Johannes Lippius

Johannes Lippius

Johannes Lippius (* 24. Juni 1585 in Straßburg; † 24. September 1612 in Speyer) war ein deutscher evangelischer Theologe, Philosoph und Musiktheoretiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johannes Lippius war Sohn des Pfarrers an der seit 1529 protestantischen Kirche St. Peter in Straßburg Johannes Lippius (1554–1622) und dessen Frau Susanna Klehmann. Er hatte bereits in frühester Jugend eine Ausbildung in den Sprachen und den sieben freien Künsten erhalten, so dass er schon in jungen Jahren an der Universität Straßburg zum Magister der Philosophie ernannt wurde. Bis zum einundzwanzigsten Lebensjahr hatte er Privatvorlesungen und Vorlesungen an der Universität gehalten, bezog dann die Universität Leipzig, 1606 die Universität Wittenberg, die Universität Frankfurt (Oder), die Universität Jena, wo er Adjunkt der philosophischen Fakultät wurde, und die Universität Erfurt.

An allen Hochschulen hatte er sich den theologischen Studien gewidmet und auch selbst Vorlesungen in den philosophischen Wissenschaften gehalten hatte. Nach kurzem Aufenthalt am Hof in Weimar kehrte er über die Universitäten Altdorf, Ingolstadt und Tübingen zurück in seine Heimatstadt. Dort wurde er anstelle von Philipp Marbach (1550–1611) zum Professor der Theologie ernannt. Zur Absolvierung seiner Promotion zum Doktor der Theologie begab er sich an die Universität Gießen. Nach der Promotion am 28. August 1612 wollte er nach Straßburg zurückreisen, jedoch erkrankte er während der Rückreise in Speyer an einem hitzigen Fieber und verstarb. Sein Leichnam wurde am 25. September in Speyer beigesetzt.

Schon vor seinem frühzeitigen Tod hatte sich Lippius einen ausgezeichneten Ruf eines Philosophen und Musiktheoretikers erworben. Er versuchte vor allem auch die philosophischen Grundthemen in seine Kompositionen einzubringen. So ist er selbst zum Wegbereiter der modernen Harmonielehre geworden.

Werke (Auswahl)

  • Nobiliorum Problematum Philosophicorum. Wittenberg 1607
  • Decas Quaestionum Philosophicarum Controversarum. Wittenberg 1607
  • Disp. De musica. Wittenberg 1609
  • Diaskepsis Politica De Civitate: Summo Dicante Monarcha. Wittenberg 1610
  • Disputatio Ethica. Wittenberg 1610
  • Thematia De Homine Theanthrōpō, qui nos creavit & recreavit, favente, In inclyta Witteberga publicae ventilationi proposita Praeside M. Johanne Lippio Argentinensi Alsato Respondente Nicolao Fossio Cimbro Dano. In auditorio Philosophico Hora matutina 6, Kalendis Septembr. Wittenberg 1610
  • Thematia Musica Ut Multis Forte Paradoxa. Jena 1610
  • Themata Fontem Omnium Errantium Musicorum Aperientia … Jena 1611
  • Breviculum Errorum Musicorum Veterum Et Recentiorum Leviter Pronunc Attactorum. Jena 1611
  • Philosophiae verae ac sincerae – Praeperatio per Musicam Diam. Straßburg 1612
  • Disp. De Baptismo, S. Coenä, Persona Christi et Electione ad Vitam aeteram. 1612
  • Synopsis Musicae Novae Omnino Verae atque Methodicae Universae: In Omnis Sophiae Praegustum Parergōs Inventae Disputatae & Propositae Omnibus Philomusis. Straßburg 1612
  • Philosophiae verae ac sincerae – Perfectio interior realis per Metaphysicam, rationalis per Logicam, exterior realis per Ethicam, rationalis per Rhetoricam cet. Accessit in fine eiusdem Compendiolum Oeconomicae. Erfurt 1614
  • Johannis Lippi[i] Philosophi olim Clarissimi Canones In Virtutum Ac Bonarum Artium Studio ac stadio quotidie observandi: Studio Et Opera Philomusu Cuiiusdam, pro Philomathesi, publici iuris facti, & editi. Erfurt 1616

Literatur

Weblink


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johannes Manettus, B. (236) — 236B. Johannes Manettus, (27. al. 20. Aug. 17. Febr.), Mitstifter des Ordens der Serviten, wurde schon als B. Benedictus25 Antellensis angezeigt. Er war einer der sieben, in den besten Jahren stehenden Bürger oder Edelleute von Florenz, welche im …   Vollständiges Heiligen-Lexikon

  • Липпий, Иоганн — Иоганн Липпий (нем. Johannes Lippius; 24 июня 1585(15850624), Страсбург  24 сентября 1612, Шпейер)  немецкий теоретик музыки и теолог. Содержание 1 Биография и учение о гармонии …   Википедия

  • Basso Continuo — Allegorie auf die Freundschaft von Johannes Voorhout (1674): Auf diesem Gemälde sind drei für die Ausführung des Generalbasses wichtige Instrumente vereint: Das Cembalo, gespielt von Johann Adam Reincken, die Gambe, gespielt von …   Deutsch Wikipedia

  • Basso continuo — Allegorie auf die Freundschaft von Johannes Voorhout (1674): Auf diesem Gemälde sind drei für die Ausführung des Generalbasses wichtige Instrumente vereint: Das Cembalo, gespielt von Johann Adam Reincken, die Gambe, gespielt von …   Deutsch Wikipedia

  • Continuo — Allegorie auf die Freundschaft von Johannes Voorhout (1674): Auf diesem Gemälde sind drei für die Ausführung des Generalbasses wichtige Instrumente vereint: Das Cembalo, gespielt von Johann Adam Reincken, die Gambe, gespielt von …   Deutsch Wikipedia

  • Generalbassmusik — Allegorie auf die Freundschaft von Johannes Voorhout (1674): Auf diesem Gemälde sind drei für die Ausführung des Generalbasses wichtige Instrumente vereint: Das Cembalo, gespielt von Johann Adam Reincken, die Gambe, gespielt von …   Deutsch Wikipedia

  • Generalbaß — Allegorie auf die Freundschaft von Johannes Voorhout (1674): Auf diesem Gemälde sind drei für die Ausführung des Generalbasses wichtige Instrumente vereint: Das Cembalo, gespielt von Johann Adam Reincken, die Gambe, gespielt von …   Deutsch Wikipedia

  • Generalbass — Allegorie auf die Freundschaft von Johannes Voorhout (1674): Auf diesem Gemälde sind drei für die Ausführung des Generalbasses wichtige Instrumente vereint: Das Cembalo, gespielt von Johann Adam Reincken, die Gambe, gespielt von Dieterich… …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Praetorius — (probably February 15, 1571 – February 15, 1621) was a German composer, organist, and music theorist.[1] He was one of the most versatile composers of his age, being particularly significant in the development of musical forms based on Protestant …   Wikipedia

  • Solmisation — Le terme solmisation est généralement compris en France comme l étude du chant par la méthode des hexacordes et des muances, tel qu il a été enseigné par Guido d Arezzo au XIe siècle. Pourtant, dans les cultures anglo saxonnes, les mots… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”