- Einkorn (Berg)
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Der Einkorn ist ein 510 m hoher Bergsporn in den nördlichen Limpurger Bergen bei Hessental, einem Stadtteil von Schwäbisch Hall. Auf ihm steht die Ruine einer barocken Wallfahrtskirche zu den Vierzehn Nothelfern.
Inhaltsverzeichnis
Geographie, Natur, Themenwege
Der Einkorn erhebt sich etwa 3,5 km südöstlich des Haller Stadtzentrums markant und mehr als 120 m hoch über seiner unmittelbaren Umgebung. Nördliche wie südwestliche Bergflanke bilden steile Stufenkanten, über die hinweg nur wenige Wege führen, darunter die einzige Fahrstraße K 2599 Hessental–Herlebach. Von ihr aus erschließt eine Stichstraße den Bergsporn. Einige steile Fußwege und Trampelpfade führen durch Hohlwege und an solchen vorbei vom Bergfuß auf die Hochfläche. Der Einkorn, in seinem vorderen Teil obenauf waldfrei, ist der nordöstliche Ausläufer der fast vollständig bewaldeten Limpurger Berge, die von vielen autofreien Forstwegen durchzogen werden. Der längste darunter ist die nahebei von der K 2599 abzweigende Kohlenstraße, eine Forststraße, die sich in südsüdöstlicher Richtung etwa 10 km lang bis zur Landesstraße 1066 bei Winzenweiler hinzieht und danach noch einmal so weit bis ungefähr zum Altenberg oberhalb von Sulzbach am Kocher. Im Einkornwald, weniger als 2,5 km ostsüdöstlich des Bergsporns, entsteht die obere Fischach aus dem Zusammenfluss mehrerer, teils vorher kleinere Seen (Bombensee) durchlaufender Quelläste in einer waldbergumstandenen Talschüssel. Um den Einkorn liegen auch Bannwaldflächen.
Vom Schwäbisch Haller Keckenburgmuseum führt ein Geopfad bis zum Einkorn hinauf, mehrere Stationen von ihm liegen am Hang oder auf der Hochfläche des Berges. Insgesamt führt dieser geologische Lehrpfad auf 7 Kilometern vom Mittleren Muschelkalk in der Haller Innenstadt über den Gipskeuper des Hangfußes bis zum Kieselsandstein der Hochfläche.[1] Auf der Hochebene finden sich ebenfalls einige Stationen des sogenannten Steinzeitweges. Die Routen beider Themenpfade sind in der Landschaft nicht markiert.
Die Heide an der Südwestflanke des Bergsporns ist als Natura-2000-Fläche ausgewiesen. Es wächst hier zum Beispiel das Nickende Leimkraut. Das Tausendgüldenkraut blüht hier ebenso wie die Wärme liebende Karthäusernelke. Die auf den sonnigen Hängen des Einkorns wachsenden Blumen werden oft von Schmetterlingen wie dem Schwalbenschwanz, dem Kleinen Sonnenröschen-Bläuling oder dem Kaisermantel besucht. Bis Ende des 20. Jahrhunderts kam auch noch das Brandknabenkraut vor. Es konnte trotz häufiger Suche nicht mehr nachgewiesen werden.
Die Hochfläche des Berges und der nördliche Abfall des Berges (Hessentaler Halde) gehören zur Stadt Schwäbisch Hall, im Westen und vor allem im Süden hat die Gemeinde Michelbach an der Bilz Anteil am Hang.
Geschichte
- Im Jahre 1472 wird durch den Haller Stadtläufer Sigmund Weinbrenner die Wallfahrt auf den Einkorn begründet.
- 1482 baut das Kloster Comburg eine Kapelle auf dem Einkorn.
- 1683 wird die Wallfahrtskirche geweiht und
- 1710 wird sie vom Würzburger Baumeister Joseph Greissing erweitert.
