Wetrjak (Kaliningrad)

Wetrjak (Kaliningrad)
Siedlung
Wetrjak
Kiaunen (Rodenheim)

Ветряк
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Frühere Namen Kiaunen (bis 1938)
Rodenheim (1938–1946)
Zeitzone UTC+3
Postleitzahl 238022
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 816 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 28′ N, 22° 28′ O54.46944444444422.469444444444Koordinaten: 54° 28′ 10″ N, 22° 28′ 10″ O
Wetrjak (Kaliningrad) (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Wetrjak (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Wetrjak (russisch Ветряк, deutsch Kiaunen, 1938–1946 Rodenheim) ist eine Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Sie ist in die Tschistorprudnenskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Tschistyje Prudy (Tollmingkehmen, 1938–1946 Tollmingen)) im Rajon Nesterow (Kreis Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode) eingegliedert.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Wetrjak liegt 20 Kilometer südwestlich der Rajonshauptstadt Nesterow zwischen Snamenka (Leegen) und Tschistyje Prudy (Tollmingkehmen, 1938–1946 Tollmingen) an der Straße von Nesterow nach Krasnolessje (Groß Rominten, 1938–1946 Hardteck). Am nordöstlichen Ortsrand verläuft die Bahnstrecke zwischen Nesterow und Krasnolessje, die vor 1945 bis in das heute polnische Goldap (Gołdap) führte.

Geschichtliches

Das frühere Kiaunen war eine von 14 Landgemeinden und Gutsbezirken, die am 18. März 1874 den neu gebildeten Amtsbezirk Tollmingkehmen (1938–1946 Tollmingen, seit 1946 Tschistyje Prudy) bildeten[1] und gehörte bis 1945 zum Landkreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen in der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 1. Dezember 1910 zählte das Dorf 167 Einwohner[2].

Am 30. September 1928 vergrößerte sich Kiaunen um den Gutsbezirk Kublischken (1938–1946 Steingrabenhof), der in die Gemeinde eingegliedert wurde. Im Jahre 1933 lebten hier 184 Einwohner, 1939 waren es dann 174[3].

Aus politisch-ideologischen Gründen wurde Kiaunen am 3. Juni 1938 – mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938 – in „Rodenheim“ umbenannt. Ebenso erhielt der Amtsbezirk im Jahre 1939 den neuen Namen „Amtsbezirk Tollmingen“. In ihn war das Dorf bis 1946 eingegliedert.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Rodenheim unter sowjetische Administration und erhielt 1946 die Bezeichnung „Wetrjak“. Bis 2009 war es in den Tschistoprudnenski sowjet (Dorfsowjet Tschistyje Prudy) eingegliedert und gehört seither zur Tschistoprudnenskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Tschistyje Prudy) im Rajon Nesterow der russischen Oblast Kaliningrad[4].

Kirche

Kiaunen resp. Rodenheim gehörte mit seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung bis 1945 zum Kirchspiel Tollmingkehmen (Tollmingen), das innerhalb des Kirchenkreises Goldap (heute polnisch: Gołdap) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union lag. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Emil Moysich.

Nach dem Verbot alles kirchlichen Lebens in der Zeit der Sowjetunion bildete sich in den 1990er Jahren in Tschistyje Prudy wieder eine evangelische Gemeinde. Sie ist Teil der neuerrichteten Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) und wird von den Pfarrern der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) betreut[5].

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Tollmingen
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni /1. Juli 2009 nebst Gesetz Nr. 258 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Webseite der Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink


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