Leopold Hermann von Boyen

Leopold Hermann von Boyen

Leopold Hermann von Boyen (* 6. Juni 1811 in Königsberg; † 18. Februar 1886 in Jena) war ein preußischer General der Infanterie und Gouverneur der Festung Mainz und später von Berlin. Er war der einzige Sohn des Generalfeldmarschalls und zeitweiligen preußischen Kriegsministers Hermann von Boyen (1771-1848) und dessen Frau Amalie Berent (1780–1845).

Inhaltsverzeichnis

Militärische Karriere

Von Boyen schlug früh eine militärische Karriere ein und war 1829 Secondeleutnant im 2. Garderegiment zu Fuß. 1834 wurde er zum Adjutant des Generalkommandos des V. Armeecorps ernannt und 1842 zum Generalstab versetzt. Ab 1848 war er persönlicher Adjutant des Prinzen und späteren Kaisers Wilhelm I., nach dem Feldzug in Baden 1849 wurde er dessen Flügeladjutant. Sein militärischer Rang war nun der eines Generalmajors und General en suite.

1865 zum General-Leutnant befördert, diente von Boyen 1866 im Deutschen Krieg im großen Hauptquartier des preußischen Königs. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 nahm er an den Schlachten von Gravelotte und Sedan sowie an den Belagerungskämpfen bei Malmaison und Mont Valérien teil. Wegen besonderer Verdienste im Krieg wurde er später zum Generaladjutanten ernannt.

Bekannt wurde Boyen, als er an Stelle von Bismarck den Auftrag bekam, den französischen Kaiser Napoleon III. nach seiner Gefangennahme nach der Schlacht von Sedan auf das Schloss Wilhelmshöhe zubringen. Am 23. März 1871 wurde er zum Gouverneur der Festung Mainz ernannt, dass er bis November 1875 innehatte. Zum Ende seiner Amtszeit wurde von Boyen vom Rat der Stadt Mainz zum Ehrenbürger der Stadt Mainz ernannt. Im Anschluss wurde er Gouverneur von Berlin und hatte das Amt bis 1879 inne. 1877 erhielt er mit dem Schwarzen Adlerorden die höchste preußische Auszeichnung.

Familie

Grabmal der Familie von Boyen

Er war seit dem 25. Juni 1850 mit Prinzessin Franziska Biron von Curland Tochter des Generals Gustav Kalixt von Biron verheiratet. Das Paar hatte eine Tochter, Luise (* 26. Mai 1852; † 3. Juli 1911). Ihr Taufpate war König Wilhelm I. von Preußen. Franziska und Hermann von Boyen sind auf dem Invalidenfriedhof in Berlin begraben. Mit ihrer Tochter Luise von Tümpling starb der letzte Vertreter dieser Linie.

Weblinks

Literatur

  • Wolf von Tümpling, Erinnerungen aus dem Leben des General-adjutanten Kaiser Wilhelm I, Hermann von Boyen
  • Wolfgang Balzer: Mainz: Persönlichkeiten der Stadtgeschichte. Band 1: Mainzer Ehrenbürger, Mainzer Kirchenfürsten, militärische Persönlichkeiten, Mainzer Bürgermeister. Verlag Kügler, Ingelheim 1985. ISBN 3-924124-01-9

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