Anna und Margaretha, die Herbert Erkenbrecht von Dirnstein heiratete.
Leben
Johann von Venningen war spätestens ab 1422 Faut auf dem Steinsberg. Von 1422 bis 1444 war er Vitztum in Neustadt, dieses Amt war vergleichbar mit dem eines Oberamtmannes. Zu seinem Aufgabenbereich gehörte die Rechtsprechung im Landgericht des Speyergaus. Die Pfalzgrafen in Heidelberg übten die Vogtei über das Hochstift Speyer aus und hatten dafür Anfang des 13. Jahrhunderts folgende Orte zu Lehen bekommen: Neustadt mit den Burgen Winzingen und Wolfsburg, Gimmeldingen und Mußbach. Deshalb saß seit 1261 ein kurpfälzischer Vogt in Neustadt, der seit 1349 auch für die Landvogtei im Speyergau zuständig war. Der Viztum war gleichzeitig einer der Räte des Kurfürsten, der auch Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Herrschaften schlichtete.
1440 stiftete Johann 100 Gulden dem Liebfrauenstift in Neustadt, damit jährlich eine Seelenmesse für ihn und seine Frau, sowie für seine Kinder und Vorfahren gelesen wird. 1443 stiftete er ebenfalls für die Pfarrkirche zu Neidenstein verschiedene Gefälle, damit für ihn und seine Frau jährlich ein Seelenamt gelesen wird. Johann von Venningen wurde in der Stiftskirche von Neustadt bestattet, das Grabmal befindet sich im Chor.
Sein Sohn Johann von Venningen wurde 1446 von König Friedrich III. mit der Burg Neidenstein belehnt.
Literatur
- Meinhold Lurz, Die Freiherren von Venningen, hrsg. vom Heimatverein Kraichgau e.V. (Sonderveröffentlichung Nr. 17), Sinsheim 1997, S. 755−758, ISBN 3-921214-13-0.
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