Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1987

Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1987
Landtagswahl 1987
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0
45,2%
42,6%
5,2%
3,9%
1,5%
1,6%
Sonst.
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 1983
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   4
   2
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  -2
  -4
  -6
  -8
+1,5%
-6,4%
+3,0%
+0,3%
+0,2%
+1,4%
Sonst.

Die 11. Landtagswahl in Schleswig-Holstein fand am 13. September 1987 parallel zur Bremer Bürgerschafsswahl statt. Wie bereits bei der Wahl 1983 war Ministerpräsident Uwe Barschel Spitzenkandidat der CDU, bei der SPD erneut Fraktionschef und Oppositionsführer Björn Engholm.

Vorherige Landtagswahl

Bei der Landtagswahl am 13. März 1983 hatten nur CDU, SPD und der von der Fünf-Prozent-Hürde befreite SSW mit dem Abgeordneten Karl Otto Meyer den Sprung in den Landtag geschafft. Während die CDU unter Uwe Barschels erster Spitzenkandidatur ihre seit 1971 bestehende absolute Mehrheit der Mandate mit 49 Prozent der Stimmen verteidigen konnte, verfehlte die SPD trotz eines Stimmenzuwachses mit 43,7 Prozent der Stimmen den Machtwechsel.

FDP und Grüne waren mit 2,2 bzw. 3,6 Prozent der Stimmen nicht im Landtag vertreten.

Wahlkampf

Der Wahlkampf galt nach Ansicht von Wahlbeobachtern als recht emotional.

Zum einen befürchtete die CDU, nach 37 Jahren die Macht abgeben zu müssen. Andererseits wurde mit Interesse die Auseinandersetzung zwischen Barschel und Engholm beobachtet, die beide als populär galten.

Am 7. September 1987 veröffentlichte Der Spiegel einen Artikel, der sich mit der Wahlkampfführung des Ministerpräsidenten beschäftigte und im Ergebnis die Barschel-Affäre ins Rollen brachte.

Diese Veröffentlichung wenige Tage vor der Wahl ging durch sämtliche bundesdeutschen Medien. Wie stark die Veröffentlichung die Wahlentscheidung der Bürger am nächsten Tag beeinflusste, ist strittig. Als sicher gilt, dass die Veröffentlichungen des Spiegels im Ergebnis zu Neuwahlen im Mai 1988, verbunden mit einem hohen SPD-Sieg, führten.

Hauptartikel: Barschel-Affäre

Wahlergebnis

Die CDU verlor ihre absolute Mehrheit, wohingegen die SPD erstmals seit 1958 stärkste Kraft im Landtag wurde. Die FDP zog in den Landtag ein, die Grünen jedoch nicht.

Das Wahlergebnis ergab ein Patt: Zusammen mit der in den Landtag zurückgekehrten FDP (4 Mandate) verfügte die CDU über 37 der 74 Landtagsmandate. Demgegenüber standen 36 Abgeordnete der SPD und der SSW-Abgeordnete Meyer.

Die Regierungsbildung wurde erschwert durch die Affäre um Ministerpräsident Uwe Barschel, der am 2. Oktober 1987 zurücktrat und in der Nacht vom 10. zum 11. Oktober 1987 unter bis heute nicht geklärten Umständen in Genf ums Leben kam.

Auf Grund der Barschel-Affäre weigerte sich Meyer, einem CDU-Kandidaten seine Stimme zu geben und machte so den Weg zu Neuwahlen frei, die dann am 8. Mai 1988 durchgeführt wurden. Bis dahin führte Innenminister Henning Schwarz die Amtsgeschäfte des Ministerpräsidenten in einer geschäftsführenden Landesregierung.


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