Johannes Dick

Johannes Dick

Johannes Viktor Dick (* 8. Juli 1910 in Chemnitz; † 26. November 1963) war ein deutscher Politiker (KPD/SED), Chef der Volkspolizei im Land Sachsen und Diplomat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dick, Sohn eines Eisenhoblers, besuchte die Volksschule. Die anschließend begonnene Schneiderlehre musste er abbrechen. Von 1926 bis 1929 arbeitete er in einer Chemnitzer Textilmaschinenfabrik als angelernter Schlosser. 1924 schloss er sich der SAJ an. 1927 wurde er Mitglied der Roten Hilfe und 1928 Mitglied im Freidenkerverband sowie in der Roten Jungfront. 1930 trat er der KPD bei und war ab 1931 im Abwehrapparat der KPD (Deckname Viktor) eingesetzt.

Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten setzte er seine Tätigkeit für die KPD illegal fort. 1934 emigrierte er in die Tschechoslowakei, kehrte auf Parteibeschluss nach Deutschland zurück und wurde 1935 verhaftet und verurteilt. Seine Haftstrafe verbrachte er im Zuchthaus Waldheim. Anschließend wurde er in das KZ Sachsenhausen, Ende des Zweiten Weltkrieges in das KZ Groß-Rosen verbracht. Im März 1945 wurde er als Häftling von der Waffen-SS zu Kurierdiensten für die Front eingesetzt und lief zur Roten Armee über.

Im August 1945 kehrte Dick aus der Kriegsgefangenschaft in seine Heimatstadt Chemnitz zurück. Als Angehöriger der Volkspolizei (VP) wurde ihm 1948 das Amt des Polizeipräsidenten von Chemnitz übertragen. Nach Abschluss der Höheren Polizeischule in Berlin wurde er 1949 Chefinspektor der VP und Chef der VP im Land Sachsen. Von 1952 bis 1956, inzwischen Generalmajor, leitete er die Hauptabteilung Pass- und Meldewesen im Ministerium des Inneren.

1957 trat Dick in den diplomatischen Dienst der DDR und war zunächst als Generalkonsul in Bratislava tätig. Von November 1958 bis Februar 1961 war er Botschafter in der Mongolischen Volksrepublik. Aus gesundheitlichen Gründen musste er seinen außenpolitischen Dienst quittieren und kehrte in das Ministerium des Innern als Kaderchef in der Hauptverwaltung Deutsche Volkspolizei zurück.

Auszeichnungen und Ehrungen

Literatur

  • Revolutionäre Kämpfer. Biographische Skizzen 2: Johanna Claus bis Kurt Zierold. Bezirksleitung der SED, Karl-Marx-Stadt 1972.
  • Martin Broszat, Gerhard Braas, Hermann Weber (Hgg.): SBZ-Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949. Oldenbourg, München 1993, S. 886.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig: Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1. K. G. Saur, München 1996, S. 120.
  • Siegfried Bock, Ingrid Muth, Hermann Schwiesau: Die DDR-Außenpolitik, ein Überblick. Daten, Fakten, Personen (III). LIT Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2010, S. 297f.

Weblinks


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