Karl Wolf (Pädagoge)

Karl Wolf (Pädagoge)

Karl Wolf (* 7. April 1910 in Leibnitz; † 8. Januar 1995 in Salzburg) war ein österreichischer Pädagoge und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wolf wurde als Sohn eines ehemaligen Rittmeisters und Beamten der Postverwaltung geboren. Er hatte zwei Geschwister, eine ältere Schwester, und einen früh gefallenen Bruder. Wolf besuchte das fürsterzbischöfliche Knabenseminar und das Grazer Humanistische Gymnasium. Er war Mitglied im Bund „Neuland“ der katholischen Jugendbewegung. Wolf war verheiratet mit der Germanistin und Volkskundlerin Dorothea Wolf, geborene Jaklin, und hatte mit ihr drei Töchter.

Wissenschaftlicher Werdegang

Wolf studierte Philosophie bei Ernst Mally sowie Germanistik, Latein und Volkskunde bei Viktor Geramb an der Universität Graz. 1933 wurde er mit der Schrift „Wirklichkeit und Wert“ zum Dr. phil. promoviert. 1934 legte er die Lehramtsprüfung ab und arbeitete als Gymnasiallehrer in Wien, ab 1936 am Volksbildungsheim St. Martin und ab 1938 in Graz. Von 1939 bis 1945 leistete er den Kriegsdienst ab. An der Universität Graz habilitierte er 1950 für systematische Philosophie und Pädagogik. 1959 wurde er für einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Würzburg nominiert. Von 1960 bis 1964 war Wolf Professor für Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Regensburg sowie von 1960 bis 1962 Rektor der Hochschule. Einen Ruf auf ein Extraordinariat an der Universität Graz 1963 nahm er nicht an. 1964 übernahm er den Lehrstuhl für Pädagogik an der Universität Salzburg. 1970 nahm Karl Wolf einen Ruf an die Universität Wien auf einen Lehrstuhl für „Angewandte Pädagogik/Schulpädagogik“ an. Er wurde 1979 emeritiert. 1977 wurde ihm eine Honorarprofessur für Pädagogik auf Lebenszeit durch die Universität Salzburg verliehen.

Ausgewählte Werke

  • Karl Wolf: Die Gerechtigkeit des Erziehers. München, Kösel: 1962.
  • Karl Wolf: Die Autorität des Lehrers. In H. Asperger und F. Haider (Hrsg.): Krise und Bewährung der Autorität (S. 102-114). Wien, Österreichischer Bundesverlag: 1972 (Veröffentlichung der Salzburger Internationalen pädagogischen Werktagungen, Nr. 28).
  • Karl Wolf: Individuelle und soziale Erziehungsziele in der pluralistischen Gesellschaft. In H. Asperger und F. Haider (Hrsg.): Das Werden sozialer Einstellungen in Familie, Schule und anderen Sozialformen (S. 131-139). Wien, Österreichischer Bundesverlag: 1974 (Salzburg: Veröffentlichung der Salzburger Internationalen pädagogischen Werktagungen, Nr. 28).
  • Karl Wolf: Natura Magistra. In H. Asperger und F. Haider (Hrsg.): Leben heute. Eine Herausforderung an die Pädagogik (S. 137-147). Wien, Österreichischer Bundesverlag: 1975 Veröffentlichung der Salzburger Internationalen pädagogischen Werktagungen, Nr. 29).
  • Karl Wolf: Pädagogische Gegenseitigkeit. In H. Asperger und F. Haider (Hrsg.): Geben und Nehmen. Interaktion im lebenslangen Erziehungsprozess (S. 32-40). Wien: Österreichischer Bundesverlag: 1977 (Veröffentlichung der Salzburger Internationalen pädagogischen Werktagungen, Nr. 31).
  • Karl Wolf: Nähe und Distanz durch Sitte. In H. Asperger und F. Haider (Hrsg.): Bedrohung der Privatsphäre – Erziehung oder Manipulation in einer offenen Gesellschaft (S. 44-57). Salzburg, 1978: Veröffentlichung der Salzburger Internationalen pädagogischen Werktagungen, Nr. 32.

Literatur

  • Josef Schermaier, Monika Rothbucher, Gerhard Zecha (Hrsg.): Aspekte praxisbezogener Pädagogik. Ambivalenz als methodisches Prinzip pädagogischen Denkens. Festschrift für Karl Wolf. Salzburg, Otto Müller Verlag: 1980. ISBN 3-7013-0604-4.
  • Wolfgang Brezinka: Pädagogik in Österreich. Die Geschichte des Faches an den Universitäten vom 18. bis zum 21. Jahrhundert. Band 3. Pädagogik an den Universitäten Czernowitz, Salzburg und Linz. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2008. ISBN 978-3-7001-4004-7.

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