- José Gregorio Hernández
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José Gregorio Hernández (* 25. Oktober 1864 in Isnotú bei Trujillo; † 29. Juni 1919 in Caracas) war ein venezolanischer Mediziner und wird als Nationalheiliger Venezuelas verehrt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hernández promovierte 1888 an der Zentraluniversität Venezuela in Caracas zum Doktor der Medizin. Er erhielt durch den Staat ein Stipendium, um in Paris sein Studium zu ergänzen. Neben der Medizin studierte er die Fachbereiche Bakteriologie, Pathologie, Mikrobiologie, Histologie und Philologie. Seine erste Tätigkeit als Arzt nahm er im Krankenhaus José María Vargas auf und erlangte die Stellung eines leitenden Arztes. Zwischen 1891 und 1916 erteilte er Unterricht in Medizin und entwickelte sich zu einem frommen Gläubigen des katholischen Glaubens. Seinen Versuch Priester zu werden, musste er zwei Mal aus gesundheitlichen Gründen aufgeben, das erste Mal 1908, als er für zehn Monate in Italien weilte, und das zweite Mal 1913, als er in Rom am Päpstlichen lateinamerikanischen Kolleg „Pius“ studieren wollte.
Während seiner Studien entwickelte er soziales Gedankengut und nahm sich vor, den Armen und Mittellosen medizinische Betreuung zukommen zu lassen. Er behandelte die Armen kostenfrei und kaufte die Medikamente von seinem eigenen Geld. Am 29. Juni 1919 wurde er in Caracas Opfer eines Verkehrsunfalls.
Verehrung und Seligsprechung
Schon kurz nach seinem Tod begann die Verehrung des „Doktors der Armen“, wie er in der Bevölkerung genannt wurde. Schnell verbreitete sich die Meinung, dass an seinem Grab Wunder vollbracht wurden. In Venezuela entwickelte sich die Person und der Heiler zu einem „Volksheiligen“[1], den man bei Krankheit um Hilfe anrufen und bitten kann. Gleichzeitig entstand die Sitte, den Doktor José Gregorio um Schutz bei größeren Reisen anzurufen. Seitdem gilt er als venezolanischer Wunderheiler, der besonders im María-Lionza-Kult angerufen wird. Dieser Volksheilige wird in den Darstellungen und Figuren als „schwarz gekleideter Mann“ dargestellt. Die kleinen Figuren sind an jedem Ort käuflich zu erwerben. Im Ehrenhof von Venezuela hat er neben Maria Lionza und Andrés Bello seinen Ehrenplatz in der Halle der Mediziner erhalten. 1949 leiteten die Bischöfe Venezuelas den Seligsprechungsprozess ein, 1985 wurde er von Papst Johannes Paul II. in den Stand eines Ehrwürdigen Dieners Gottes erhoben. In Trujillo hat man ihm zu Ehren eine Kapelle benannt und ein Museum erbaut. Zu seinem 132. Geburtstag veröffentlichte Venezuela ihm zu Ehren eine Sonderbriefmarke.[2] 1998 wurde die Universidad Dr. José Gregorio Hernández in Maracaibo eröffnet.[3]
Sozialprogramme
Seit 2002 unterhält der Verein “helfen! e.V.“ ein soziales Objekt mit dem Namen „Casa Hogar José Gregorio Hernandez“, es liegt am Stadtrand von Caracas und bietet Platz für ca. 25 hilfsbedürftige Kinder.[4] 2008 stellte Venezuelas Präsident Hugo Chávez ein neues Sozialprogramm vor, bei der „Misión José Gregorio Hernández“, wie diese staatliche Initiative hieß, handelte es sich speziell um die Gesundheitsversorgung von behinderten Menschen.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Religion – Wichtiger Bestandteil des Lebens. In: ReiseTops - Online-Bücher zum Thema Reise. abgerufen am 6. Januar 2011: „Einer, der nicht zu den Heiligen gehört, aber dennoch verehrt wird, heißt Dr. José Gregorio Hernández. Er bemühte sich um die Heilung von Kranken in den Armenvierteln. Nach seinem tödlichen Autounfall im Jahre 1919 besuchten viele Kranke sein Grab und sind dadurch genesen. Bus- und Taxifahrer hängen ein Bild von ihm in ihrem Fahrzeug auf und hoffen so, Unfälle zu verhindern. Bei Krankheitsfällen richten die Venezolaner gleichermaßen ein Gebet an ihn.“
- ↑ Briefmarke ‹ Vargas Hospital, statue, portrait of Hernández. In: Colnect Collectors Club Community. Abgerufen am 4. Januar 2011.
- ↑ Universidad Dr. José Gregorio Hernández in Maracaibo
- ↑ helfen! e.V. [1]
- ↑ Misión José Gregorio Hernández [2]
Literatur
- Angelina Pollak-Eltz: Dr. José Gregorio Hernández, der große venezolanische Wunderheiler. Volksmedizin und Volkskatholizismus in Venezuela. In: Arbeitsgemeinschaft Ethnomedizin e. V. (Hrsg.): Curare, Zeitschrift für Ethnomedizin und Transkulturelle Psychiatrie. 5, Nr. 3, Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1982, ISSN 0344-8622, S. 135-138.
Weblinks
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