- János György Szilágyi
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János György Szilágyi (* 16. Juli 1918 in Budapest) ist ein ungarischer Klassischer Philologe und Archäologe, der in seinen Werken vielfach philologische und archäologische Kenntnisse miteinander verbindet. Szilágyi war von 1951 bis 1992 Direktor der Antikensammlung des Budapester Museums der Schönen Künste. Er ist Träger der höchsten staatlichen Auszeichnung in Ungarn, des Kossuth-Preises.
Leben und Werk
Zwischen 1936 und 1940 studierte Szilágyi an der Königlichen Péter-Pázmány-Universität in Budapest. Zu seinen Lehrern zählten Karl Kerényi und Andreas Alföldi, zu seinen Kommilitonen Gábor Devecseri. Er beschloss dieses Studium mit einem Sprachdiplom in Latein und Ungarisch und wurde 1941 promoviert.
Seit 1947 arbeitet Szilágyi für die Antikensammlung des Budapester Museums der Schönen Künste, eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt. Von 1951 bis 1992 war Szilágyi Direktor der Antikensammlung und ist seit 1992 einer ihrer leitenden Wissenschaftler. Während seiner jahrzehntelangen Tätigkeit organisierte Szilágyi ab 1948 im Museum viele wichtige Ausstellungen. Dazu zählte 1980 die mit vielen italienischen Leihgaben präsentierte Schau „Die Geburt Roms“, 1985 eine Präsentation der skythischen Kunst und 1989 die Ausstellung „Die Welt der etruskischen Kunst“.
Zu seinen Spezialgebieten gehören Forschungen zur antiken griechischen und römischen Literatur, der frühen griechischen und römischen Kunstgeschichte und Mythologie sowie der etruskischen Kultur.[1] Darüber hinaus ist er ein international anerkannter Spezialist für die etrusko-korinthische Vasenmalerei. Mit dem zweibändigen Werk Ceramica etrusco-corinzia figurata (1992–1998) legte er das Standardwerk zu diesem Thema vor.
Szilágyi war von 1953 bis 1957 Mitherausgeber der für Ungarn bedeutenden Zeitschrift Archeológiai Értesítő (Archäologische Mitteilungen) in Budapest und von 1954 bis 1985 Mitherausgeber der gleichfach in Budapest ansässigen Zeitschrift Antik tanulmányok (Studia Antiqua). Zwischen 1954 und 1957 und erneut von 1987 bis 1994 gab er die museumseigene Zeitschrift A Szépművészeti Múzeum Közleményei heraus.
Szilágyi ist Mitglied bei verschiedenen nationalen und internationalen Institutionen. Dies sind das Istituto Nazionale di Studi Etruschi (korrespondierendes Mitglied seit 1962), das Deutsche Archäologisches Institut (korrespondierendes Mitglied seit 1963, ordentliches Mitglied seit 1985), die Ungarische Gesellschaft für Altertumskunde (1964–1979 Sekretär, 1979–1985 Vizepräsident, 1985–1991 Co-Präsident)[2] und das Istituto per la Storia e l’archeologia della Magna Grecia (Mitglied seit 1983).
Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein Werk, so die Jenő-Ábel-Medaille, die Flóris-Rómer-Medaille, die Ferenc-Móra-Medaille, den Kossuth-Preis (1991), den József-Eötvös-Kranz (1996), den Preis der Soros-Stiftung (1998, 2000) sowie das Verdienstkreuz der Republik Ungarn (2011).
Veröffentlichungen
Szilágyi verfasste mehr als 500 Publikationen für ungarische, italienische, französische, tschechische und amerikanische Fachzeitschriften und veröffentlichte auch in deutscher Sprache. Er gehört seit ihrer Gründung zu den redaktionellen Leitungen des seit 1973 laufenden internationalen Forschungsprojekts Corpus Speculorum Etruscorum und des ab 1981 erschienenen Nachschlagewerkes Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC).
Zu seinen wichtigsten Bucherscheinungen gehören:
- Atellana. Tanulmányok az antik színjátszásról (Atellana. Studien zum antiken Drama). Budapest 1941 (= Dissertation).
- Görög művészet (Griechische Kunst). Budapest 1954.
- Griechisch-Römische Sammlung – Führer. Museum der Bildenden Künste, Budapest 1957.
- Etruszko-korinthosi vázafestészet (Etruskisch-Korinthische Vasenmalerei). Akadémiai Kiadó, Budapest 1975.
- mit Andreas Alföldi und Giacomo Manganaro: Römische Frühgeschichte. Kritik und Forschung seit 1964. In der Reihe: Bibliothek der klassischen Altertumswissenschaften. Universitätsverlag Carl Winter, Heidelberg 1976.
- Corpus Vasorum Antiquorum: Hongrie I, Budapest, Musée des Beaux-Arts, Fascicule I. Bonn and Budapest 1981.
- Paradigmák: Tanulmányok az antik irodalomról és mitológiáról (Paradigmen: Studien zur antiken Literatur und Mythologie). Verlag Magvető, Budapest 1982. ISBN 9632716922.
- Legbölcsebb az idő: Antik vázák hamisítványai (Die Zeit zeigt es: Gefälschte antike Vasen). Verlag Corvina, Budapest 1987. ISBN 9631325377.
- Ceramica etrusco-corinzia figurata. Band 1-2. Verlag Leo S. Olschki, Florenz 1992, 1998. ISBN 8822246551.
- Antik Gyűjtemény: Vezető az Antik Gyűjtemény állandó kiállításához (Antikensammlung: Ein Führer durch die ständige Ausstellung der Antikensammlung). Szépművészeti Múzeum, Budapest 2002.
- Pelasg ősök nyomában. Magyar ásatás az Appenninekben 1861-ben (Auf den Spuren der Pelasger. Eine ungarische Ausgrabung am Appenin im Jahre 1861). Szépművészeti Múzeum. Verlag Atlantisz, Budapest 2002. ISBN 9789639165670.
- Szirénzene – Ókortudományi tanulmányok (Sirenenmusik – Studien zur Alten Geschichte). Osiris Kiadó, Budapest 2005. ISBN 963-389-729-7.
Weblinks
- Literatur von und über János György Szilágyi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Curriculum Vitae (englisch; abgerufen am 23. September 2011)
Einzelnachweise
- ↑ Iván Boldizsár: The New Hungarian quarterly 19, 1978, S. 242.
- ↑ Ungarische Gesellschaft für Altertumskunde
Kategorien:- Ungar
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- Geboren 1918
- Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts
- Kossuth-Preisträger
- Mann
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