- Landkreis Neustadt an der Waldnaab
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Wappen Deutschlandkarte 49.6912.1Koordinaten: 49° 41′ N, 12° 6′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberpfalz Verwaltungssitz: Neustadt a.d.Waldnaab Fläche: 1.429,89 km² Einwohner: 97.211 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: NEW Kreisschlüssel: 09 3 74 NUTS: DE237 Kreisgliederung: 38 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Stadtplatz 38
92660 Neustadt a.d.WaldnaabWebpräsenz: Landrat: Simon Wittmann (CSU) Lage des Landkreises Neustadt a.d.Waldnaab in Bayern Der Landkreis Neustadt an der Waldnaab (amtlich: Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab) liegt im Norden des bayerischen Regierungsbezirks Oberpfalz. Die Kreisstadt des Landkreises ist der Ort Neustadt a. d. Waldnaab. Benachbart sind im Norden der Landkreis Tirschenreuth, im Osten der tschechische Plzeňský kraj, im Süden die Landkreise Schwandorf und Amberg-Sulzbach sowie im Westen der Landkreis Bayreuth. Die kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz ist rundum vom Landkreis Neustadt umgeben. Die Landkreise Neustadt und Tirschenreuth und die Stadt Weiden bilden die Region Nordoberpfalz.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Landkreis hat Anteil am Oberpfälzer Wald und am Oberpfälzer Hügelland. Die größten Flüsse im Kreisgebiet sind die Waldnaab, die Haidenaab, die Fichtelnaab und die Pfreimd, allesamt Quell- bzw. Nebenflüsse der Naab, die durch Vereinigung der Waldnaab und der Haidenaab im südlichen Kreisgebiet entsteht.
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Landkreises Neustadt an der Waldnaab gehörte schon früh zu Bayern. 1803 wurden die Landgerichte Neustadt an der Waldnaab, Eschenbach, Kemnath und Vohenstrauß errichtet. Sie gehörten zum Naabkreis, ab 1810 zum Mainkreis (ab 1817 Obermainkreis), nur Vohenstrauß gehörte zum Regenkreis. 1838 kamen alle zum Regenkreis, der in Oberpfalz umbenannt wurde. Gleichzeitig wurde in Weiden ein eigenes Landgericht gebildet. 1841 entstand das Landgericht Auerbach durch Abtrennung vom Landgericht Eschenbach und 1849 das Landgericht Erbendorf aus Teilen der bisherigen Landgerichte Kemnath, Neustadt an der Waldnaab, Waldsassen und Tirschenreuth. 1862 bildeten die Landgerichte Neustadt und Weiden das Bezirksamt Neustadt an der Waldnaab, die Landgerichte Eschenbach und Auerbach das Bezirksamt Eschenbach, die Landgerichte Kemnath und Erbendorf das Bezirksamt Kemnath und das Landgericht Vohenstrauß das gleichnamige Bezirksamt. 1919 schied die Stadt Weiden aus dem Bezirksamt Neustadt aus und wurde eine kreisunmittelbare Stadt. 1931 wurden die Gemeinden im Raum Erbendorf (Bezirksamt Kemnath) dem Bezirksamt Neustadt zugeteilt, nachdem sie bereits seit 1929 zum Gerichtsbezirk Neustadt gehört hatten (Auflösung des Amtsgerichts Erbendorf). 1939 wurden die Bezirksämter in Landratsämter bzw. die Bezirke in Landkreise umbenannt. Durch Auflösung einiger Gemeinden infolge der Vergrößerung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr verringerte sich die Anzahl der Gemeinden im Landkreis erheblich.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern am 1. Juli 1972 wurden dem Landkreis Neustadt der Landkreis Vohenstrauß und der Großteil des Landkreises Eschenbach angegliedert. Der Raum Erbendorf im Norden des bisherigen Landkreises Neustadt wurde dem vergrößerten Landkreis Tirschenreuth angegliedert. Der Raum Auerbach (Landkreis Eschenbach) kam zum Landkreis Amberg-Sulzbach. Die Stadt Weiden blieb kreisfrei.