- Am 6. Mai 1814 schlägt der Blitz in den Barockbau ein, er brennt aus und wird nie wiedererbaut.
- Am 1. Mai 1893 wird der am ehemaligen Hauptportal der Kirche errichtete, 28 m hohe Aussichtsturm eröffnet und auf den Namen König-Karl-Turm getauft.
- Während des Zweiten Weltkriegs wird ein Teil des Einkornwaldes als Bombenabwurfplatz benutzt[2]
Turm, Aussicht, Touristisches
Dieser Turm mit hohem Betonsockel und hölzernem Aufbau ist heute ein Hauptanziehungspunkt des Einkorns. Von oben hat man einen weiten Blick über die Haller und Hohenloher Ebene und ins Kochertal hinunter. Wer sich den Aufstieg (137 Stufen inklusive Türschwelle) nicht zumuten will, kann dennoch von der Kante des waldfreien Südwestabhangs den ganzen Rosengarten von Westheim im Süden bis nach Michelfeld im Westen überblicken, Buchhorn, Steinbühl, die Rote Steige und der Streiflesberg säumen das Becken der weiten Kocherbucht. Wenige Schritte entfernt befinden sich auch eine Grillstelle, ein Kinderspielplatz sowie eine Gaststätte mit Biergarten.[3][4]
Der Einkorn ist ein beliebtes Ausflugsziel zum Wandern, Spielen und Grillen, vor allem für Schulklassen. Bei passendem Wetter starten an der unbewaldeten Südwestkante Drachen- und Gleitschirmflieger. In der Ruine finden zuweilen auch Freiluftkonzerte statt.
49.0905555555569.775510Koordinaten: 49° 5′ N, 9° 47′ OSiedlungsplätze und Gemarkungsnamen
Auf dem Bergsporn oben liegt beim Turm der Schwäbisch Haller Siedlungsplatz Einkorn mit der Straßenanschrift Einkornallee. Wenige Meter über der Straßensteige der K 2599 liegt am mittleren Südwesthang der schon zu Michelbach an der Bilz gehörende Hof Einkorn mit der Straßenanschrift Vorderer Einkorn. Am Fuß dieses Hangs gibt es ein Michelbacher Gewann mit dem Namen Hinterer Einkorn aus Wiesen mit einigen Flurgehölzstreifen.
Auf einer Karte aus dem Jahre 1841 ist ein Gebäude Hinter Einkorn eingetragen, ungefähr am heutigen Abgang des Sauklingensträßles am ersten Straßenknick der S-Kurve der K 2599 vom Einkorn her. Es lag offenbar damals an der Ostecke eines ungefähr gleichschenkligen Flurdreiecks, dessen kürzere Basis von dort etwa 0,2 km weit nach Südwesten bis kurz vor die Hangkante lief, der westlichere Schenkel folgte dann ungefähr der Hangkante nach Nordnordwesten, der östlichere der Straße in Richtung Einkorn nach Nordwesten bis zur Vereinigung ungefähr am heutigen rechtwinkligen Anschluss der Steigenstrecke.[5]
Einzelnachweise
- ↑ LGRB Baden-Württemberg: Geopfad Schwäbisch-Hall
- ↑ http://www.erwinschumacher.de/fliegerhorst.htm
- ↑ LGRB Baden-Württemberg: Schwäbisch Hall, Aussichtsturm auf dem Einkorn
- ↑ Bei häufigen Besuchen festgestellt.
- ↑ TAKW50, siehe bei Literatur.
Literatur
- „TK25“: Topographische Karte TK 1:25.000 Baden Württemberg (Nord), im Einzelblattschnitt die Karten Nr. 6824 Schwäbisch Hall und Nr. 6924 Gaildorf.
- „TAKW50“: Topographischer Atlas des Königreichs Württemberg 1:50 000, Blatt 11. Reproduktion nach einem Original der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, Graphische Sammlungen. Herausgegeben vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Stuttgart 1983. (Original von 1841.)
Weblinks
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