- Obersontheim
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Wappen Deutschlandkarte 49.0577777777789.8966666666667379Koordinaten: 49° 3′ N, 9° 54′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Schwäbisch Hall Höhe: 379 m ü. NN Fläche: 54,82 km² Einwohner: 4.736 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner je km² Postleitzahl: 74423 Vorwahl: 07973 Kfz-Kennzeichen: SHA Gemeindeschlüssel: 08 1 27 063 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Rathausplatz 1
74423 ObersontheimWebpräsenz: Bürgermeister: Siegfried Trittner Lage der Gemeinde Obersontheim im Landkreis Schwäbisch Hall Obersontheim ist eine Gemeinde im Landkreis Schwäbisch Hall im Nordosten von Baden-Württemberg.
Die Gemeinde ist Sitz des Gemeindeverwaltungsverbands „Oberes Bühlertal“, dem außerdem die Gemeinden Bühlertann und Bühlerzell angehören.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Obersontheim liegt zwischen der 15 km entfernten Kreisstadt Schwäbisch Hall und dem 24 km entfernten Ellwangen im benachbarten Ostalbkreis. Die Gemeinde liegt im Tal der Bühler, die dem Kocher zufließt. Ein weiteres nahes Mittelzentrum ist Crailsheim (17 km).
Obersontheim hat Anteil an den Naturräumen Schwäbisch-Fränkische Waldberge und Hohenloher-Haller Ebene.[2]
Landschaften, Berge, Flüsse
Das Gemeindegebiet von Obersontheim erstreckt sich von den Ellwanger Bergen im Osten bis zu den Limpurger Bergen im Westen. Die Limpurger Berge werden durch das breite Tal der Fischach geteilt, es ist nur durch einen schmalen, bewaldeten Höhenrücken der Limpurger Berge vom Bühlertal getrennt. Der Hauptort Obersontheim sowie Untersontheim liegen an der Bühler, Oberfischach und Mittelfischach dagegen an der Fischach, die südlich des Gemeindegebietes in die Bühler mündet.
Bühler- und Fischachtal gehören zu den recht naturbelassenen Tälern im Norden Baden-Württembergs.[3]. Wegen des einst schwierigen Talzugangs und der bisher verhältnismäßig geringen Eingriffe durch den Menschen ist eine ursprüngliche Natur mit hoher Artenvielfalt erhalten geblieben. Selten gewordene Fisch- und Vogelarten finden in und an der Bühler immer noch geeignete Lebensräume.
Geologie
Die Gemeinde liegt im Keuperbergland im Bereich der Stufenrandbucht der Bühler. Westlich erstreckt sich ihr Gebiet etwa bis zur Wasserscheide gegen den Kocher auf der Stubensandsteinhochfläche der Limpurger Berge (Kohlenstraße), während sie an ihrer Ostseite gerade eben noch an eine tektonisch ähnlich hohe Lage am Rande des Einzugsgebiet der Speltach grenzt (Hahnenbergwald). Die flacheren Erhebungen zwischen Bühler- und Fischachtal erreichen auf Gemeindegebiet vereinzelt den Schilfsandstein. In den Tallagen und auf den Verebnungsflächen des Fischachtals ebenso wie auf der Hochfläche um die Taleinkerbung des Bühlertals steht Gipskeuper an, vereinzelt sind morphologisch Gipslinsen erkennbar, östlich des Hauptorts (Heerberg) befindet sich ein fast erschöpfter Abbau im Grundgips, der einst ein recht vollständiges Profil des Oberen Gipskeupers aufschloß. Näher am Bühlertal streicht Lettenkeuper aus. Unten im Bühlertal wird sogar der Obere Muschelkalk erreicht, wie in aufgelassenen Steinbrüchen ersichtlich. Etwa der Linie Oberfischach–Hausen–Untersontheim–Häffnersteige folgend, quert die Neckar-Jagst-Furche das Gemeindegebiet, teils morphologisch als Senke (Bobach, Riedbach) ausgebildet, teils mit Reliefumkehr (Speckrain).[4]
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Obersontheim (vom Norden aus im Uhrzeigersinn): Schwäbisch Hall, Vellberg, Frankenhardt, Bühlertann, Bühlerzell, Sulzbach-Laufen, Gaildorf und Michelbach an der Bilz
