Laskowitz (Powiat Kluczborski)

Laskowitz (Powiat Kluczborski)
Laskowitz
Laskowice
LaskowitzLaskowice führt kein Wappen
LaskowitzLaskowice (Polen)
LaskowitzLaskowice
Laskowitz
Laskowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Landkreis: Kluczbork
Gmina: Gross Lassowitz
Geographische Lage: 50° 51′ N, 18° 7′ O50.84583333333318.121666666667Koordinaten: 50° 50′ 45″ N, 18° 7′ 18″ O
Einwohner:

1000

Postleitzahl: 46-280
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau

Laskowitz, polnisch Laskowice, (1936–1945 Kiefernwalde) ist ein Dorf im polnischen Powiat Kluczborski der Woiwodschaft Oppeln. Es gehört der zweisprachigen Gemeinde Gross Lassowitz an.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Laskowitz liegt 15 Kilometer südwestlich von Kluczbork (Kreuzburg) und rund 20 Kilometer nordöstlich von Oppeln in der historischen Region Oberschlesien.

Geschichte

Im Jahre 1228 wurde das Dorf Lascouici als Besitz des Klosters Czarnowanz erwähnt. 1685 wird in Laskowitz eine Schrotholzkirche errichtet, ursprünglich als Filialkirche von Jellowa, ab 1828 von Alt Budkowitz und schließlich seit 1898 von Thule. 1742 fiel Laskowitz mit dem Großteil Schlesiens an Preußen. Friedrich der Große besuchte den Ort im Jahre 1783. Am 1. Oktober 1899 erhielt das Dorf Anschluss an die Eisenbahnstrecke Jellowa–Kreuzburg.[1]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 wurden in Laskowitz 464 Stimmen (79,0%) für den Verbleib bei Deutschland abgegeben, 123 Stimmen waren für den Anschluss an Polen. Im Gutsbezirk Laskowitz waren es 78 zu 10 Stimmen. Folglich verblieb das Dorf in der Weimarer Republik.[2]

Von 1816 bis 1945 war Laskowitz Teil des Landkreises Rosenberg O.S. 1928 wurde der Gutsbezirk Laskowitz, bis dahin kommunal eigenständig, in die Gemeinde Laskowitz eingemeindet. Im Zuge der nationalsozialistischen Ortsumbenennungen wurde der Ortsname, der den neuen Machthabern zu slawisch klang, 1936 in Kiefernwalde geändert. Zum 1. April 1939 wurden die Gemeinden Marienfeld und Thule eingemeindet und ein Amtsbezirk Kiefernwalde eingerichtet.[3]

Nach der Besetzung durch die Rote Armee 1945 wurde Laskowitz unter polnische Verwaltung gestellt, die den Namen Laskowice einführte. 1984 wurde mit dem Bau der neuen Heiliggeistkirche begonnen, der zehn Jahre später fertiggestellt wurde.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen von Laskowitz:[4]

Jahr Einwohner
1783 361
1830 200
1844 776
1855 931
1861 932
Jahr Einwohner
1910 888
1925 911
1933 1018
1939 17581

1 nach der Eingemeindung von Marienfeld und Thule (bis 1945)

Sehenswürdigkeiten

Schrotholzkirche

Die katholische Filialkirche St. Lorenz und St. Barbara ist eine 1686 auf einer kleinen Anhöhe errichtete Schrotholzkirche. Die Kirche ist geostet, verfügt im Westen über einen in Ständerwerk ausgeführten Frontturm. Der achteckige Turmhelm ist wie das Kirchendach schindelgedeckt. An das Langhaus, dessen Dachfirst von einem barocken Dachreiter bekrönt wird, schließt sich der eingezogene Chor mit niedrigerem Dach an. Im Inneren jedoch ist die Decke des Langhauses flach gedeckt, der Chor dagegen besitzt ein zur Tonne ausgebildetes Holzgewölbe. Über eine Außentreppe ist die Patronatsloge im Chor erreichbar. An die Südaußenwand der Kirche ist ein Umgang angebaut.

Das Innere wird von der L-förmigen Empore und dem manieristischen Hauptaltar aus dem 17. Jahrhundert mit Gemälden der heiligen Barbara und des heiligen Lorenz aus dem 19. Jahrhundert bestimmt. Ferner gibt es noch eine Kanzel aus dem 17. Jahrhundert.[5] In einer kleinen Krypta unter dem Kirchenfußboden liegt in einem Eichenholzsarg die natürliche Mumie einer jungen Adeligen. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um die 1608 verstorbene Brigitta Buchta von Buchtitz, um die sich zahlreiche Legenden ranken und deren Leichnam im Volksmund als Laskowitzer Tod bezeichnet wird.

2010 wurde mit Renovierungsarbeiten in der Kirche begonnen. Dabei traten an mehreren Stellen unter dem Wandanstrich barocke Malereien zu Tage, die nun vollständig freigelegt werden sollen. Die Kirche war ursprünglich vollständig mit Wandmalereien verziert, die im 19. Jahrhundert auf königliches Dekret hin weiß übertüncht wurden. Bis dahin soll sich in der Kirche auch eine große Darstellung der Hölle befunden haben.[6]

Im Turm hängt eine 1606 von Jakob Götz in Breslau gegossene Glocke. Sie wurde noch für den Vorgängerbau gegossen, ebenso wie eine zweite, im Ersten Weltkrieg eingeschmolzene Glocke sowie eine dritte Glocke, die aufgrund eines Risses im Jahre 1650 von Sebastian Götz in Breslau neu gegossen wurde. Sie kam 1942 auf den Glockenfriedhof in Hamburg, wurde jedoch nicht eingeschmolzen und kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach Nürtingen. Ihre Inschrift belegt, dass bereits die Vorgängerkirche in Laskowitz dasselbe Patrozinium hatte: Año 1650 Ist zu diser Kirche st Lorentz und Barbara in Laskowitz diese Glocke vmb gegossen worden Avf anordnen der Kirchvätter Adam Kavrtz Adam Zigan Iacob Schlisch. Sowie auf der anderen Seite: Sebastian Götz Goss mich.[7]

Auf dem Friedhof befindet sich östlich des Chors das zweiseitig gestaltete Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Verweise

Weblinks

 Commons: Laskowitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. Laskowice-Calendarium. auf tuly.republika.pl; abger. am 27. August 2010
  2. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung abger. am 27. August 2010
  3. Vgl. territorial.de abger. am 22. August 2010
  4. Quellen der Einwohnerzahlen:
    1830: [1] – 1844: [2] – 1855, 1861: [3] – 1783: [4] – 1910: [5] – 1925, 1933: [6]
  5. Vgl. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen: Schlesien. Deutscher Kunstverlag 2005
  6. Vgl. Biblia Pauperum -Biblia dla ubogich Laskowice dotykają dzieła swych przodków. (Biblia Pauperum - Bibel der Armen - Laskowitz fasst die Werke seiner Vorfahren an) auf tuly.republika.pl; abger. am 27. August 2010
  7. Vgl. Daniel Pach: Stary dzwon z Laskowic odnaleziony! (Alte Glocke aus Laskowitz wiedergefunden) auf tuly.republika.pl; abger. am 27. August 2010



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