- Königswalde (Werdau)
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Königswalde Koordinaten: 50° 44′ N, 12° 25′ O50.74046512.421521Koordinaten: 50° 44′ 26″ N, 12° 25′ 17″ O Fläche: 6,51 km² Einwohner: 1.100 Eingemeindung: 1. Jan. 1996 Postleitzahl: 08412 Vorwahl: 03761 Königswalde ist ein Stadtteil von Werdau im sächsischen Landkreis Zwickau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Königswalde liegt 3 Kilometer von Werdau entfernt und wurde urkundlich erstmals 1270 erwähnt. Das Dorf gehörte den Vögten von Plauen zu Lehen, die es dem Kloster Grünhain schenkten. Wie andere Klosterdörfer hatte Königswalde eine eigene Gerichtsbarkeit und das Recht zum Bierbrauen. Die Bauernhöfe wurden planmäßig zu der im Tal verlaufenen Dorfstraße und dem Bach errichtet. Die Felder breiten sich direkt dahinter aus.
Die sich im Ort befindlichen Bauernhöfe mit Fachwerk sind in erster Linie Vierseitengehöfte. Die Einwohner waren Bauern, die vor allem Hausweberei betrieben. Die gefertigten Gewebeballen mussten mühsam auf Schubkarren nach Werdau, Meerane, Glauchau oder Crimmitschau gebracht werden. Zur Zeit der Industrialisierung wurden diese Bauern dann meist billige Fabrikarbeiter, die überwiegend in den Werdauer Textilfabriken Arbeit fanden.
Die Kirche von Königswalde ist vermutlich das älteste Bauwerk des Ortes und wurde bereits im 12. Jahrhundert erbaut. Das Kirchenschiff brannte in der Zeit der Hussitenkriege 1430 nieder und wurde im gleichen Jahr wieder aufgebaut. 1710 wurde das erste Schulhaus errichtet, eine mit Stroh gedeckte Hütte, die nicht nur als Unterrichtsraum, sondern auch als Lehrerwohnung diente. Das Gebäude wurde 1732 aufgestockt und diente bis 1863 als Schule. 1863 wurde ein neues Schulgebäude eingeweiht, das heutige Pfarramt. Im Jahr 1889 baute man eine weitere neue Schule, die nach Um- und Ausbauten zur POS (Polytechnische Oberschule "Geschwister Scholl") und im Jahr 1992 zur Grundschule wurde.
Der 1. Weltkrieg forderte den Ort 29 Todesopfer und im 2. Weltkrieg kamen 70 Einwohner ums Leben. Im September 1945 begann die Bodenreform in Deutschland und die Gaststätte Bergschlösschen, bis dahin im Besitz des Ortsgruppenleiters der NSDAP von Königswalde, wurde zum Volkseigentum und Kulturhaus. Seit 1949 gehörte das Dorf zur DDR und im Jahr 1952 wurde Königswalde im Rahmen der Kreisreformen in der DDR dem Bezirk Karl-Marx-Stadt, Kreis Werdau, zugeordnet. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 gehörte Königswalde zum Landkreis Werdau und wurde zum 1. Januar 1996 nach Werdau eingemeindet[1].
Nahe gelegene Ausflugsziele von Königswalde sind u. a. der Harthwald, die Koberbach-Talsperre sowie der Zwickauer Stadtpark.
Seit 1973 findet zweimal jährlich das Friedensseminar Königswalde statt. Referiert und diskutiert wird vor allem über die soziale Gerechtigkeit, Friedensaktivitäten und Umweltprobleme.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Jacobikirche mit geschnitztem Flügelaltar, Kirchstraße
Einzelnachweise
Literatur
- Der Landkreis Werdau. Wissenswertes aus Vergangenheit und Gegenwart. 1. Auflage. Geiger, Horb am Neckar 1994. ISBN 3-89264-886-7
- Königswalde. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 5. Band, Zwickau 1818, S. 12 f.
Weblinks
- Königswalde auf der Website von Werdau
- Königswalde im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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