- Khaudum-Nationalpark
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Khaudum-Nationalpark IUCN-Kategorie II Lage: Kavango, Namibia Geographische Lage: 18° 50′ S, 20° 50′ O-18.83333333333320.833333333333Koordinaten: 18° 50′ 0″ S, 20° 50′ 0″ O Fläche: 4.000 km² Einrichtungsdatum: 1989 Verwaltungsbehörde: Ministerium für Umwelt und Tourismus Der 4000 km² große Khaudum-Nationalpark (auch Khaudom; früher Khaudum Wildpark) liegt in der Kavango-Region im Nordosten Namibias südlich des Eingangs zum Caprivi-Streifen. Er ist eines der unberührtesten Wildschutzgebiete Namibias, nur schwer zugänglich und touristisch praktisch nicht erschlossen. Landschaftlich bietet der Park ausgedehnte Trockenwälder auf überwiegend sandigem Boden mit ebenem Relief und eine zahl- und artenreiche Fauna mit Großwild, Raubtieren, vielen Antilopenarten und über 320 Vogelarten.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Khaudum-Nationalpark liegt im Bereich des Kalahari-Sandsees, der durch orange-rote, in Ost-West-Richtung verlaufende Längsdünen geprägt ist. Diese Dünen sind heute durch die Vegetation stabilisiert und werden daher nicht mehr verlagert. Das Sandmeer ist an vielen Stellen von trockenen Wasserläufen, sogenannten Omuramba durchzogen. Die drei größten Omiramba, Nhoma, Cwiba und Khaudum (Rivier) durchziehen den Khaudum-Wildpark in südöstlicher Richtung. Sie spielen eine bedeutende ökologische Rolle, da ihr torfiges Flussbett während der Regenzeit die Niederschläge aufnimmt und auch bis über die Trockenzeit erhält.
Klima
Die Kavango-Region bietet eine lange Trockenzeit von April bis November und eine anschließende Feuchtzeit von Dezember bis März. In der Trockenzeit im Winter liegt die Luftfeuchte bei 30%, die Tageshöchsttemperaturen liegen tagsüber über bei 25° C, nachts kann die Temperatur in kalten Tagen aber bis unter 5° C fallen. Die Regenzeit im Sommer ist durch eine Luftfeuchte von 60% und Tageshöchstwerte zwischen 30° und 40° C charakterisiert. Auch nachts fallen die Temperaturen nicht unter 15° C. Die Jahresniederschläge in der Khaudum-Region liegen bei 550 mm, wobei 80% zwischen Dezember und März fallen.
Vegetation
Die relativ hohen Niederschläge erlauben auch außerhalb der Omiramba ausgedehnte Trockenwälder, auch wenn ein Großteil der Niederschläge in den Kalahari-Sanden versickert. Die dominierende Vegetation im Park sind artenreicher, hoher und kurzer Trockenwald sowie entlang der den Park durchziehenden Omiramba Akazien-Trockenwald.
Im hohen Trockenwald erreichen die Bäume eine Wuchshöhe bis zu 10 m und es findet sich relativ dichter Unterwuchs. Das Artenspektrum besteht überwiegend aus Mukwa (Pterocarpus angolensis), Rhodesischer Teak (Baikiaea plurijuga), Sandseringe (Burkea africana) und Falscher Mopane (Guibourtia coleosperma) . Im Unterwuchs finden sich verschiedene Bauhinien und Baphia massaiensis.
Im Gegensatz zum hohen Trockenwald erreichen die Bäume des kurzen Trockenwalds nur etwa 5 m Wuchshöhe. Unterwuchs kommt hier wegen der fehlenden Beschattung kaum vor. Bestimmende Arten sind Weisstamm (Boscia angustifolia), Apfelblattbaum (Lonchocarpus neisii) und Gelbholz (Terminalia serica). Eingestreut finden sich auch Anabäume (Faidherbia albida) und Grewia spp.
Entlang der Omiramba finden sich dichtere Bestände von Akazien-Trockenwald mit oft sehr großen Individuen von Kameldorn (Acacia erioloba), Sandfeldakazie (Acacia fleckii), Kerzenakazien (Acacia hebeclada) und Ringhülsenakazien (Acacia tortillis). Gelegentlich finden sich aber auch Ahnenbäume (Combretum imberbe) und (C. hereroense). Die Talsohlen der Omiramba sind sumpfig-torfig und weisen ein dichtes Riedbett mit vielen Gräsern und Schilf (Phragmites) auf, in das Bauhinienarten, aber auch Wasserlilien eingestreut sind.
Einige kalkhaltigen Erhebungen weisen eine davon abweichende Vegetation auf, in der Blutfruchtbäume (Terminalia prunoides) dominieren.
Fauna
Aufgrund der Unberührtheit des Naturschutzgebietes findet sich in den ausgedehnten Trockenwäldern eine reiche und vielseitige Tierwelt. Die ideale Zeit für Wildbeobachtung liegt zwischen Juni und Oktober. Vogelfreunde finden in der Zeit von November bis März über 320 Vogelarten, darunter mehrere Papageien- und über 50 Raubvogelarten.
An Großwild finden sich im Park zeitweise mehr als 500 Elefanten, zahlreiche Giraffen und viele Antilopenarten, darunter Pferdeantilope, Gemsbock, Streifengnu, Kudu, Steinböckchen, Leierantilope (Tsessebe), Kuhantilope, Eland und Riedbock. Auch der Bestand an Raubtieren ist hoch. Neben kleineren Katzen gibt es eine größere Population von Löwen, aber auch Leoparden, Fleckhyänen, Schakale sowie gelegentlich Geparden und sogar Hyänenhunde.
Tourismus
Der Khaudum-Nationalpark liegt sehr abgelegen und ist nur über tiefsandige Pisten zu erreichen. Die Zufahrt ist nur mit Allradfahrzeugen und im Konvoi möglich. Abgesehen von zwei – ab 2010 in Renovierung befindlichen – ungesicherten Camps mit spartanischen Hütten und Zeltplätzen ist der Park touristisch nicht erschlossen und bietet keinerlei Versorgungsmöglichkeiten. Immer wieder muss der Park vorübergehend geschlossen werden, weil Elefanten Hütten und Wasserversorgung zerstört haben. Zwar gibt es ein 300 km großes Pistennetz, das allerdings oft kaum passierbar ist und Allradfahrten erforderlich macht.
Literatur
- Riley L, Riley W: Natures Strongholds – The Worlds great Wildlife Reserves; Princeton University Press, 2004
- Olivier S, Olivier W: Naturschutzgebiete in Namibia; Longman Namibia, 1994
- Hüser K. et al.: Namibia – Eine Landeskunde in Bildern; Klaus Hess, 2001
Weblinks
- Offizielle Broschüre zum Nationalpark (englisch)
Nationalparks: Bwabwata | Etosha | Khaudum | Kunene* | Mamili (Nkasa Lupala) | Mangetti | Mudumu
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Naturschutzgebiete: Namib-Rand-Naturpark
Erholungsgebiete: Von Bach | Gross Barmen | Hardap | Naute
Wildparks und Reservate: Daan-Viljoen | Kreuzkap | Popafälle | Südwest
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* Geplante Naturschutzgebiete
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