- Nabburg
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Wappen Deutschlandkarte 49.45333333333312.180833333333407Koordinaten: 49° 27′ N, 12° 11′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberpfalz Landkreis: Schwandorf Verwaltungs-
gemeinschaft:Nabburg Höhe: 407 m ü. NN Fläche: 62,39 km² Einwohner: 6.041 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km² Postleitzahl: 92507 Vorwahlen: 0 94 33 Kfz-Kennzeichen: SAD Gemeindeschlüssel: 09 3 76 144 Adresse der
Stadtverwaltung:Oberer Markt 16
92507 NabburgWebpräsenz: Bürgermeister: Armin Schärtl (SPD) Lage der Stadt Nabburg im Landkreis Schwandorf Nabburg (Aussprache: Nab-Burg) ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Nabburg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt Nabburg liegt im Naturpark Oberpfälzer Wald beiderseits der Naab. Die Altstadt von Nabburg erhebt sich westlich der Naab auf einem ca. 200 m breiten und ca. 450 m langen Bergrücken, der nach Norden bis zu 45 m über die Naab ansteigt und gute Verteidigungmöglichkeiten bot.
Geologie
Bei Nabburg beginnt der Pfahl, ein 150 km langer Quarzfelsenzug. In der Umgebung gab es viele Lagerstätten von Fluorit, z. B. bei Wölsendorf.
Geschichte
Keimzelle der heutigen Stadt ist eine frühmittelalterliche Burganlage, die sich im Bereich der heutigen Altstadt befand. Früheste Siedlungsspuren lassen sich archäologisch für den Übergang vom 7. zum 8. Jahrhundert festmachen. Für das 10. Jahrhundert ist eine massive Befestigung der Haupt- und Vorburg archäologisch belegt. Seit karolingischer Zeit war Nabburg ein wichtiger Mittelpunkt der administrativen Organisation im östlichen Nordgau.
Die marca Napurch, wie sie in Urkunden vom 29. Juli 1040 und vom 13. Februar 1061 genannt wird, erlebte ihre Blütezeit unter der Herrschaft der Diepoldinger ab etwa 1100; nach deren Aussterben 1146 kam die Nabburg wohl kurzzeitig an die Grafen von Sulzbach. Nach 1188 wohl in Reichsbesitz kam Nabburg dann an die Wittelsbacher. 1271 ist Nabburg erstmals als "Stadt" überliefert. Herzog Rudolf bestätigte am 31. März 1296 alle bisherigen Privilegien und verlieh Nabburg in Absatz 17 des Freiheitsbriefes alle Rechte der Stadt Amberg. Nach dem Tode des Herzogs fiel die Stadt an Kaiser Ludwig von Bayern, der ihr weitere Privilegien einräumte und sie im Jahr 1317 als unverkäuflich erklärte. Von 1353 bis 1410 war Nabburg Sitz eines Vizedomamtes. Während der Glanzzeit des Bürgertums entstanden die Rechtsstatuten der Stadt, die "Instituta Civilia" (1405).
Im Jahr 1420 zogen hussitische Truppen plündernd und brandschatzend durch den Ort. Daraufhin wurde die Arbeit an der Fertigstellung der schon vorher begonnenen Befestigungsanlage beschleunigt. Im Spätsommer des Jahres 1433 widerstand die so befestigte Stadt einer erneuten Belagerung durch hussitische Truppen. 1536 brannte durch Blitzschlag der nördliche Turm der Stadtpfarrkirche ab.
Nabburg war bis zu den Verwaltungsreformen unter Montgelas Pflegamt, besaß ein Pfleggericht und gehörte zum Rentamt Amberg.
Im Zweiten Weltkrieg zerstörte kurz vor Kriegsende ein Brandbombenabwurf einen Teil der Vorstadt Venedig um das "Gasthaus zur Krone". Durch den Zuzug von vornehmlich sudetendeutschen Vertriebenen stieg die Einwohnerzahl sprunghaft an.
1961 bezog der Bundesgrenzschutz die neu erbaute Unterkunft „Am Fichtenbühl“. Bis 199? befand sich hier die Grenzschutzabteilung 4 Süd.
Nabburg war bis zur Gebietsreform 1972 Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.
Wappen
"In Rot über silbernen Wellen, in denen ein blauer Fisch schwimmt, eine silberne Burg mit breitem Turm über Zinnenmauer, an deren Ecken je ein niedriger spitzbedachter Turm steht." Wappen seit dem 14. Jahrhundert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- die zu großen Teilen restaurierte historische Altstadt
- das (alte) Rathaus
- die gotische Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist (früher mit zwei Türmen, von denen der nördliche 1536 durch Blitzschlag abbrannte)
- das Stadtmuseum im Zehentstadl, u.a. mit Museum der heimischen Tierwelt, wechselnden Ausstellungen und Konzerten
- die hervorragend erhaltene Stadtmauer mit zwei befahrbaren Stadttoren, dem Mähntor im Süden und dem Obertor im Norden
- das Pflegschloss (jetzt Vermessungsamt) und der Pulverturm an der Nordseite der Stadtmauer
- das Museum im Schmidt-Haus
- der Teufelsschuh an der nordwestlichen Stadtmauer am Obertor
- die Friedhofskirche St. Georg mit dem Storchennest
- die spätgotische Kirche St. Laurentius von 1489, die 1911 dem Verein der Protestanten Nabburgs überlassen wurde. Der Vorgängerbau dürfte die Burgkapelle gewesen sein.
