Karl Ludolf Menzzer

Karl Ludolf Menzzer

Karl Ludolf Menzzer (* 7. März 1816 in Halle (Saale); † 11. Januar 1893 in Rostock) war ein deutscher Philologe und Naturphilosoph.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn des Kgl. Postdirektors in Halle besuchte Menzzer das Pädagogium und das Domgymnasium Halberstadt. Nach dem Abitur studierte er ab Michaelis 1836 Philosophie und Mathematik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1838 wurde er Mitglied des Corps Marchia Halle.[1] Nachdem er im selben Jahr an die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin gewechselt hatte, ging er wegen seines schwerkranken Bruders für das Wintersemester 1840/41 an die Albertus-Universität Königsberg. Als Hospes hörte er dort die schon damals berühmten Professoren Friedrich Wilhelm Bessel, Carl Gustav Jacob Jacobi, Karl Rosenkranz und Friedrich Burdach.

Weihnachten 1841 promovierte er in Jena zum Dr. phil..[2] Die Lehrbefugnis erhielt er ein Jahr später in Halle. Nach dem Probejahr blieb er bis zur Pensionierung an der Höheren Bürgerschule in Halberstadt. 1880 wurde zum Gymnasialprofessor ernannt.

Menzzer befaßte sich eingehend mit den astronomischen Berechnungen von Copernicus. Er berechnete die Sonnenfinsternis vom 15. März 1858 und die Lage der magnetischen Erdpole. 1853 wiederholte er den Foucaultschen Pendelversuch im Naumburger Dom und in vielen Kirchen der näheren und weiteren Umgebung. Die Vorführung in Bremerhaven bescherte ihm seine Braut, die Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns. Da er glaubte, daß die Pendelausschläge im Erdinnern geringer als an der Erdoberfläche sein müßten, unternahm er den Versuch in der Grube Samson, dem tiefsten Schacht des Silberbergwerks in Sankt Andreasberg. Seine Annahme erwies sich als richtig.

Menzzer war Ehrenmitglied des Copernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst.

Werke (Auswahl)

  • Lehre vom Luftdruck, 1845
  • Allgemeine Einleitung in die Naturphilosophie und Theorie der Schwere, 1847
  • Die Naturphilosophie und der Hegelianismus, 1847
  • mit Moritz Cantor: Nicolaus Coppernicus aus Thorn über die Kreisbewegungen der Weltkörper. Nürnberg, Thorn 1879

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 99, 81
  2. Dissertation: De Lokkii philosophia

Quelle

  • Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts. Universitätsbibliothek Gießen 2008

Weblinks


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