- Le-Puy-Mine
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45.5155555555560.70222222222222Koordinaten: 45° 30′ 56″ N, 0° 42′ 8″ O
Die Le-Puy-Mine ist ein stillgelegtes Bergwerk im Kanton Nontron im nordwestlichen Massif Central Frankreichs. Gefördert wurde vor allem silberhaltiger Galenit (Bleiglanz).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Le-Puy-Mine, benannt nach der Ortschaft Le Puy, liegt 3,5 Kilometer Luftlinie südöstlich von Nontron, unmittelbar rechtsseitig der D 707 von Nontron nach Saint-Pardoux-la-Rivière, auf 278 Meter Höhe über dem Meeresspiegel.
Geologie
Das Bergwerk folgte einem ostsüdöstlich streichenden Erzgang (N 115 bis N 120) in flach lagernden Paragneisen. Der zwischen 0,50 und 1,20Meter mächtige, steil nach Norden einfallende Gang enthielt als Gangart Quarz und Baryt und war mit den Mineralen Galenit (sehr massiv), Sphalerit (Zinkblende), Pyrit und anderen Bleioxiden vererzt. Er liegt unmittelbar östlich der südsüdost-streichenden (N 160) Randstörung des Zentralmassivs, welche sich hier im Gelände als deutlicher topographischer Abbruch manifestiert.
Geschichte
Mit dem kommerziellen Abbau wurde in der Le-Puy-Mine 1899 begonnen. Die Abbauerlaubnis lief 1939 aus, die bergbaulichen Tätigkeiten hatten aber schon einige Jahre zuvor ihr Ende gefunden. Das Bergwerk bestand aus drei Schächten. Der Puits Sainte-Louise genannte Förderschacht hatte eine Sohlentiefe von 75 Metern. Von ihm aus waren vier Sohlen in den Berg vorangetrieben worden. Die unterste Sohle erreichte über einen 670 Meter langen Stollen nach Durchschlagen eines weiteren Erzganges (dem Pré-Granger-Gang) wieder das Tageslicht. Von der ehemaligen Anlage sind heute noch das ehemalige Verwaltungsgebäude, das Wohnhaus der Belegschaft, das Maschinenhaus, das Dynamitlager und zwei Waschbecken erhalten, der Förderturm wurde abgebaut.
Mineralogie
Die Le-Puy-Mine enthält folgende Minerale:
- Baryt: Beige bis weiße Gangart im Blätterhabitus. Kann stellenweise vorherrschend werden. Wird von Bleiglanzkörnern überwachsen.
- Galenit: Bildet teils recht große Würfel in Quarz, als Körner aufgewachsen auf Baryt. Mittelmäßig silberhaltig mit etwa 400 Gramm pro Tonne, kann aber gelegentliche Spitzenwerte von 1700 Gramm/Tonne erreichen.
- Cerussit: Kleidet Geoden aus, die sich im oberen Gangabschnitt befanden.
- Markasit: Tritt pulverförmig oder im Hahnenkammhabitus auf.
- Quarz: Normalerweise häufigste Gangart.
- Pyrit
- Sphalerit: Als derbe Massen mit einem Silbergehalt von bis zu 946 Gramm/Tonne.
- Turmalin (hier: Schörl): Als Kluftbeläge in feldspatreichen Absonderungen im Paragneis.
Deutung
Ähnlich wie bei der etwas weiter südöstlich liegenden Neuil-Mine handelt es sich auch hier um einen hydrothermalen Gang, dessen Erze im Temperaturbereich 300 bis 150 °C abgeschieden wurden. Der Gang gehört zur Zinkblende-Pyrit-Bleiglanz-Chalkopyrit- Vergesellschaftung (wobei Chalkopyrit hier nicht vorkommt). Der Erzgehalt dürfte auf die Abkühlphase des die Paragneise intrudierenden Piégut-Pluviers-Granodiorits, der weniger als einen Kilometer weiter nördlich ansteht, zurückzuführen sein. Die zu beobachtende Turmalinitisation ist ein weiteres Indiz für die relative Nähe des Granodiorits.
Förderleistung
Die Gesamtförderleistung der Le-Puy-Mine lässt sich wie folgt aufspalten:
- 1000 Tonnen an 65/75-prozentigem Bleikonzentrat
- 100 Tonnen an 45/50-prozentigem Zinkkonzentrat
- 100 Tonnen an 35/50-prozentigem Pyritkonzentrat
- 200 Kilogramm Silber.
Der Erzgang wurde bis auf eine Teufe von 70 Meter vollständig abgebaut.
Siehe auch
Literatur
- Floc'h, J.P. u. a.: Feuille Nontron. In: BRGM (Hrsg.): Carte géologique de la France à 1/50000.
- Legrand, N., Faure, E. & Lebocey,J.: Minéralogie des Mines du Nontronnais, Dordogne. In: Le Règne Minéral. 84, 2008.
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