Kanton Nontron

Kanton Nontron
Region	Aquitanien
Département	Dordogne
Arrondissement	Nontron
Hauptort	Nontron
Einwohner	9.084 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte	34 Einw./km²
Fläche	266,31 km²
Gemeinden	15
INSEE-Code	2426

Der Kanton Nontron ist eine französische Verwaltungseinheit im Arrondissement Nontron im Département Dordogne und in der Region Aquitanien; sein Hauptort ist Nontron, sein Vertreter im Generalrat des Départements ist seit 2011 der der PS angehörende Pascal Bourdeau.

Geographie

Der Kanton ist 266,31 km² groß und hatte (2006) 9.089 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 34 Einwohnern pro km² entspricht. Er liegt im Mittel auf 197 Meter über dem Meeresspiegel, zwischen 115 m in Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert und 355 m in Abjat-sur-Bandiat.

Der Kanton grenzt im Norden an den Kanton Bussière-Badil, im Nordosten an den Kanton Saint-Mathieu (Haute-Vienne), im Osten an den Kanton Saint-Pardoux-la-Rivière, im Süden an den Kanton Champagnac-de-Belair, im Südwesten an den Kanton Mareuil und im Westen an den Kanton Montbron (Charente).

Der größte Teil des Kantons wird vom Bandiat entwässert, der äußerste Süden und Südwesten von der Nizonne und nur ein sehr kleines Gebiet bei Sceau-Saint-Angel von einem rechten Nebenfluss der Dronne.

Der Kanton Nontron ist integraler Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.

Geologie

Geologisch lässt sich der Kanton Nontron zweiteilen. Der Nordostteil gehört noch zum variszischen Grundgebirge des Massif Central, der Südwestteil wird von generell flach liegenden bis leicht nach Südsüdwest einfallenden, mesozoischen Sedimenten des Aquitanischen Beckens unterlagert. Das Grundgebirge bildet eine schwach nach Südwest abfallende Pultscholle, die etwas gegenüber den Beckensedimenten herausgehoben ist und durchschnittlich größere Höhenlagen aufweist. Es ist aus verschiedenen Paragneisen und aus dem Südteil des Piégut-Pluviers-Granodiorits aufgebaut. Die Sedimente bestehen aus Jura (Arkosen, Dolomite, Schiefertone, Oolithkalke und Mikrite) und Oberkreide (Cenomanium bis Turonium).

Geschichte

Romanische Kirche von La-Chapelle-Saint-Robert

Die menschliche Besiedlung im Kanton Nontron lässt sich mindestens bis 10000 v. Chr. ins Neolithikum (spätes Magdalénien) zurückverfolgen. Beispiele hierfür sind die bekannte Höhle von Teyjat und der nahegelegene Abri Mège. In der Höhle von Teyjat finden sich auf 6 Abschnitte verteilt feine, sehr realistische, Ritzzeichnungen von etwa 40 Figuren, darunter Hornträger (Bisons, Hirsche, Rentiere, Rinder).

Aus der Megalithzeit stammen die Überreste des Dolmens von Veaubrunet bei Teyjat sowie der Menhir von Fixard im Gemeindegebiet von Saint-Estèphe.

Auch die Römer haben einige Spuren hinterlassen. Erwähnenswert sind ein Villenkomplex aus dem 1. Jahrhundert bei Lussas-et-Nontronneau (Chez Vayssière) sowie das Castrum von Nontron mit Strassenresten bei Poperdu und La Roderie de Bord.

Romanische Kirche von Saint-Front-sur-Nizonne

Im Mittelalter wurden in den meisten Gemeinden romanische Kirchen erbaut, zu besichtigen beispielsweise in:

• Abjat-sur-Bandiat - Kirche Saint André, 12. Jahrhundert, verändert im 16. Jahrhundert und später
• Hautefaye
• Javerlhac - 12. Jahrhundert
• La-Chapelle-Saint-Robert - 12. Jahrhundert
• Le Bourdeix - mit rundem Wehrturm aus dem 12. Jahrhundert, verändert im 15. Jahrhundert
• Lussas - Kirche St. Étienne, 12. Jahrhundert
• Lussas-et-Nontronneau - Fontroubade, Zisterzienserkapelle, 12. Jahrhundert
• Saint-Estèphe - stark verändert im 15. Jahrhundert und später
• Saint-Front-sur-Nizonne - 12. Jahrhundert
• Saint-Martial-de-Valette - 12. Jahrhundert
• Saint-Martin-le-Pin - 12. Jahrhundert
• Saint-Angel - verändert im 18. Jahrhundert; gotische Kapelle bei La Pouyade

