Kohlenstraße (Limpurger Berge)

Kohlenstraße (Limpurger Berge)
Frostiger Dezembermorgen an der Kohlenstraße nahe dem Irsbachursprung

Die Kohlenstraße, teilweise auch Kohlensträßle oder Kohlwaldstraße genannt, ist ein über 20 km langer Höhenweg in den Limpurger Bergen im nordwestlichen Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Die Kohlenstraße verläuft auf der meist sehr flachen und fast durchweg bewaldeten Hochebene des westlichen Zweigs der Limpurger Berge, von deren nordwestlichem Sporn Einkorn bei Schwäbisch Hall bis hinter deren höchsten Berg Altenberg bei Sulzbach-Laufen im Südosten. Sie hält sich ziemlich genau an die in den häufigen sehr flachen Bereichen der Hochebene kaum erkennbare Wasserscheide zwischen dem Kocher im Westen und der Fischach bzw. der Bühler im Osten.

Verlauf

Die Kohlenstraße beginnt im Nordwesten etwa vier Kilometer südöstlich der Schwäbisch Haller Stadtmitte oben am Einkorn als dessen Zubringerstraße von der K 2599 Hessental–Herlebach auf wenig über 500 m ü. NN. Nach etwa einem halben Kilometer geht sie in die K 2599 selber über, die oberhalb ihrer Steige zum Einkorn von rechts zustößt. Nach einem weiteren halben Kilometer wendet sich die Kreisstraße an einem Waldparkplatz nach Südosten ab, die Kohlenstraße, weiterhin asphaltiert, aber nunmehr gesperrte Waldstraße, läuft über die nächsten zwei Kilometer nach Süden bis in die Gegend östlich von Michelbach an der Bilz. Dort senkt sie sich erstmals an der Brandhalde um etwa 20 Meter in einen kleinen Querpass hinab, an dem ein Förstersdenkmal in Gestalt eines Obelisken steht und der von zwei beidseits beginnenden Bachtälern eingegraben wurde, steigt danach wieder auf die alte Höhe von um die 500 m ü. NN und verläuft dann als Staubweg weiter. Die nächsten zwei Kilometer zieht sie auf der Hochebene des Kohlhäu nach Südosten. Hier liegen, wie noch oft, beidseits beständig mit schwarzem Wasser gefüllte Gräben ohne klare Abflussrichtung. Am Mühlstein geht die Straße wieder in eine kleine Senke, wenige Schritte rechts von hier liegen die Quellbäche des über den Adelbach zum Kocher entwässernden Antebachs, links die des Rotbachs, der über den Bobach in die Fischach fließt. Während sich die Trasse bis hierher, von den westlichen Bergausläufern abgesehen, näher an den Kocherabhang hielt, geht sie nun näher an den Ostabhang zur Fischach, passiert die Dreikaiserlinde und berührt dann in dessen Osten den 1,3 ha[1] großen, über den Ambach letztlich zur Fischach entwässernden Haspelsee. Einen weiteren knappen Kilometer weiter erreicht sie östlich von Gaildorf-Winzenweiler nach insgesamt etwa zehn Kilometern die L 1066 Gaildorf–Mittelfischach, die hier die Limpurger Berge überwindet, quert diese Landesstraße und tritt auf etwa 400 Metern in die offene Flur der Winzenweiler Rodungsinsel.

Auf dem folgenden Streckenabschnitt tritt rechts zwischen die Straße und das Kochertal das Tal des die Hochebene zerteilenden Eisbaches, der nach Südosten dem Kocher zufließt. Ab hier ist die Kohlenstraße wieder öffentlich befahrbar und sogar gut ausgebaut, bald wird sie von links von einer kleineren Fahrstraße aus Obersontheim-Engelhofen erreicht, die sich jenseits unter dem Namen Brünststraße bis nach Sulzbach am Kocher fortsetzt. Die Kohlenstraße selbst erreicht kurz darauf das Ende ihrer Ausbaustrecke am ehemaligen Militärdepot Hasenbühl. Ab hier schiebt sich dessen linker Zufluss Irsbach zwischen sie und den Eisbach, weiterhin aber verläuft sie nach Südosten auf der Wasserscheide nun zwischen dem Irsbach rechts und dem Bühlerzufluss Klingenbach links als öffentliche Fahrstraße. Auf diesem Wegstück passiert sie auch die Saubuschhütte am Wegrand, wo eine künstliche Kuhle einen der in den Limpurger Bergen nicht seltenen ehemaligen Kohlplätze anzeigt, die wohl der Straße ihren Namen verschafften. Über sechs Kilometer nach Querung der L 1066 erreicht die Kohlenstraße, zuletzt als K 2632, die Rodungsinsel der Sulzbach-Laufener Streusiedlung Kohlwald, die sie an der Seite passiert, um nach Durchqueren eines kurzen Waldstückes inzwischen als K 2633 in die kleinere Rodungsinsel um Hohenberg einzutreten. Nach insgesamt etwa 20 km passiert sie nach Durchqueren des Weilers Hohenberg nördlich am Fuß des Altenbergs und führt dann noch etwa einen Kilometer als K 2633, zuletzt wiederum als Staubweg im Wald, in Richtung Osten bis an die Straße Bühlerzell-Gerabronn–Abtsgmünd-Wegstetten. Hier endet sie laut der TK25.[2]

