Joseph de Montclar

Joseph de Montclar
Gedenktafel für Joseph de Montclar am Französischen Tor in Landau in der Pfalz

Joseph de Pons et de Guimera, baron de Montclar (* 1625 in Landau in der Pfalz; † 1690 ebenda) war ein Generalleutnant von Ludwig XIV.

Leben und Wirken

Joseph de Montclar war während des niederländischen Krieges Kommandant der elsässischen Armee. Er führte diese unter dem Kommando des Prinzen Louis de Condé und des Marschalls François de Créquy. Am Ende des Jahres 1676 befahlen Louis XIV und François-Michel Le Tellier die Zerstörung von Haguenau, die Montclar im folgenden Januar durchführte. Im Jahre 1678 beendete er die Kampagne im Elsass, indem er Illkirch und Graffenstaden zur Kaptitulation zwang. Als Belohnung wurde er 1680 zum Militärgouverneur des Elsass ernannt und erhielt den persönlichen Adelstitel de Hohlandsbourg (heute Wintzenheim).

In den Jahren des Friedens, die folgten, entwickelte er eine Baumschule für Obstbäume auf dem Land des Marquis von Uxelles, Nicolas Chalon du Blé, in Kintzheim und Haguenau.

Die Festung Landau im Jahr 1702, nur wenige Jahre nach der Modernisierung

Am 10. November 1688, zu Beginn des Pfälzischen Erbfolgekriegs, rückte der Joseph de Montclar mit 6000 Soldaten in rechtsrheinisches Gebiet vor. Sein Auftrag lautete, alle Landschaften, die ihre Unterwerfung verweigerten, bis auf das letzte Gebäude niederzubrennen und die Einwohner nach Frankreich zu verschleppen.[1] Er führte die Französische Armee nach Heilbronn und nahm einen Teil der Pfalz ein, eine Kampagne, die der Einschüchterung des Heilige Römische Reich dienen sollte, und zerstörte große Städte in Baden und Württemberg. Der Höhepunkt seiner Zerstörungen war die Inbrandsetzung von Donauwörth. Doch der Plan von Louis XIV, durch Brandschatzungen und lähmenden Terror jeden Widerstand zu brechen, ging nicht auf. Einige Städte verschonte Joseph de Montclar nach zähen Verhandlungen gegen Zahlung hoher Kontributions-Summen, so zum Beispiel die Universitätsstadt Tübingen nach Verhandlungen mit Johann Osiander und unter Geiselnahme des Bürgermeisters Achatius Wolff.[2]

1688 bekam er von König Ludwig XIV. und dem Festungsbaumeister Marschall Vauban den Auftrag, die Festung Landau zu modernisieren. Die alten Stadtmauern wurden abgerissen und mit Hilfe von sechzehn königlichen Bataillonen unter Befehl von General Montclar und etwa 14.000 Bauarbeitern aus der Umgebung begann im Frühjahr 1688 der Umbau, der nach drei Jahren vollendet wurde.

Speyer vor und während des Brandes von 1689. Zwei Kupferstiche auf einem Flugblatt von Johann Hoffmann, Nürnberg, 1689

Auch Speyer sollte umgestaltet werden. Am 30. Januar 1689 begannen die Abbrucharbeiten, die alten Stadtmauern wurden abgerissen. Montclar ließ dem Domdekan und bischöflichen Statthalter Heinrich Hartard von Rollingen am 27. Mai 1689 mitteilen, er habe den Befehl erhalten „die Stadt samt allen darin befindlichen Kirchen und Klöstern, einzig die hohe Domkirche ausgenommen, in Brand zu stecken“.

Er starb 1690 in Landau in der Pfalz, als er den Bau der Festung inspizierte. Er wurde in der Nähe des Chores der Festungs-Kapelle begraben. Das prächtige Grabmal, das sein Grab geschmückt hatte, wurde im Jahr 1959 verlegt und steht nun neben der Französischen Pforte dieser Festung.

Einzelnachweise

  1. Jan von Flocken: Wie der Sonnenkönig Deutschland verwüstete.
  2. Johann Osiander: Schilderung einiger seiner Taten auf TÜpedia.

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