- Karl Heinz Hederich
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Karl Heinz (Heinrich) Hederich (* 29. Oktober 1902 in Wunsiedel; † 10. März 1976 in Mönchengladbach-Rheydt) war ein deutscher Funktionär der Studenten- und Kulturpolitik in der Zeit des Nationalsozialismus.
Leben
Hederich absolvierte nach dem Besuch der Oberrealschule bis zur Obersekunda eine Schlosserlehre. Anschließend arbeitete er als Bürogehilfe und Bauarbeiter. Hederich war Mitglied des Bundes Oberland. 1922 trat er der NSDAP bei und nahm 1923 am Hitler-Ludendorff-Putsch teil.
Nach einem Tiefbaustudium an der Höheren Technischen Staatslehranstalt in Nürnberg und nachdem er das Abitur nachgeholt hatte, studierte er an den Technischen Hochschulen in Danzig und München mit dem Abschluss eines Dipl.-Ing. Anschließend wurde er von der Reichsbahn übernommen.
Hederich war sowohl Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) als auch ab 1925 der Münchener Burschenschaft Arminia in der Deutschen Burschenschaft (DB). „Durch seinen Einfluss“, heißt es, habe es in München eine „enge Zusammenarbeit zwischen waffenstudentischen und NSDStB-Studenten“ gegeben.[1]
1933 berief ihn die NSDAP zu ihrem Beauftragten für die Behandlung aller die studentischen Verbände berührenden Fragen. Er war in Personalunion Verbändereferent sowohl der Deutschen Studentenschaft (DSt) als auch des NSDStB.
Hederich spielte in der DB eine maßgebliche Rolle sowohl als stellvertretender Bundesführer auch als Schriftleiter des Verbandsorgans Burschenschaftliche Blätter. Die Angaben zum Zeitpunkt der Übernahme dieser zweiten Funktion gehen auseinander. Das Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft datiert auf 1932, eine Arbeit zum Antisemitismus in den Burschenschaftliche Blättern auf Juni 1933.[2]
Als stellvertretender Bundesführer der DB verhandelte er zusammen mit Gerhard Krüger die Fusion mit dem Allgemeinen Deutschen Burschenbund (ADB).[3] Mit Gerhard Krüger und Oskar Stäbel, dem Vorsitzenden der Deutschen Studentenschaft und des NSDStB, vereinbarte er im Juni 1933 Richtlinien über den Neuaufbau der studentischen Verbände. Diese sahen das Führerprinzip, die Besetzung von Leitungsstellen mit nationalsozialistischen Verbindungsstudenten und den Ausschluss von Nichtariern und jüdisch Versippten gemäß einem neuen Ehrengesetz des Allgemeinen Deutschen Waffenrings vor.[4]
Von 1934 bis 1935 war Hederich Geschäftsführer der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des nationalsozialistischen Schrifttums (PPK), dann ab 1935 Präsidialrat der Reichsschrifttumskammer. Weitere Tätigkeiten für die PPK, das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und als Vizepräsident der Reichsschrifttumskammer schlossen sich an.
Nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde Hederich als nationalsozialistisch belastet von den Militärbehörden interniert. Nach seiner Rückkehr nach Mönchengladbach war er freiberuflich tätig.
In der Sowjetischen Besatzungszone wurden sämtliche Schriften Hederichs auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Helge Dvorak/Christian Hünemörder: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft: Politiker, Bd. I/TEIL 2 (F-H), Heidelberg 1999, S. 270-271, hier: S. 271.
- ↑ Helge Dvorak/Christian Hünemörder: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft: Politiker, Bd. I/TEIL 2 (F-H), Heidelberg 1999, S. 270-271, hier: S. 271; Heike Ströle-Bühler: Studentischer Antisemitismus in der Weimarer Republik: eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1918 bis 1933. Peter Lang, 1991. S. 11. Der Dissens läßt sich nicht aufklären.
- ↑ Peter Stitz: Der CV 1919–1938: Der hochschulpolitische Weg des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) vom Ende des 1. Weltkrieges bis zur Vernichtung durch den Nationalsozialismus. Gesellschaft für Studentengeschichte und studentisches Brauchtum, 1970. S. 233.
- ↑ Michael Grüttner, Studenten im Dritten Reich, Paderborn u. a. 1995, S. 295.
- ↑ http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-h.html
Literatur
- Helge Dvorak/Christian Hünemörder, Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaften/Politiker, Bd. I/TeilHelge Dvorak/Christian Hünemörder, Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaften/Politiker, Bd. I/Teil 2 (F-H), Heidelberg 1999, S. 270-271, hier: S. 271.
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