Schloss von Connezac

Auch einige Priorate und Schlösser sind teilweise erhalten geblieben, darunter:

• La-Chapelle-Saint-Robert - Reste eines ehemaligen Benedektinerpriorats aus dem 10. Jahrhundert
• Saint-Estèphe - Ruinen des Grammontenserpriorats Badeix aus dem 12. Jahrhundert
• Augignac - Schloss Leygurat
• Connezac - Schloss aus dem 16. Jahrhundert und 17. Jahrhundert
• Javerlhac - Schloss aus dem 16. Jahrhundert
• Lussas-et-Nontronneau - Schloss Beauvais aus dem 16. Jahrhundert
• Saint-Estèphe - Schlossruinen bei Le Briodet bzw. Le Brieudet aus dem 13. Jahrhundert und dem 15. Jahrhundert
• Saint-Front-sur-Nizonne - Schloss Bagatelle, teilweise aus dem 17. Jahrhundert, an einer ehemaligen Römerstrasse gelegen
• Saint-Martial-de-Valette - Schloss Puyfaiteau und Schloss Montcheuil
• Sceau-Saint-Angel - Schloss L'Age (oder Lage), Ruinen aus dem 15. Jahrhundert

Gemeinden

Im Kanton Nontron befinden sich folgende Gemeinden (Stand 2007):

Gemeinde	Einwohner	Fläche (km²)	Bevölkerungsdichte Einwohner/km²	Code Insee	Postleitzahl
Abjat-sur-Bandiat	649	27,62	23,5	24001	24300
Augignac	821	22,64	36,3	24016	24300
Le Bourdeix	254	11,69	21,7	24056	24300
Connezac	82	5,78	14,2	24131	24300
Hautefaye	113	12,47	9,1	24209	24300
Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert	899	29,25	30,7	24214	24300
Lussas-et-Nontronneau	359	22,35	16,1	24248	24360
Nontron	3458	24,67	140,2	24311	24360
Saint-Estèphe	599	21,37	28,0	24398	24300
Saint-Front-sur-Nizonne	138	13,05	10,6	24411	24300
Saint-Martial-de-Valette	846	15,71	53,9	24451	24300
Saint-Martin-le-Pin	300	15,54	19,3	24458	24300
Savignac-de-Nontron	191	9,69	19,7	24525	24300
Sceau-Saint-Angel	121	17,49	6,9	24528	24300
Teyjat	269	16,99	15,8	24548	24300

Die Bevölkerung im Kanton Nontron konzentriert sich eindeutig auf die Gemeinde Nontron, das auch die höchste Bevölkerungsdichte besitzt, und dessen Nachbargemeinde Saint-Martial-de-Valette. Die flächenmäßig größte Gemeinde ist jedoch Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert.

Bevölkerungsentwicklung

1962	1968	1975	1982	1990	1999	2006	2007	2008
10 660	10 240	9 885	9 574	9 435	9 101	9 089	9 099	9 084

Photogalerie

• 

  Schloss von Connezac

• 

  Javerlhac

• 

  Bandiat bei Javerlhac

• 

  Schloss Beauvais bei Lussas

• 

  Nontron und Tal des Bandiat

• 

  See von Saint-Estèphe

• 

  Bandiat bei Saint-Martial-de-Valette

• 

  Saint-Martin-le-Pin

Weblinks

Der Kanton auf der Website des Insee

Kantone im Département Dordogne

Beaumont-du-Périgord | Belvès | Bergerac-1 | Bergerac-2 | Brantôme | Le Bugue | Le Buisson-de-Cadouin | Bussière-Badil | Carlux | Champagnac-de-Belair | Domme | Excideuil | Eymet | La Force | Hautefort | Issigeac | Jumilhac-le-Grand | Lalinde | Lanouaille | Mareuil | Monpazier | Montagrier | Montignac | Montpon-Ménestérol | Mussidan | Neuvic | Nontron | Périgueux-Centre | Périgueux-Nord-Est | Périgueux-Ouest | Ribérac | Saint-Astier | Saint-Aulaye | Saint-Cyprien | Sainte-Alvère | Saint-Pardoux-la-Rivière | Saint-Pierre-de-Chignac | Salignac-Eyvigues | Sarlat-la-Canéda | Savignac-les-Églises | Sigoulès | Terrasson-Lavilledieu | Thenon | Thiviers | Vélines | Vergt | Verteillac | Villamblard | Villefranche-de-Lonchat | Villefranche-du-Périgord