- die romanische Nikolauskirche im Stadtteil Venedig, vermutlich aus dem 12. Jahrhundert
- das Storchenbiotop östlich der Autobahn
- das Naherholungsgebiet Alte Naab
- das Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen mit regelmäßigen Aktionstagen, zumeist sonntags
- der Karner (Beinhaus) in Perschen
Bilder aus Nabburg
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Nabburg mit Naab (2011)
Regelmäßige Veranstaltungen
- jährlich wechselnd zwischen Tonart-Musikfestival und Mittelalterlicher Markt
- Kleinkunst im Schmidt-Haus
- Streetfighter-Treffen
- Woodpop Rockkonzert
- Brünnl-Ritt
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Nabburg liegt direkt an der A 93, Anschlussstelle Nabburg. Einige Kilometer westlich von Nabburg liegt die Anschlussstelle Nabburg-West der A 6 (Nürnberg - Prag). Der örtliche Bahnhof wird regelmäßig von Zügen auf der Strecke Regensburg - Hof bedient. In Schwandorf hat man Anschlussmöglichkeiten nach Cham und nach Nürnberg.
Öffentliche Einrichtungen
Nabburg ist neben Sulzbach-Rosenberg der zweite Ausbildungsstandort der VII. Bereitschaftspolizeiabteilung (Hauptsitz im oberpfälzischen Sulzbach-Rosenberg). Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne des Bundesgrenzschutzes (heute Bundespolizei) Am Fichtenbühl wurde eine der neuesten und modernsten Unterkünfte der Bayerischen Polizei errichtet. Hier wird ein Teil des Nachwuchses für den Mittleren Polizeivollzugsdienst ausgebildet. Darüber hinaus finden in dieser Unterkunft Fortbildungsveranstaltungen für die Bayerische Polizei statt.
Söhne und Töchter der Stadt
- Michael Haller (1840-1915), Kirchenmusiker
- Wolfgang Hesl, Fußballprofi
- Johann Franz Lidtmann, Barockmaler, Werke in Perschen, Neunaigen und Niedermurach
- Christoph Luybl, Kunstschreiner der Rokoko-Zeit, schuf u. a. die Kanzel in der Kirche zu Neunaigen 1790 und arbeitete des Öfteren mit seinen Bruder Johann Michael Luybl, der in Bruck bei Roding wohnte, zusammen
- Johannes Rickl, Stadtmaurermeister, erbaute 1788/1790 die Kirche zu Neunaigen
- Karl Schmidt-Wolfratshausen (1891–1971), Künstler
- Rolf Stahlhofen, Sänger der Gruppe "Söhne Mannheims"
- Andreas Weiß, Begründer einer bedeutenden Orgelbauerfamilie in der Oberpfalz des 18. und 19. Jahrhunderts
- Peter Gollwitzer, Motivationspsychologe, erhielt 1990 den Max-Planck-Forschungspreis.
Stadtteile
Perschen
Der Stadtteil Perschen wurde 1122 erstmals urkundlich erwähnt. Er war der Hauptort zwischen Nabburg und Pfreimd, beide waren der Pfarrei Perschen angehörig. 1216 wurde Pfreimd zur eigenständigen Pfarrei erhoben und der Sitz der Pfarrei Perschen um 1420 nach Nabburg verlegt.
Literatur
- Ernst Dausch: Stadtführer Nabburg. Nabburg, 1991
- Günter Moser, Bernhard Setzwein, Walter Baehnisch, Josef Götz: Nabburg. Stadt mit Tradition und Charme (Bild-Text-Band). Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2010, ISBN 978-3-935719-64-3.
- Die Kunstdenkmäler der Oberpfalz, Bd. 18: Bezirksamt Nabburg. 2. Auflage 1983. ISBN 978-3-486-50448-4
- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
- Karl-Otto Ambronn: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe II, Heft 3, Landsassen und Landsassengüter des Fürstentums der Oberen Pfalz im 16. Jahrhundert, München 1982, ISBN 3-7696-9932-7
- Mathias Hensch: Auf den Spuren König Heinrichs I. - erste archäologische Erkenntnisse zur frühmittelalterlichen Nabepurc. In: Beiträge zur Archäologie in der Oberpfalz 8, Büchenbach 2008, S. 81-116.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Nabburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Nabburg in der Topographia Bavariae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Luftbilder der Stadt
- Nabburg: Wappengeschichte vom HdBG
- Kugelpanoramen der Stadt bei denen man mit gedrückter linker Maustaste in alle Richtungen schauen kann
- Nabburg: Amtliche Statistik des LStDV
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