- Lafossait
-
Lafossait Bräunliche Lafossait-Kristalle aus der Fumarole „F 11“ des Vulkankraters „La Fossa“ auf der Insel Vulcano Andere Namen - IMA 2003-032
Chemische Formel Tl(Cl,Br) Mineralklasse Halogenid
3.AA.25 (8. Auflage: III/A.4-20) (nach Strunz)
09.01.03.02 (nach Dana)Kristallsystem kubisch Kristallklasse kubisch-hexakisoktaedrisch [1] Farbe graubraun Strichfarbe crèmeweiß Mohshärte 3 bis 4 Dichte (g/cm3) 7,21 Glanz Harz-bis Fettglanz Transparenz durchscheinend Bruch Spaltbarkeit Habitus Brechungsindex n = 2,264 [2] Weitere Eigenschaften Chemisches Verhalten in verdünnter Salzsäure löslich Lafossait ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Tl(Cl,Br) (siehe auch Thallium(I)-bromid bzw. Thallium(I)-chlorid) und wurde bisher nur in Form mikroskopisch kleiner bis wenige Millimeter großer, hypidiomorph entwickelter, kubischer Kristalle von graubrauner Farbe nachgewiesen.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Der Name des Minerals nimmt Bezug auf seine Typlokalität, den „La-Fossa“-Krater auf Vulcano (Liparische Inseln).
Die Anerkennung des Lafossaits als Mineral durch die International Mineralogical Association (IMA) erfolgte bereits 2003 unter der offiziellen Bezeichnung IMA 2003-032. Der Name wurde in diesem Verfahren zwar ebenfalls anerkannt, jedoch erst 2006 von seinen Erstbeschreibern A. C. Roberts, K. E. Venance, T. M. Seward, J. D. Grice und W. H. Paar veröffentlicht.
Klassifikation
In der Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Lafossait zur Abteilung der „Einfachen Halogenide ohne H2O“ und der Unterabteilung mit dem Stoffmengenverhältnis „M : X = 1 : 1 und 2 : 3“.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana sortiert das Mineral dagegen in die Abteilung der „Wasserfreien und wasserhaltigen Halogenide mit der Formel AX“ ein.
Bildung und Fundorte
Lafossait trat bisher als nierenförmige Schicht auf der Oberfläche einzelner Probestücke auf, die von aktiven Fumarolen gesammelt wurden.
Bisher konnte das Mineral außer an seiner Typlokalität nur noch am Mount Nakalak, einem Teil des Ilímaussaq-Massivs bei Narsaq (Bezirk Kitaa) auf Grönland nachgewiesen werden. [2]
Kristallstruktur
Lafossait kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe P m3m mit dem Gitterparameter a = 3,8756 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle. [1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Webmineral - Lafossaite (englisch)
- ↑ a b - MinDat - Lafossaite (englisch)
Weblinks
Commons: Lafossaite – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Mineral
- Kubisches Kristallsystem
- Halogenide
- Thalliummineral
- Chlormineral
- Brommineral
Wikimedia Foundation.