Kloster Holzheim

Kloster Holzheim
St. Martinus zu Neuss-Holzheim

Das Kloster Holzheim war ein Konvent der Augustinerinnen in Neuss-Holzheim (Rhein-Kreis Neuss). Die heutige Pfarrkirche St. Martinus gehörte früher zum Kloster.

Geschichte

Die Geschichte des Klosters ist in den Archiven nur in wenigen Dokumenten und Quellen dokumentiert. Die genauen Umstände der Gründung sind nicht bekannt. Die Augustinerinnen haben sich vor 1432 in Holzheim niedergelassen. Eine Urkunde des Papstes Innozenz VIII. vom 28. April 1487 berichtet über die Klostergebäude und die Inkorporation der Pfarrkirche St. Martinus in das Kloster. Die Schwestern konnten den Gottesdienst in St. Martinus durch das Klausurgitter mitverfolgen. Durch eine vergitterte Tür wurden sie durch den Holzheimer Vikar mit Lebensmitteln versorgt.

Ein Visitationsprotokoll benennt für das Jahr 1494 26 Konventualinnen. Die Visitation wurde durch die Äbte von Groß St. Martin in Köln und des Klosters Knechtsteden sowie vom Prior des sogenannten Neusser Oberklosters, der der geistliche Rektor des Konvents war, durchgeführt.

Im Dreißigjährigen Krieg bzw. im erweiterten Hessenkrieg wurde das Kloster im Jahr 1642, nach der Schlacht auf der Kempener Heide, zerstört. Die Augustinerinnen verließen das Kloster und ließen sich später im Kloster Marienberg nieder. An der Stelle der Klausur entstand ein Wirtschaftshof, der bis zur Säkularisation im Besitz des Marienbergklosters verblieb. Die romanische Pfarrkirche Holzheims wurde 1841/42 durch einen Neubau ersetzt. Er wurde 1944 bis auf den Turm zerstört. In ihm befinden sich heute die ältesten Glocken der Stadt Neuss. Sie stammen aus den Jahren 1399 und 1444. In die Turmfassade wurden zwei romanische Säulen des Vorgängerbaus in das dreiteilige Fenster eingelassen.

Literatur

  • Karl Emsbach, Max Tauch: Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss. Rheinland-Verlag, Köln 1986 (Schriftenreihe des Kreises Neuss 13, ZDB-ID 1357699-9).
  • Erich Wisplinghoff: Geschichte der Stadt Neuss. Band 4: Erich Wisplinghoff: Das kirchliche Neuss bis 1814. Pfarrverhältnisse und geistliche Institute. Stadt Neuss, Neuss 1989, ISBN 3-922980-13-9 (Schriftenreihe des Stadtarchivs Neuss 10, 4).
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