Kirche St. Catharinen (Westensee)

Kirche St. Catharinen (Westensee)
St. Catharinenkirche

Die St.-Catharinen-Kirche ist ein evangelisch-lutherischer Kirchenbau in Westensee (Schleswig-Holstein).

Geschichte

Die Kirche wurde als Filiale des Klosters Neumünster gegründet und stammt aus der Zeit kurz nach der Besiedlung des Landes im Mittelalter. Das aus Feldsteinen errichtete Langhaus aus dem 13. Jahrhundert sah vermutlich ursprünglich der Kirche von Ratekau ähnlich.[1] Wenig später wurde es durch einen gotischen Backsteinchor ergänzt, angeblich mit Geld aus einem Schatzfund zwischen den zur Gemeinde gehörenden Dörfern Emkendorf und Brux. Zu dieser Zeit war die der heiligen Katharina von Alexandrien geweihte Kirche eine Wallfahrtskirche mit einem Jahrmarkt am Catharinentag, dem 25. November. Wohl 1505 wurde der Westturm angefügt.

Nach der Reformation wurden die Besitzer der umliegenden Güter Patrone der Kirche. Im Dreißigjährigen Krieg wurden alle beweglichen Kunstgegenstände wie ein Taufbecken aus Bronze gestohlen. Das damals von den Schweden zerstörte Epitaph des königlich-dänischen Feldherrn Daniel Rantzau wurde 1917 rekonstruiert. Erhalten blieben ein spätgotischer Altarschrein mit einer Kreuzigungsdarstellung, ein Triumphkreuz und die Kanzel von 1560. Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ließen sich die Gutsherren der Güter Bossee, Deutsch-Nienhof, Emkendorf, Schierensee und Westensee Logen in der Kirche errichten und Grabkapellen an die Kirche anbauen. Heute werden diesen Kapellen allerdings nicht mehr für Grablegungen benutzt, als letzte wurde 1953 Diana von Reventlow-Criminil, die sogenannte Halliggräfin, in der Familienkapelle beigesetzt.

1753 wurde das Pastorat mit allen Kirchenbüchern durch Brandstiftung vernichtet. Im 1754 von Sonnin errichteten neuen Pastorat war Matthias Claudius 1813 auf der Flucht vor den Franzosen zu Gast.

Die evangelische Kirchengemeinde Westensee gehört zum Kirchenkreis Altholstein. Zur Kirchengemeinde gehören neben Westensee Felde, Kleinvollstedt, Emkendorf, Rodenbek und Schierensee. In Felde und Kleinvollstedt befinden sich Kapellen aus dem 20. Jahrhundert.

Einzelnachweise

  1. Ricker, Wilhelm: Westensee. Chronik eines adligen Kirchdorfs; Wachholtz Neumünster 1994², S. 34ff; siehe auch Wegweiser durch St. Catherinen

Weblink

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