Anschluss

Eine wenig vorher an einem Linksknick der Straße in der alten Richtung fortführende Trasse, die bald als eine öffentliche Staubstraße in gleicher Richtung weiterläuft, in nunmehr jedoch erstmals sehr welliger Waldlandschaft, erreicht vier Kilometer später die Flurinsel um Abtsgmünd-Hinterbüchelberg und, nach einer Feldwegsteige den Büchelberger Grat hinauf, oben bei Hohenhöfen den auf diesem Bergrücken sich hinziehenden Höhenweg.

Landschaft und Aussicht

Die ersten 0,2 km vom Einkorn an sind wiesenbestanden, vom dortigen Turm oder der nahen Hangkante bietet sich bis zu zehn Kilometer weit guter Ausblick auf den Rosengarten, die Stufenrandbucht des Kochers südwestlich von Schwäbisch Hall, und ihre Randberge. Danach tritt die Straße erstmals bei Winzenweiler wieder und nur für 0,4 km in die offene Flur. Der nächste Teilabschnitt im Freien säumt rechts über 1,5 km die von Wiesen dominierte Kohlwalder Flurinsel, die letzte gleich danach durchquert auf 1,2 km die wenig ackerreichere Rodungsinsel um Hohenberg, beidesmal beschränkt die Lage der Flurinseln die Sicht auf diese selbst. Der Altenbergturm bei Hohenberg erlaubt jedoch weite Ausschau. Auf den übrigen Abschnitten verläuft die Kohlenstraße im Wald, überwiegend im Mischwald, dem sich in der ersten Hälfte ab dem Einkorn bis zur L 1066 bei Winzenweiler vor allem Laubwald beimischt, danach vor allem Nadelwald.[3]

Höhenprofil

Die Kohlenstraße beginnt beim Einkorn in einer Höhe von etwa 508 m ü. NN und verbleibt dann auf ihren ersten knapp sieben Kilometern bis zur Dreikaiserlinde überwiegend auf Höhen zwischen 490 und 500 m ü. NN, von drei schmalen Geländeeinschnitten abgesehen, bei denen sie äußerstenfalls bis auf 475 m ü. NN abfällt (am Försterdenkmal an der Brandhalde). Auf den nächsten drei Kilometern bis zur L 1066 liegt sie zwischen 512 m ü. NN und 497 m ü. NN, danach bis zum Ende der Ausbaustrecke zwischen 497 m ü. NN und 511 m ü. NN. Bis zum Kohlwalder Stöckenhof fällt sie dann recht beständig von etwa 500 bis etwa 470 m ü. NN, um dann gut zwei Kilometer weiter am Nordfuß des Altenbergs ihr letztes Hoch mit etwa 512 m ü. NN zu erreichen. Sie endet an der Straße Gerabronn–Wegstetten auf 493 m ü. NN.[4] Alle Aufs und Abs gerechnet, hat sie auf ihren über 20 km Länge in jeder der beiden Richtungen eine Gesamtsteigung von 200–250 m.[5]

Freizeit

Auf dem Abschnitt zwischen dem Einkorn und der L 1066 bei Winzenweiler ist die Kohlenstraße ein beliebter Wanderweg, der allerdings durch seinen fast beständigen Verlauf im Wald wenig Ausblick über die umgebende Landschaft erlaubt. Die beiden Berge an Anfang und gegen Ende sind jedoch gute Aussichtspunkte. Als Radfahrweg ist die Kohlenstraße noch beliebter, wohl wegen ihres sehr ebenen Verlaufs und wegen der nicht seltenen asphaltierten Abschnitte.

Literatur

  • „TK25”: Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, im Einzelblattschnitt die Karten Nr. 6924 Gaildorf, Nr. 6925 Obersontheim, Nr. 7025 Sulzbach-Laufen

Weblinks

  • „LUBW-FG10“: Fließgewässer 1:10.000
  • „LUBW-SG10“: Stehende Gewässer 1:10.000
  • „LUBW-GEZG“: Gewässereinzugsgebiete
  • „LUBW-LS2000“: Landnutzung nach Landsat 2000

Einzelnachweise

  1. Nach LUBW-SG10.
  2. Siehe Literatur
  3. Nach TK25, LUBW-LS2000.
  4. Abgeschätzt nach dem Höhenlinienbild der TK25, die bis zu acht Höhenlinien auf zehn Meter Steigung bietet.
  5. Das sonst recht fehlerbehaftete, aber auf steigungsfernen Abschnitten zuverlässigere Höhenmodell der TK25 nennt in der Beschreibungsrichtung akkumulierte 221 m Anstieg und 226 m Abstieg.
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