Politik
Landräte
- 1946–24. Oktober 1949: Hans Bodensteiner, CSU. Dieser legte nach seiner Wahl in den ersten Deutschen Bundestag in der Kreistagssitzung am 24. Oktober 1949 sein Mandat als Landrat nieder. In dieser Sitzung wurde als sein Nachfolger mit 29 gegen 14 Stimmen bei 2 Enthaltungen der Weidener Assessor Christian Kreuzer gewählt.
- 24. Oktober 1949–30. April 1984: Christian Kreuzer, CSU
- 1. Mai 1984–30. April 1996: Anton Binner, CSU
- Seit 1. Mai 1996: Simon Wittmann, CSU
Bei der Kommunalwahl am 2. März 2008 wurde Simon Wittmann mit 61,69 % der Stimmen wiedergewählt.
Kreistag
Kreistagswahlen am 3. März 2002 und 2. März 2008
2002 2008 CSU 30 28 SPD 18 17 Freie und unabhängige Wählergemeinschaften 6 – Freie Wähler – 7 FDP/Freie Wähler 3 – FDP/Unabhängige Wähler – 3 ÖDP 3 3 Grüne – 2 Gesamt 60 60 Kreistagswahl 1. Mai 1948:
- CSU: 51,3 %, 25 Sitze
- SPD: 36,8 %, 17 Sitze
- FDP: 3,9 %, 1 Sitz
- KPD: 3,3 %, 1 Sitz
- DBl: 2,9 %, 1 Sitz
- KRJ: 1,5 %
- Pal: 0,3 %
Wappen
Das Landkreiswappen wurde durch Entschließung des bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 22. Dezember 1954 verliehen und durch Schreiben der Regierung der Oberpfalz vom 22. März 1977 bestätigt. Es wird wie folgt beschrieben: „Gespalten und hinten geteilt; vorne in Schwarz ein rot gekrönter und rot bewehrter goldener Löwe; hinten oben in Blau drei, zwei zu eins gestellte, goldene Sterne, unten in Silber ein blauer Balken.“ Das Wappen zeigt heraldische Symbole dreier bedeutender historischer Herrschaftsträger im Kreisgebiet: der pfälzischen Wittelsbacher (goldener Löwe auf schwarzem Grund), der Fürsten von Lobkowicz in der einstigen Grafschaft Störnstein und der Herrschaft Waldthurn (drei goldene Sterne in Blau) sowie der Landgrafen von Leuchtenberg (blauer Balken). Das Wappen wurde nach der Gemeindegebietsreform beibehalten, weil sich das ganze Kreisgebiet insbesondere durch den (ober)pfälzischen Löwen (der auch in den Wappen der Altkreise Eschenbach und Vohenstrauß zu finden war) und den Leuchtenberger Balken (der auch im Vohenstraußer Kreiswappen enthalten war) mit repräsentiert fühlen konnte[2].
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Hauptstrom des Eisenbahnverkehrs folgt dem Naabtal vom Norden nach Süden; hier hat die AG der Bayerischen Ostbahnen im Jahre 1863 von Regensburg eine Bahn nach Weiden erbaut, die alsbald über Pressath nach Bayreuth verlängert worden ist.
Im folgenden Jahr 1864 kam dann die Strecke von Weiden über Neustadt (Waldnaab) nach Eger hinzu. Auch die 1875 von Weiden über Weiherhammer in Richtung Neukirchen–Nürnberg fertiggestellte Bahn war ein Werk der Ostbahn.
Den weiteren Ausbau des Netzes übernahmen die Bayerischen Staatseisenbahnen: Seit 1878 durchzieht die Strecke Nürnberg–Marktredwitz das Kreisgebiet im äußersten Nordwesten bei Vorbach. Die 50 Kilometer lange Lokalbahn Neustadt–Floß–Eslarn nahm 1886 ihren Betrieb bis Vohenstrauß auf, erreichte 1900 den Grenzort Waidhaus und war 1908 vollendet. Die Abzweigung von Floß nach Flossenbürg kam erst 1913 – zunächst nur für den Güterverkehr – dazu.
Im Jahre 1904 bekam der Altkreis Eschenbach seinen Bahnanschluss durch die Linie Pressath–Grafenwöhr–Kirchenthumbach. Bald darauf entstand 1910 in Grafenwöhr eine Zweigbahn zum Lagerbahnhof, die lange Zeit nur dem Militärverkehr zum Truppenübungsplatz diente.
