Konstantin Jurjewitsch Wolkow

Konstantin Jurjewitsch Wolkow

Konstantin Jurjewitsch Wolkow (russisch Константин Юрьевич Волков, engl. Transkription Konstantin Volkov; * 28. Februar 1960 in Irkutsk) ist ein ehemaliger sowjetischer Stabhochspringer und Politiker.

Konstantin Wolkow startete für den Verein Lokomotive Irkutsk und wog zu Wettkampfzeiten ungefähr 75 kg bei einer Körpergröße von 1,84 m. Mit seiner persönlichen Bestleistung von 5,85 m vom 22. Juni 1984 in Kiew war er 2010 noch in der Top-50 der weltbesten Stabhochspringer vertreten.

Bei den Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften 1980 in Sindelfingen sicherte er sich mit 5,60 m den Titel vor seinem Landsmann Wladimir Poljakow. Seinen größten Erfolg hatte Wolkow bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau mit dem Gewinn der Silbermedaille gemeinsam mit dem Polen Tadeusz Ślusarski hinter dessen Landsmann Władysław Kozakiewicz. Er überquerte 5,65 m im fünften Versuch, Kozakiewicz sprang mit 5,78 m Weltrekord. In diesem berühmt gewordenen Wettkampf versuchte das sowjetische Publikum mit Sprechchören, Pfiffen und Buhrufen die beiden Polen unfair beim Wettkampf zu stören und so Wolkow zum Olympiasieg zu verhelfen. Nach seinem Sieg „bedankte“ sich Kozakiewicz mit einer als gest Kozakiewicza bekannt gewordenen Geste beim Publikum, Wolkow blieb als Zweitem das Nachsehen. In Mailand gewann Wolkow 1982 zum zweiten Mal Silber bei den Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften 1982 nach 1979. 1983 fuhr er für die sowjetische Mannschaft neben dem damaligen Weltrekordler Poljakow und Sergei Bubka als aussichtsreicher Kandidat für die ersten Leichtathletik-Weltmeisterschaften nach Helsinki. Daneben galten die Franzosen Thierry Vigneron und Pierre Quinon als Favoriten. Der junge Bubka setzte sich überraschend mit 5,70 m durch und verwies Wolkow (5,60 m) auf Platz zwei. Zwar konnte er bei den ganz großen Wettkämpfen keinen Sieg davontragen, war dafür aber zweimal, 1981 und 1983, bei der Universiade siegreich.

Wolkow schloss eine Ausbildung am Staatlichen Institut für Körperkultur (ГИФК Государственной институт физической культуры) in Omsk ab. 1981 wurde er als Verdienter Meister des Sports der UdSSR ausgezeichnet. Nach seiner sportlichen Karriere absolvierte er ein Ingenieursstudium an der Staatlichen Universität für Verkehrswesen (IrGUPS) (Иркутский государственный университет путей сообщения (ИрГУПС)) in Irkutsk.[1] Von 1986 bis 1991 arbeitete er als Trainer für Stabhochsprung in seiner Heimatstadt Irkutsk. 2001 bis 2004 war er Generaldirektor der Transsibirischen Frachtgesellschaft, von 2006 bis 2008 stellvertretender Generaldirektor der Sibirischen Metallgesellschaft.[1] Nach einem Jahr als Manager bei Monolitstroi-Irkutsk wurde er 2009 als Nachfolger von Boris Pusynja Minister für Körperkultur, Sport und Jugend der Oblast Irkutsk.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Персоналии Глобал38.ру / ВОЛКОВ Константин Юрьевич (russisch). Иркутский бизнес портал "Глобал38.ру" (2010). Abgerufen am 23. Mai 2010.
  2. Регионы – Органы по делам молодежи субъектов Российской Федерации (russisch). Министерство спорта, туризма и молодежной политики Российской Федерации (2009). Abgerufen am 23. Mai 2010.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wolkow (Familienname) — Wolkow (russisch Волков; weibliche Form Wolkowa, (auch transliteriert Volkov, weiblich Volkova, oder Volkoff) ist ein russischer Familienname. Bedeutung Der Name ist eine Ableitung vom Tiernamen Wolf. Verbreitung Wolkow liegt in der Liste… …   Deutsch Wikipedia

  • Konstantin Wolkow — ist der Name folgender Personen: Konstantin Jurjewitsch Wolkow (* 1960), sowjetischer Stabhochspringer und Politiker Konstantin Nikolajewitsch Wolkow (* 1985), russischer Eishockeyspieler Diese Seite ist eine Begriffsklä …   Deutsch Wikipedia

  • Maxim Jurjewitsch Solowjow — Russland Maxim Solowjow Personenbezogene Informationen Geburtsdatum 20. Februar 1979 Geburtsort Moskau, Russische SFSR …   Deutsch Wikipedia

  • Olympische Sommerspiele 1980 — XXII. Olympische Sommerspiele Austragungsort Moskau, Sowjetunion 1955 …   Deutsch Wikipedia

  • Irkutsk — Stadt Irkutsk Иркутск Flagge Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter Sankt Petersburgs — Dies ist eine Liste bekannter Persönlichkeiten, die in Sankt Petersburg (1914–24 Petrograd, 1924–91 Leningrad; einschließlich der vormals eigenständigen Orte Kolpino, Komarowo, Krasnoje Selo, Kronstadt, Lomonossow, Pawlowsk, Peterhof, Puschkin,… …   Deutsch Wikipedia

  • Omsk — Stadt Omsk Омск Flagge Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter Moskaus — Dies ist eine Liste bekannter Persönlichkeiten, die in Moskau (bzw. in Orten, die heute zum Stadtgebiet Moskaus gehören) geboren wurden. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • FIDE-Weltpokal 2007 — Der Schach Weltpokal 2007 (offiziell: FIDE World Cup 2007) fand vom 24. November bis 16. Dezember in Chanty Mansijsk, Russland, statt und diente als Qualifikationsturnier für die Schachweltmeisterschaft 2009. An dem Turnier, das im Pokal System… …   Deutsch Wikipedia

  • Schach-Weltpokal 2009 — Der Schach Weltpokal 2009 (offiziell: FIDE World Cup 2009) fand vom 20. November bis 15. Dezember in Chanty Mansijsk, Russland, statt. Der Gewinner, Boris Gelfand erspielte sich das Recht, am Kandidatenturnier zur Schachweltmeisterschaft 2012… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”