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Obersontheim gehören 21 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser sowie einige Wüstungen. Zur ehemaligen Gemeinde Mittelfischach gehören das Dorf Mittelfischach, die Weiler Engelhofen, Unterfischach und Weiler und das Gehöft Rothof sowie die abgegangenen Ortschaften Beringers und Sanweles. Zur ehemaligen Gemeinde Oberfischach gehören das Dorf Oberfischach, die Weiler Benzenhof, Herlebach und Rappoltshofen, die Höfe Beutenmühle und Rappoltsau und die Häuser Lotthaus und Mühlhof sowie die abgegangenen Ortschaften Hundshof (oder Muselmoor), Vogelhof und Röschbühl (oder Fallhaus). Zur ehemaligen Gemeinde Untersontheim gehören das Dorf Untersontheim, die Weiler Hausen, Siehdichfür und Ummenhofen und die Wohnplätze Beilsteinmühle, Mettelmühle und Röschbühl (Fallhaus) sowie die abgegangenen Ortschaften Burg und Beihelstein. Zur Gemeinde Obersontheim im Gebietsstand vom 30. Juni 1971 gehörte das Dorf Obersontheim, sowie die abgegangenen Ortschaften Bräunlinshausen und Mettelhofen.[5]
Geschichte
Obersontheim hat eine interessante Vergangenheit als ehemalige Residenz der Schenken von Limpurg. Sie haben von 1541 bis 1713 die Geschicke des Ortes gelenkt und während dieser Zeit wesentliche Teile des historischen Ortskerns erbaut. Schloss, Rathaus und Kirche sind noch heute sichtbare Zeichen ihres Wirkens. Für den Ort wurde von ihnen damals auch das Marktrecht und das Hochgericht erwirkt. Sie bewiesen ein für ihre Zeit ausgeprägtes und fortschrittliches Sozialverständnis, indem sie ein Waisenhaus und ein Spital errichteten.
Religionen
Im Hauptort wie den Teilorten Mittelfischach, Oberfischach und Untersontheim bestehen evangelische Kirchengemeinden. Im Hauptort Obersontheim gibt es außerdem eine katholische und eine neuapostolische Kirchengemeinde.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1971 wurde Untersontheim eingemeindet, am 1. August 1972 Mittelfischach und Oberfischach.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Dreiflügliges Schloss Obersontheim der Schenken von Limpurg, erbaut 1541–1593 von den Schenken Erasmus und Friedrich
- Evangelische Pfarrkirche Obersontheim, erbaut 1585–1586 von Schenk Friedrich VII. von Limpurg-Sontheim
- Ehemaliges limpurgisches Kanzleigebäude mit zwei Ecktürmen, Fachwerkbau, heute Rathaus
- Herrenmühle von 1557
- Koppenmühle mit Wehr und Wasserrad
- Alte Dorfkirche im Teilort Untersontheim mit Mauerring
- Kilianskirche im Teilort Oberfischach mit romanischen Bauteilen im Kirchturm
- Die evangelische Kirche in Mittelfischach hat 1960 ein baufäliges Vorgängerbauwerk aus dem 14. Jahrhundert ersetzt.
Sport
Zwischen Obersontheim und Bühlertann liegt die Bühlertalschwimmhalle. Auf zwei Tennisanlagen können Tennisplätze gemietet werden.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jeden Freitag ab 14:00 Uhr ist in Obersontheim Wochenmarkt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Zwei Landesstraßen kreuzen sich in Obersontheim. Von Nordost nach Südwest führt die Landesstraße 1066 Crailsheim–Löwenstein übers Gemeindegebiet, von Nordwest nach Südost die L 1060 Schwäbisch Hall–Ellwangen. Über beide sind die Autobahnen A 6 Heilbronn–Nürnberg und A 7 Ulm–Würzburg zu erreichen.
Ansässige Unternehmen
- Alfred Kärcher GmbH & Co. KG
- Fima Maschinenbau GmbH
- Beton-Röser
- Friedrich Stark GmbH & Co. KG
Bildung
Die Obersontheimer Schenk-Friedrich-Schule ist eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Eine Realschule befindet sich im benachbarten Bühlertann. Gymnasien, weitere Realschulen, sowie Berufsschulen sind in den nahe gelegenen Städten Schwäbisch Hall, Crailsheim, Ellwangen und Gaildorf gelegen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Samuel Welter (1650–1720), Komponist
- Christian Friedrich Daniel Schubart (1739–1791), Dichter, Komponist und Journalist
- Karl Ludwig Gerok (1906–1975), Organist, Komponist und Autor
- Klaus Gärtner (* 1945), Politologe und Politiker (FDP)
Literatur
- Geologische Karte 1:25.000 Blatt Obersontheim, Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart 1982.
- D. Göhner, M. P. Gwinner, K. Hinkelbein: Erläuterungen zu Blatt Obersontheim. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart 1982.
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009.
- ↑ Die Fischach wurde allerdings im 20. Jahrhundert begradigt.
- ↑ Siehe die Literaturliste.
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 421–425.
Weblinks
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