Der Personenverkehr auf den Lokalbahnen ist wie folgt stillgelegt worden:
- 1959: Floß–Flossenbürg (6 km)
- 1962: Grafenwöhr (Bf)–Kirchenthumbach (15 km)
- 1966/76: Pressath–Grafenwöhr (Bf)–Grafenwöhr Lager (8 km)
- 1975: Floß–Vohenstrauß–Waidhaus–Eslarn (40 km)
- 1992: Neustadt–Floß (10 km)
Damit umfasst das Personenverkehrsnetz nur noch 89 Kilometer Strecken, gegenüber dem Höchststand von 168 Kilometern.
Energie
Etzenricht ist Standort eines 380 kV-Umspannwerks, von dem aus eine 380 kV-Leitung nach Tschechien ausgeht. Dieses Umspannwerk beherbergte von 1992 bis 1995 die einzige HGÜ-Kurzkopplung Deutschlands. In Tanzmühle befindet sich ein Wasserkraftwerk, welches ins 110 kV-Netz speist.
Städte und Gemeinden
(Fläche in km² am 31. Dezember 2001, Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2010[3])
- Eschenbach in der Oberpfalz (4160)
- Grafenwöhr (6651)
- Neustadt am Kulm (1238)
- Neustadt an der Waldnaab (5862)
- Pleystein (2593)
- Pressath (4378)
- Vohenstrauß (7725)
- Windischeschenbach (5177)
- Eslarn (2848)
- Floß (3508)
- Kirchenthumbach (3263)
- Kohlberg (1242)
- Leuchtenberg (1265)
- Luhe-Wildenau (3403)
- Mantel (2954)
- Moosbach (2487)
- Parkstein (2265)
- Tännesberg (1506)
- Waidhaus (2372)
- Waldthurn (2015)
- Altenstadt an der Waldnaab (4884)
- Bechtsrieth (1100)
- Etzenricht (1613)
- Flossenbürg (1657)
- Georgenberg (1416)
- Irchenrieth (1165)
- Kirchendemenreuth (888)
- Pirk (1794)
- Püchersreuth (1608)
- Schirmitz (2057)
- Schlammersdorf (888)
- Schwarzenbach (1176)
- Speinshart (1138)
- Störnstein (1495)
- Theisseil (1223)
- Trabitz (1336)
- Vorbach (1043)
- Weiherhammer (3818)
Gemeindefreie Gebiete (55,02 km²)
- Heinersreuther Forst (5,89 km²)
- Manteler Forst (36,47 km²)
- Michlbach (1,41 km²)
- Speinsharter Forst (11,25 km²)
- Verwaltungsgemeinschaft Eschenbach in der Oberpfalz
(Städte Eschenbach in der Oberpfalz und Neustadt am Kulm und Gemeinde Speinshart) - Kirchenthumbach
(Markt Kirchenthumbach und Gemeinden Schlammersdorf und Vorbach) - Verwaltungsgemeinschaft Neustadt an der Waldnaab
(Markt Parkstein und Gemeinden Kirchendemenreuth, Püchersreuth, Störnstein und Theisseil) - Pleystein
(Stadt Pleystein und Gemeinde Georgenberg) - Pressath
(Stadt Pressath und Gemeinden Schwarzenbach und Trabitz) - Schirmitz
(Gemeinden Bechtsrieth, Irchenrieth, Pirk und Schirmitz) - Tännesberg
(Märkte Leuchtenberg und Tännesberg) - Weiherhammer
(Markt Kohlberg und Gemeinden Etzenricht und Weiherhammer)
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Einzelheiten zum Kreiswappen: http://www.hdbg.de/gemeinden2/bayerns-gemeinden_detail.php?gkz=9374000
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
Weblinks
Commons: Landkreis Neustadt an der Waldnaab – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website
- Landkreis Neustadt an der Waldnaab: Wappengeschichte vom HdBG
- Parkstein: Historische Spurensuche - Die Junge Pfalz in Bayern (Haus der Bayerischen Geschichte)
- Literatur von Landkreis Neustadt an der Waldnaab im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Landkreis Neustadt an der Waldnaab: Amtliche Statistik des LStDV
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