- Liste kugelförmiger Bauwerke
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Liste von Bauwerken und Entwürfen in der Kubatur einer Kugel, umgangssprachlich oft als Kugelhaus bezeichnet. Bei den realisierten Projekten handelt es sich nicht um volle Kugeln, sondern um kugelförmige Gebäudehüllen mit einem kreisförmigen Grundriss und gegebenenfalls weiteren horizontalen Geschossebenen.
Inhaltsverzeichnis
Abgrenzung
Halbkugelförmige Bauwerke werden als Kuppelbauten bezeichnet. Kugelförmige Strukturen wie die Biosphère im Montreal von Buckminster Fuller werden als Geodätische Kuppel bezeichnet.
Entwürfe und Konzepte
- Die ersten Häuser in Kugelform entwarf der französische Architekt Claude-Nicolas Ledoux im Rahmen der Revolutionsarchitektur im 18. Jahrhundert.[1] So hatte z. B. der Entwurf „Haus des Flurwächters“ eine Kugelform. [2]
- 1927 legt Iwan Leonidow den Entwurf für das geplante Lenin-Institut in Moskau vor. [2]
Realisierte Bauwerke
- 1928 wurde im Rahmen einer Ausstellung in Dresden das „erste Kugelhaus der Welt“ auf dem Städtischen Ausstellungsgelände am Großen Garten erbaut. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Kugelhaus als „undeutsch“ angesehen und 1938 abgerissen.
- Wenig später wurde in Cleveland, Ohio (USA) das zweite Kugelhaus der Welt errichtet. Es war ein fensterloses Sanatoriumsgebäude.
- Johann Wilhelm Ludowici (1896–1983) entwarf in den 1950er Jahren ebenfalls Kugelhäuser. Ein Exemplar ist im Ziegeleimuseum in Jockgrim zu sehen. Es hat einen Durchmesser von 4,50 Metern und war für einen Zweipersonenhaushalt vorgesehen. Außer Flur, Küche und Bad besaß es nur einen größeren Wohn-Schlafraum. Ein weiterer zeitgleicher Prototyp von Ludowici steht in Neupotz.
- 1958 wurde in Brüssel anlässlich der Weltausstellung das Atomium errichtet. Eine luftige Konstruktion aus neun metallisch glänzenden und teilweise begehbaren Kugeln (Restaurant, Souvernirshop) von je 18 Metern Durchmesser, die der Kristallstruktur von Eisen nachempfunden sind. Architekt war André Waterkeyn. Erbaut als Symbol für das Atomzeitalter.
- 1969 wurde die weithin sichtbare, kugelförmige Sternwarte des Forschungsinstituts Manfred von Ardenne in Stahlkonstruktion nach Plänen von J.Bauer errichtet.[3]
- 1976 rief der Künstler Edwin Lipburger die Republik Kugelmugel aus, die ausschließlich aus einem Kugelhaus von acht Meter Durchmesser besteht.
- Die Kugelhausidee des spanischen Architekturbüros Rinaldo besteht aus zusammengesetzten Kugeln, verschiedener Durchmesser und Höhen, mit einem innenliegenden Gartenatrium. Bei unterschiedlichen Projekten sind auch erdüberdeckte, ökologische und autarke Kugelhäuser dabei.
- 1989 wurde das bis heute größte sphärische Gebäude der Welt eingeweiht, die Globenarena (2009 in Ericsson Globe umbenannt), eine Veranstaltungshalle in Stockholm, Schweden. Sie hat einen Durchmesser von 110 Meter und eine Höhe von 85 Metern.
- 2000 wurde in Frankreich eine kugelförmige Autobahnraststätte erbaut.[2]
- Am westlichen Rand der schweizerischen Gemeinde Meyrin befindet sich im Bereich vom Besucherzentrum des CERN ein Kugelhausbau, dessen tragende Konstruktion und Außenhaut aus Holzelementen gestaltet ist. Es wurde erstmals auf der Schweizerische Landesausstellung 2002 gezeigt, obwohl sein Baumaterial bereits eine weitere Vorgeschichte aufzuweisen hatte. Das Bauwerk trägt den Namen Globe of Science and Innovation.
- Im Jahr 2005 wurde das Glaskugelhaus Dresden fertiggestellt.[2]
Literatur
- Fritz Löffler: Das alte Dresden - Geschichte seiner Bauten. E.A.Seemann, Leipzig 1981, ISBN 3-363-00007-3.
- Holger Gantz: 100 Bauwerke in Dresden: Ein Wegweiser zu Bauwerken von historischem und baukünstlerischem Rang. Schnell und Steiner, Regensburg 1997, ISBN 3-7954-1111-4.
- Walter May, Werner Pampel und Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1979.
Weblinks
Commons: Kugelförmige Gebäude – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
Kategorie:- Architektur nach Bauform
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